Mit dem Nachtzug nach China reisen? Das geht?
Ja, im Prinzip ist das möglich. Ich selbst bin mit dem Zug von Berlin nach Peking gereist.
Allerdings ist es inzwischen nicht mehr ganz so einfach wie auf meiner Reise im Jahr 2016.
Damals war die Corona-Pandemie allenfalls ein Planspiel eifriger Doktoranden an renommierten Lehrstühlen für Infektionsbiologie.
Und eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn war – wenn auch nicht unbedingt reputabel – immerhin noch eine weniger politisch belastete Option.
Ich bin auf dieser Reise von Berlin aus in Nachtzügen nach China gereist.
Wenn du bereits in der Mongolei unterwegs bist, kannst du auch aktuell (2024) mit dem Zug nach China reisen.
Zwar ist der Abschnitt zwischen der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar (Ulan Bator) und Peking dank der Pandemie nicht mehr vollständig aktiv, doch es gibt eine spannende Alternative …
1. Mit dem Zug von Ulan Bator nach Peking
Die Zugfahrt von Ulan Bator nach Peking ist eines der großen Highlights auf der transmongolischen Eisenbahn, jener Transsib-Variante, die am Baikalsee in Richtung Mongolei abzweigt.
Es ist auch einer der längsten Abschnitte auf der gesamten Route von Moskau bis Peking.
Die insgesamt 1553 Kilometer zwischen Ulaanbaatar (Ulan Bator, улаанаатар) und Peking (北京) legt der Zug in etwa 28 Stunden zurück.
Eine monotone und zugleich spektakuläre Bahnstrecke, die weitgehend durch karge Wüstenlandschaften führt – durch das östliche Areal der Wüste Gobi.
Eine spannende Reise aus der spärlich besiedelten Mongolei, wo ich kurz zuvor noch hautnah am Leben der Nomaden teilnehmen durfte, in die Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Landes der Erde.
Auf geht’s – mit dem Nachtzug nach China!
⚠️ Seit der COVID-19-Pandemie ist der Zugverkehr zwischen Ulan Bator und Peking leider bis auf Weiteres eingestellt.
Alternative:
Aktuell verkehrt ein grenzüberschreitender Zug zwischen Erenhot (Erlian) und Ulan Bator.
In Erenhot gibt es Anschlüsse über Hohot und Jining nach Peking.
Stand: Juli 2024
2. Karte – Zugreise nach Asien
3. Erfahrungsbericht | Im Nachtzug nach China
3.1 Am Bahnhof in Ulan Bator
Früh am Morgen geht es los – einmal mit dem Zug durch die Wüste Gobi bis nach Peking.
Etwa eine Stunde vor Abfahrt soll man am Bahnhof in Ulaanbaatar sein, um ganz entspannt in den Zug mit der Aufschrift “Ulan Bator-Peking” steigen zu können.
Es geht erstmal gaunerisch los… Mit einem Mitreisenden aus meinem Hostel teile ich mir ein Taxi zum Bahnhof.
Die Fahrt sei bereits bezahlt – heißt es noch im Vorfeld.
Am Zielort angekommen, erwartet der Fahrer dennoch eine Bezahlung von 5000 Tugrik.
Das entspricht etwa 1,50 Euro und tut uns nicht schrecklich weh. Ich bezahle den Mann mit dem gewünschten Betrag und trete schließlich das nächste Abenteuer auf meiner Asien-Reise an.
Ich bin früh und habe etwas Zeit bis zur Abfahrt um 7:30 Uhr.
Auf dem Gleis wartet der Zug bereits auf die abenteuerlustigen Touris – aber vor allem auch auf jene, die aus geschäftlichen oder privaten Gründen die lange Fahrt in Zug 024I antreten.
Die Waggons sind offensichtlich chinesische Fabrikate – und dreisprachig beschildert.
Sowohl im Russischen als auch (aus weniger freien Stücken) im Mongolischen bedient man sich des kyrillischen Alphabets.
Mir fällt aber auf, dass sich die mongolische Transkription des Namens der chinesischen Hauptstadt an die offizielle, hochchinesische Pinyin Bezeichnung Beijing (Бээжин) anlehnt, während die Russen – wie auch noch weitgehend im Deutschen üblich – die alte Transkription Peking (Пекин) bevorzugen.
Auch interessant: Der auch im Deutschen gebräuchliche Name Ulan-Bator (Улан-Батор) für die mongolische Hauptstadt stammt aus dem Russischen.
Daher liest sich der russische Name auf dem Zugschild anders als der mongolische Name Ulaanbaatar (улаан-баатар).
Eine kleine etymologische Lehrstunde am frühen Morgen. Zeit, dass ich es mir im Schlafwagen bequem zu machen.
3.2 Ulaanbaatar – Tschoir | Glücksjoghurt und Waffel-Eis
Der Zug erscheint neuer und moderner als die russischen und mongolischen Nachtzüge von meinen vorausgegengenen Zugfahrten.
Ich mache es mir in meinem Vierer-Abteil bequem. Ein klassisches Soft Sleeper-Abteil der 2. Klasse, der selten leer bleibt.
Und erwartungsgemäß bekomme ich schon bald Gesellschaft.
Zwei Mädchen im fortgeschrittenen Teenager-Alter betreten den Zug und richten es sich ein.
Sie werden von ihrer Familie ins Abteil begleitet – ich nehme jedenfalls an, dass es sich um Eltern und Oma handelt.
Der Abschied fällt schwer und dauert an – er wird bis Abfahrt ausgereizt.
Ich nehme an, dass die beiden ihre erste große und ferne Reise antreten. Vielleicht ein Auslandssemester in China…?
Ich fühle mit der Familie, überlasse ihnen bis zur Abfahrt das Abteil und schaue mich im Waggon um.
Ich bekomme erneut der Eindruck, dass mich in China andere Standards erwarten als ich es aus Russland und der Mongolei gewohnt bin.
Schließlich steht die Abfahrt an.
Der Schaffner nutzt seine Pfeife zur Erzeugung des üblichen akustischen Signals.
Der Zug rollt gaaanz langsam an…
Und dann darf ich unerwartet eine lokale Tradition bezeugen – die Segnung des Zuges während der Abfahrt.
Die Angehörigen der Reisenden warten am Bahnsteig und bespritzen den abfahrenden Zug mit allem, was ihnen zur Verfügung steht: Wasser, Milch, Joghurt, Babybrei…
Eine Geste, die den Liebsten eine sichere Reise und Glück bescheren soll. Eine schöne Szene.
Auch die zwei Mitreisenden in meinem Abteil werden mit viel Glück und Segen in ihr Abenteuer entlassen.
Weil der Joghurt scheinbar vollständig am Waggon landet, greifen die beiden zum Frühstück später eben auf ihre Tütensuppen zurück.
Der Nachtzug fährt konsequent Richtung Süden, mit östlichem Einschlag.
Zunächst umfahren wir noch Ulaanbaatar und seine Außenbezirke.
Wie bereits bei der Einfahrt in Ulaanbaatar aus Richtung Russland sind zahlreiche “Jurtenviertel” am Rande der Stadt zu sehen.
Ein Zeugnis von Landflucht, und häufig auch Armut.
Die Urbanität weicht sehr schnell der Provinzialität und einer zunehmenden Abgeschiedenheit.
Es ist eine Reise durch das mongolische Outback – wir durchqueren die endlosen Steppen und passieren verstreute Dörfer.
Hier und dort tauchen kleine Bahnhöfe auf.
An einigen dieser Stationen stehen abgestellze Triebwagen und Waggons der mongolischen Eisenbahn.
Wenihstens für eingfleischte Eisenbahn-Nerds ist das ein saftiges Festmahl vor der ansonsten kargen Landschaftskulisse.
Nach knapp vier Stunden halten wir am ersten Bahnhof auf der Route.
Die Kleinstadt Tschoir (Чойр), ein ehemaliger sowjetischer Militärstützpunkt, präsentiert sich den Reisenden vor allem als lebhafter Marktplatz für die Reiseverpflegung.
Es sind überwiegend (oder eigentlich “nur”) Frauen, die an den Bahnsteigen auf den Zug warten und ihre begehrten Waren aus Einkaufswagen an die mehrheitlich westliche Kundschaft verkaufen.
Anders als am Bahnsteig des Bahhofs in Barabinsk auf der ➟ Transsibirischen Eisenbahn, wo sich beinah alles um geräucherten Fisch dreht, zählt hier besonders Waffel-Eis zu den großen Verkaufsschlagern.
Auch die üblichen Softdrinks erfreuen sich ihrer scheinbar ortsunabhängigen Beliebtheit.
Sucht man am Bahnsteig nach landestypischen Produkten, findet man eenfals beliebte Stände für Textilien.
Die Verkäufer:innen bieten unter anderem Handschuhe und Socken an, die vermutlich aus Kamelhaar gefertigt sind.
In der Mongolei kann es manchmal bitter kalt werden. Daher sind diese Kleidungsstücke weit mehr als nur hübsche Souvenirs.
3.2 Im Bordrestaurant durch die Gobi nach Sainschand
Die Landschaft wird zunehmend karger und weitläufiger.
Eine Aussicht, die zum entspannten und freien Sinnieren beim Blick aus dem Fenster einlädt. Ich lasse mich im gemütlichen Speisewagen nieder und bestelle einen Kaffee.
Kaffee gibt es nur zum Frühstück! Dann einen Tee? Nur zum Frühstück!
Was gibt es denn außerhalb der Frühstückszeit?
»Bier!«
Okay, Bier!
So jung kommen wir nicht mehr zusammen – die Gobi und ich.
Eine Fahrt der Sonne entgegen. Durch eine nahezu vegetationsfreie Zone, scheinbar unendlich…
Das, was zu sehen ist, nehme ich streckenweise im Flimmern der Hitze wahr.
Ein dynamisches physikalisches Wechselspiel in dieser ebenen Monotonie.
Ein medidativer Genuss auf Schienen durch die Abgeschiedenheit.
Und dann wird es nochmal komisch…
Ein pensioniertes niederländisches Ehepaar berichtet mir begeistert, dass sie jedes Jahr die Düsseldorfer Bootsmesse besuchen. So weit, so freundlich.
Doch ihr leicht kommandierender Umgang mit dem mongolischen Service-Mitarbeiter erscheint mir arg respektlos.
Man müsse “denen” immer nur ein bisschen auf die Schulter klopfen, dann …
Keine Gute Idee!
Genau derartige “Gesten” der Überheblichkeit kommen hier in Asien nicht gut an.
Der Mitarbeiter wird sauer und weist den Bootsfreund deutlich an, das respektlose Benehmen einzustellen.
Klare Ansage!
Die Situation ist eine Erinnerung daran, sich als westliche:r Tourist:in stets an das grundlegende Einmaleins des respektvollen Miteinanders zu halten!
Ich widme mich weiter dem Bestaunen der einzigartigen Landschaft und genieße Dosenbier Nr. 2 der mongolischen Marke “Niislel” (Нийслэл), was auf Deutsch “Hauptstadt” bedeutet.
Am späten Nachmittag erreichen wir den Bahnhof der Wüstenstadt Sainschand, die letzte Station vor der chinesischen Grenze – noch ca. 215 km.
Auch hier decken sich die Reisenden mit Erfrischungsgetränken, Eiscreme und Gestricktem ein.
Das Treiben auf dem Bahnsteig wirkt vor der kargen Kulisse etwas surreal.
Das traditionell ornamentierte und doch sachlich gehaltene Bahnhofsgebäude scheint den gesammelten Stolz des Ortes zu repräsentieren.
Ein post-moderner Hauch von 1001 Nacht…
Wie wird sich an einem solchen Ort das alltägliche Leben abspielen? Ich beschließe, auf der nächsten trans-mongolischen Reise auch hier einen Zwischenstopp einzuplanen.
3.3 Grenzenlos durch die Nacht | Einreise in China
Der Tag schreitet voran und überträgt seine Handlungsvollmacht schließlich auf die aufkommende Nacht.
Wir passieren die Grenze zwischen der Mongolei und der Volksrepublik China. Kurze Abfertigung am Grenzbahnhof in Dsamin-Üüd (Дсамин-Үүд).
Für die Ein- und (später wieder) Ausreise nach/aus China sind “Arrival Card” und “Departure Card” auszufüllen.
Derweil finde ich mich damit ab, nun die vorerst letzten Momente in diesem faszinierenden Land zu erleben.
Bye bye Mongolia!
Die interessante Architektur des Bahnhofsgebäudes vor der Kulisse des Sonnenuntergangs bietet einen schönen Abschluss meiner Mongolei-Tour.
Wir machen rüber nach Eren Hot ( 二连浩特市), der chinesischen Grenzstadt, die auf Chinesisch Erlian heißt.
Die Einreise-Formalitäten per se sind unerwartet unkompliziert und flüssiger als an der Grenze zwischen Russland und der Mongolei.
Ein großer Teil der Zeit, die die Einreise nach China in Anspruch nimmt, ist der Umspurung des Zuges gewidmet.
In Russland und der Mongolei (wie auch in einigen anderen Ländern der russischen Einflusssphäre) fahren die Züge auf einer Breitspur von 1520 mm.
Entsprechend hatte ich bereits in Brest – an der polnisch-weißrussischen Grenze – das Vergnügen, einer Umspurung der Waggons auf das andere Format beizuwohnen.
China verwendet das auch in der EU übliche Regelspur-Format von 1435 mm, und so geht es für mich zurück in die eisenbahnerische Komfortzone.
Es ist bereits spät in der Nacht – ich bin mit kurzen Unterbrechungen am Schlafen und bekomme von dem Schauspiel nur minutiös und schemenhaft etwas mit.
Ich vertraue den Profis und lasse mich wieder auf meine Traumreise durch die Nacht ein.
3.4 Ankunft in China und Peking
Ich wache auf in der Inneren Mongolei, einer autonomen Provinz der Volksrepublik China.
Aus chinesischer – und hinsichtlich des Sprachgebrauchs auch aus internationaler Sicht – gibt es eine Einteilung des mongolischen Kulturraums in den Staat Mongolei (Äußere Mongolei) und eben jene Innere Mongolei.
Dies führt auf eine verstärkte Eingliederung der südlichen Region ins chinesische Kaiserreich zum Ende des 20. Jahrhunderts zurück.
Die mongolische Unabhängigkeit im 21. Jahrhundert wurde schließlich nur für die nördliche Region erlangt.
Während die Mongolen in dieser Provinz nur noch etwa 17 % der Bevölkerung ausmachen, ist ihr kultureller Beitrag durchaus aus dem Zugfenster zu sehen.
Vereinzelt sind Jurten vor morgendlich-vernebelten Landschaften zu sehen, die die neue optische Qualität der chinesischen Plattenbau-Skylines kontrastieren.
Bis in die frühen Mittagsstunden fahren wir durch den wüstigen, steinigen, auch bergigen Norden Chinas.
Es geht durch die Innere Mongolei und in die Provinz Hebei (河北), deren Name “Nördlich des Flusses” bedeutet.
Beim Blick auf die Landschaften bin ich in erster Linie aufgeregt.
Aufgeregt, weil ich es tatsächlich alleine mit dem Zug von Berlin nach China geschafft habe – nach 6 spannenden Wochen in Russland und der Mongolei.
Wir rollen mit dem Zug in Peking ein – in die Hauptstadt Chinas.
Eine lange Einfahrt – durch die Vororte und die unendliche Plattenbaulandschaft.
Peking gehört zu den größten Flächenstädten der Welt und kann dahingehend auch dem zuvor auf dieser Reise besuchten Moskau das Wasser reichen.
Beijing, die Hauptstadt des Nordens ist eine wahre Megapole.
Ich verlasse den Zug und durchdringe Menschenmassen auf dem Weg nach draußen.
Das Zugticket muss ich vorzeigen, um das Bahnhofsgebäude zu verlassen.
An chinesischen Bahnhöfen finden strenge Sicherheitskontrollen statt.
Daran werde ich mich in den nächsten Tagen und Wochen gewöhnen.
Ich bin auf dem Hauptplatz vor dem Bahnhof Peking (北京火车站), dem ältesten und charmantesten der drei großen Fernbahnhöfe der Stadt.
Ich kämpfe mich bis zur Metro-Station durch und mir gelingt es, ein aufladbares Ticket zu kaufen.
Auf in die U-Bahn, auf Richtung Hostel, auf ins Abenteuer China!
4. Fazit
Hinter mir liegen 7622 Kilometer auf den Schienen der Transsibirischen Eisenbahn.
Die Zugfahrt auf der Transmongolischen Route war der letzte Abschnitt meiner Transsib-Reise von Moskau nach Peking.
Innerhalb der Mongolei waren es zwei Nachtfahrten, mit Ulan Bator als zentralem Zwischenstopp.
Alle Streckenabschnitte habe ich im Kupe-Abteil der 2. Klasse (4-Bett-Abteil mit zwei unteren und zwei oberen Betten) zurückgelegt – maximal belegt mit 4 Reisenden.
Auf diesem letzten Abschnitt sind wir zu dritt im insgesamt bequemen Abteil. Daher kann ich zum betörenden Klang der Schienen auch gut Schlafen.
Im mongolischen Zug gibt es daneben Abteile der 1. Klasse (2-Bett-Abteil mit einem unteren und einem oberen Bett), mit einem Sessel, einem kleinen Tisch und einer Toilette mit Dusche, die von zwei benachbarten Abteilen gemeinsam genutzt wird.
Das gewährt natürlich eine gewisse Privatsphäre.
Über weite Strecken war dieser Aspekt für mich ohnehin unerheblich, denn ich verbringe die meiste Zeit bei Tageslicht ohnehin im Speisewagen.
Die meisten Mitreisenden im Bistro sind jedoch westliche Tourist:innen, sodass der Austausch dort weitgehend aus der gleichen Perspektive stattfindet.
Dennoch ist dieses Erlebnis einzigartig: mit Kalt- oder Warmgetränk in einem leicht kitschig eingerichteten Bistro in die Weiten der Wüste Gobi blicken.
Neben der Fahrt entlang des Baikalsees ist die Strecke mit dem Zug von Ulan Bator nach Peking das große Highlight der gesamten Reise.
💡Mein Tipp
Auch wenn du nicht unbedingt planst, die gesamte Strecke zu reisen, empfehle ich bei einem Mongolei-Besuch unbedingt die Fahrt einer Teilstrecke – z.B. zwischen Ulan Bator und Sainschand* oder Dsamin-Üüd.
*aktuell scheinen die Züge nicht in Sainschand zu halten!
5. Praktische Tipps
5.1 – Zugverbindungen zwischen Ulan Bator und Peking / (via Erenhot)
⚠️ Der direkte Zugverkehr zwischen Ulan Bator und Peking wurde im Jahr 2020 wegen der COVID-19-Pandemie eingestellt und bislang (Stand: Juli 2024) nicht wieder aufgenommen.
👉 Update 2024 | Züge bis Erenhot
Seit dem 31. August 2023 verkehrt aber wieder ein internationaler Zug zwischen Ulan Bator und der Stadt Erenhot (Erlian) in der chinesischen Provinz “Innere Mongolei”.
Das Reiseerlebnis mit dem Zug durch die Wüste Gobi dürfte aber leider nicht ganz dasselbe sein.
Denn Abfahrt in Ulan Bator ist abends um 20:45 Uhr, Akunft in Erenhot am Morgen um 10:25 Uhr.
❗ Das heißt, dass es die meiste Zeit dunkel sein wird.
Den besten Blick auf die Landschaft hätte man noch von Mitte Mai bis Mitte August.
In den Sommermonaten geht die Sonne in der Mongolei zwischen 5:30 Uhr und 6:00 Uhr auf.
👉 Züge bis Jining & Hohot
Und dann müsstest du eigentlich ab Erenhot zur Weiterfahrt nach Peking noch zwei weitere Züge nehmen – mit einem Umstieg in Jining (Ulanqab) oder Hohot.
Dank der sehr effektiven Eisenbahninfrastruktur Chinas ist diese Route auch weniger anstrengend und langwierig als sie klingt.
❗Gute Nachricht
Mittlerweile gibt es eine Direktverbindung von Ulan Bator nach Jining und Hohot!
Das heißt, du kannst noch ein paar Stunden länger im Nachtzug verweilen, und musst nur noch einmal Umsteigen, wenn du nach Peking fahren möchtest.
Etappe 1 | Ulan Bator ➜ Erenhot (Erlian)
Es gibt zwei aktive Zugverbindungen von Ulan Bator nach Erenhot.
Zug Nr. K22 ist viermal pro Woche unterwegs und fährt Erenhot (Erlian) als Endstation an.
Wenn du eine dieser Verbindungen nimmst, müsstest du zunächst in Erenhot in einen Zug nach Jining oder Hohot steigen (Etappe 2), um von dort aus nach Peking zu kommen.
Zug Nr. K34 verkehrt nur montags und freitags.
Dafür fährt dieser Nachtzug direkt weiter bis Jining und Hohot, sodass du in Richtung Peking nur einmal umsteigen musst (Etappe 3)
Ob aktuell auch Züge in die Gegenrichtung “Erenhot – Ulan Bator” fahren und buchbar sind, habe ich bislang nicht herausgefunden.
👉 Über Informationen dazu wäre ich entsprechend dankbar.
E-mail an: hello@east-rail-stories.de
📌 Welche Züge fahren nach China?
- Nachtzug K22 | Ulan Bator – Zamyn-Uud – Erenhot
Montag, Donnerstag, Freitag, Sonntag
Fahrzeit bis Erenhot:
13:40 Std
Komfortklasse:
Hard Sleeper (2. Klasse)
Ticketpreise | 2. Klasse:
77 Euro bis Erenhot (Erlian) - Nachtzug K34 | Ulan Bator – Zamyn-Uud – Erenhot – Jining – Hohot
Montag & Freitag
Fahrzeit bis Erenhot:
14:03 Std
Fahrzeit bis Jining:
23:04 Std
Fahrzeit bis Hohot:
25:01 Std
Komfortklassen:
Hard Sleeper (2. Klasse)
Soft Seleeper (1. Klasse)
Ticketpreise | 2. Klasse:
77 Euro bis Erenhot (Erlian)
90 Euro bis Jining
100 Euro bis Hohot
(ohne Gewähr)
📌 Fahrplan K34 | Ulan Bator – Hohot
Stand: Juli 2024
Station | Ankunftszeit | Abfahrtszeit |
---|---|---|
Ulaanbaatar (Ulan Bator) | – | 20:22 |
Zamyn-Uud | 08:30 | 10:00 |
Erenhot (Erlian) | 10:25 | – |
Jining South | 19:26 | |
Hohhot | 21:23 |
Quelle: travelchinaguide.com
📌 Fahrplan K22 Ulan Bator – Erenhot
Station | Ankunftszeit | Abfahrtszeit |
---|---|---|
Ulaanbaatar (Ulan Bator) | – | 20:45 |
Zamyn-Uud | 08:30 | 10:00 |
Erenhot (Erlian) | 10:25 | – |
Quelle: travelchinaguide.com
Etappe 2 | Erenhot (Erlian) ➜ Jining (Inner Mongolia) ➜ Hohot
📌 Welche Züge fahren nach Hohot?
- Zug 6858
Fahrzeit: 8:30 Std
Ticketpreise: ca. 6,50 Euro (Sitzplatz)
(ohne Gewähr) - Zug K7934
Fahrzeit: 6:39 Std
Ticketpreise:
9 Euro (Sitzplatz) | 17 Euro (Hard Sleeper) | 25 Euro (Soft Sleeper)
(ohne Gewähr)
Wann sind die Züge unterwegs?
Beide Züge fahren täglich
📌 Fahrplan Zug 6858
Stand: Januar 2024
Station | Ankunftszeit | Abfahrtszeit |
---|---|---|
Erlian (Erenhot) | – | 09:40 |
Xili (Bahnhof in Erenhot) | 09:54 | 09:55 |
Saiwusu | 10:06 | 10:08 |
Chagantege | 10:21 | 10:22 |
Qiharigetu | 10:39 | 10:41 |
Xialahama | 10:52 | 10:53 |
Gerben Ovoo | 11:07 | 11:09 |
Chulutu | 11:32 | 11:34 |
Saihantala | 11:46 | 11:52 |
Xinlinhudouga | 12:12 | 12:14 |
Zhurihe | 12:32 | 12:34 |
Derisitu | 12:43 | 12:45 |
Bayangol | 13:02 | 13:04 |
Baiyinhaer | 13:14 | 13:16 |
Wulanhua | 13:32 | 13:34 |
Tumuertai | 13:53 | 13:55 |
Aguitu | 14:03 | 14:05 |
Baolage | 14:15 | 14:17 |
Wulanhada | 14:27 | 14:29 |
Baiyinchagan | 14:48 | 14:50 |
Lujiacun | 15:00 | 15:02 |
Benhong | 15:14 | 15:16 |
Daluhao | 15:28 | 15:30 |
Qisumu | 15:48 | 15:50 |
Jining (Innere Mongolei) Süd | 16:08 | 16:23 |
Zhuozi East | 16:55 | 16:57 |
Hohhot East | 17:52 | 17:58 |
Hohhot | 18:10 |
Etappe 3 | Hohot ➜ Jining (Ulanqab) ➜ Peking
Welche Züge fahren nach Peking?
Täglich fahren zahlreiche (über 30) Schnellzüge von Hohot über Jining (Ulanqab) nach Peking.
Wenn du von Hohot aus fahren möchtest, achte darauf, dass du zum richtigen Bahnhof fährst.
Die meisten (aber nicht alle) dieser Züge fahren vom Ost-Bahnhof Hohot East (呼和浩特东站).
Wenn du mit dem Nachtzug K7934 aus Erenhot kommst, müsstest du also erstmal vom alten Bahnhof Hohot (呼和浩特站) zum Ost-Bahnhof fahren.
Inzwischen gibt es in Hohot eine U-Bahn.
Die Metro Linie 1 bedient den Bahnhof Hohhot Eeast, und die Linie 2 hält am alten Bahnhof Hohot. Beide Linien treffen sich am Xinhua Square (新华广场站).
Fahrzeit
- Jining – Peking: zwischen 1:36 Std und 2:27 Std
- Hohot – Peking: zwischen 1:59 Std und 3:16 Std
Ticketpreise (ohne Gewähr)
- Jining-Peking:
ab 19 Euro (Sitzplatz, 2. Klasse)
ab 30 Euro (Sitzplatz, 1. Klasse)
ab 65 Euro (Sitzplatz, Business Class) - Hohot-Peking:
ab 24 Euro (Sitzplatz, 2. Klasse)
ab 38 Euro (Sitzplatz, 1. Klasse)
ab 80 Euro (Sitzplatz, Business Class)
📌 Fahrplan Schnellster Zug G2466
(Stand: Januar 2024)
Station | Ankunftszeit | Abfahrtszeit |
---|---|---|
Hohhot East | – | 11:06 |
Jining (Ulanqab) | 11:42 | 11:44 |
Zhangjiakou | 12:31 | 12:33 |
Qinghe | 13:20 | 13:23 |
Beijing North | 13:37 | – |
⚠️ Beachte, dass auf dieser Route in Peking zwei verschiedene Bahnhöfe angefahren werden.
Die meisten G-Züge (z.B. G2466) fahren bis zum zentrumsnahen Pekinger Nordbahnhof (Beijing North).
Die D-Züge (z.B. D1024) fahren hingegen nur bis zum neuen Fernbahnhof Qinghe, der etwas weiter außerhalb im Nordwesten von Peking liegt.
Vom Bahnhof Qinghe fährt die U-Bahn-Linie 13 direkt zu den Metro-Stationen Xizhimen und Dongzhimen im inneren Metro-Ring (Linie 2).
Der Bahnhof Beijing North befindet sich direkt an der Metro-Station Xizhimen.
5.2 Wo kann ich die Zugtickets kaufen?
Für die Buchung von Zugtickets in China habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Online-Reiseagentur ➟TravelChinaGuide.
In erster Linie werden dort zwar geführte Touren angeboten, doch auch die Vermittlung von Online–Ticketkäufen wird von den Mitarbeitenden per Email und Telefon gut betreut.
Die Website ist zudem eine sehr umfangreiche Ressource für die Reiseplanung.
⚠️ Aktuell nicht in Betrieb (Stand Juli 2024):
Ulan Bator ➜ Peking
- Zug K24 startet in Ulan Bator und fährt am Donnerstag und Samstag
- Zug K4 startet in Moskau und fährt am Sonntag
Peking ➜ Ulan Bator
- Zug K23 startet in Peking und fährt am Montag und Dienstag
- Zug K3 startet in Moskau und fährt am Sonntag
Fahrplan Zug Nr. K24 und K4
Station | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|
Ulaanbaatar/Ulan Bator – Mongolei | – | 07:30 |
Zamyn-Uud/Dsamin-Üüd – Mongolei | 18:40 | 20:35 |
Erlian/ Eren Hot – China | 21:00 | 02:00 |
Jining South – China | 06:37 | 06:55 |
Beijing/Peking – China | 14:35 | – |
Fahrplan Zug Nr. K23 und K3
Station | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|
Beijing – China | – | 07:27 |
Jining South – China | 15:27 | 15:43 |
Erlian/ Eren Hot – China | 20:18 | 00:59 |
Zamyn-Uud/Dsamin-Üüd – Mongolei | 01:25 | 02:40 |
Beijing – China | 14:35 | – |
📌 Bist du auch schonmal mit dem Zug durch die Mongolei gereist?
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Hinweis: Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.
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Du möchtest unbedingt einmal mit dem Balkan-Express fahren, bist dir aber gar nicht sicher, auf welcher Route der Zug unterwegs ist? Ich habe mich auf diese coole Bahnreise nach Südosteuropa gemacht und zeige dir in diesem Artikel, mit welchen Zügen du eine spannende Osteuropa-Reise unternehmen kannst. Meine ‘Balkan-Express’-Route …
Hi Dennis,
ich habe deinen Blog gelesen und bin sehr dankbar für die ganzen Eindrücke. Im September möchte ich mit meiner Frau auch die Strecke von Ulanbatur nach Peking machen. Wir sind jetzt aber verwirrt, ob die Strecke überhaupt frei ist. Auf einigen Seiten stand, dass seit Corona die Züge nicht mehr fahren. Weißt du dazu mehr? Und kannst du uns auch helfen, wo wir die Tickets im Vorfeld buchen sollten? Manchmal steht online auch, dass die Tickets schnell vergriffen sind und dann wollen wir diese besser erstmal gekauft haben.
Hi Rieke,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ganz besonders auch für den Hinweis, dass der Zug noch immer nicht wieder in Betrieb ist. Leider scheint das für die Strecke Ulan Bator-Peking immer noch der Fall zu sein.
Ich habe aber mal recherchiert und auch meinen Artikel entsprechend aktualisiert: Seit August 2023 fährt wieder mehrmals die Woche ein Zug von Ulan Bator nach China. In den Ort Erenhot – direkt an der Grenze. Allerdings fährt der erst um 20:45 los, sodass es die meiste Zeit leider dunkel sein wird.
Von hier aus kann man dann weiter über Hohot (oder Ulanqab (Jining)) nach Peking fahren. Das geht dann dank der neuen High Speed-Verbindung zwischen Hohot und Peking recht schnell.
Ich werde mich aber noch schlaumachen, ob der Zug von Ulan Bator nach Peking dieses Jahr noch wiederbelebt wird. Ich habe da zumindest ein gutes Gefühl.
Zur Ticketbuchung (und Recherche) empfehle ich https://www.travelchinaguide.com/china-trains/
Da habe ich sehr gute Erfahrung mit der Kommunikation, und man kann sich – gegen Aufpreis – die Tickets auch ins Hotel schicken lassen. Ob es mittlerweile für ausländische Reisende auch E-Tickets gibt, weiß ich allerdings nicht.
LG
Dennis