PARIS mal etwas anders | La Petite Ceinture & andere Geheimtipps

23.08.2024

Dennis Dienst

Kurz und Zügig

Das erwartet dich in diesem Artikel…

• Eine Tour zu besonderen Orten und Geheimtipps in Paris
  • Lieblingsorte wie Notre Dame und Sacré-Cœur
  • Geheimtipps wie La REcyclerie & Ground Control
  • Die Stillgelegte Bahnstrecke von Paris
• Persönliche Eindrücke & Erfahrungen
• Interessante Hintergrundinformationen
• Übersichtskarte der Sehenswürdigkeiten
• Praktische Informationen für Paris

Als begeisterter Zugreisender und leidenschaftlicher Slow Traveller liegt es mir besonders am Herzen, neue Orte auch aus neuen Perspektiven zu entdecken.

Also, nicht nur neue Orte – noch viel mehr sogar die alten Klassiker unter den Reisezielen.

Auf meiner Reise nach Paris habe ich mich deshalb dazu entschieden, die Beauté an der Seine mal auf eine etwas andere Art – auch jenseits des Eiffelturms und der Champs Élysées – zu erkunden.

Mit dem Zug natürlich – oder vielmehr wie ein Zug, auf den Schienen der Geschichte.

Denn abseits der ausgetretenen Pfade gibt es in der französischen Hauptstadt durchaus einiges zu sehen, das uns einen Teil der Pariser Eisenbahngeschichte erzählt.

Alte Gleisanlagen wurden zu Erholungsgebieten und Sehenswürdigkeiten umgestaltet – oder zu urbanen Gärten und nachhaltigen Restaurants.

La Petite Ceinture, eine stillgelegte Ringbahnstrecke, ist in verschiedenen Stadtteilen von Paris für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet mal mehr, mal weniger spektakuläre Eindrücke.

Daneben habe ich mir natürlich auch einige der ganz großen und mittelgroßen Highlights in der Stadt der Lichter angesehen.

Die Sacré-Cœur und die wiedererstarkende Notre-Dame konnte (und wollte) ich mir einfach nicht entgehen lassen.

👉 Hier sind meine 10 besten Tipps für einen spannenden Städtetrip nach Paris – auch abseits der Massen.

1. Pont de Bir Hakeim | Filmreif über die Seine

Meine Entdeckungstour durch Paris starte ich auf einem mittlerweile dort „stillgelegten“ Fortbewegungsmittel, das mich von Porte de Clichy, ganz im Norden, an die schillernde Seine bringt.

1.1 Am frühen Morgen entlang der Seine

Am frühen Morgen flitze ich bei fantastischem Frühlingswetter mit dem E-Scooter entlang des Seine-Ufers in Richtung Eiffelturm, lasse diesen aber links liegen und mache meinen ersten Halt an der Brücke „Pont de Bir Hakeim“.

Schon auf dem Weg dorthin gibt es natürlich viele imposante und historische Gebäude zu bestaunen. You name it ……

Das Coole an dieser Tour sind die breiten Fahrradwege, die mir diese Art des Sightseeings deutlich erleichtern.

Und natürlich dieser strahlend blaue Himmel – der ist ebenfalls ziemlich cool und fügt sich großartig in die Kulisse ein!

Aber warum zur Bir Hakeim-Brücke und nicht direkt unter den Eiffelturm?

Die Pont de Bir Hakeim ist eine der vielen berühmten Brücken über die Seine und hörte ursprünglich auf den Namen „Pont de Passy“.
Sie wurde in den frühen 1900er Jahren erbaut und nach der Schlacht bei Bir Hakeim an der libyschen Front im Zweiten Weltkrieg umbenannt.

1.2 Perspektive | Der Eiffelturm von Paris mal anders

Heutzutage ist diese wunderschöne Brücke auch aufgrund ihrer Lage ein beliebter Ort für Tourist:innen und Fotograf:innen, denn der Blick über die Seine und auf den Eiffelturm ist grandios.

📌 Jeanne d’Arc an der Seine

Geschmückt wird diese Aussicht von einem kleinen Kuriosum:
Die bronzene Reiterstatue, die so zielstrebig mit ausgestrecktem Schwerte die Seine hinunter zu reiten scheint, ist ein Geschenk der dänischen Gemeinde an die Stadt Paris.

Sie sollte eigentlich die Nationalheldin Jeanne d’Arc symboliseren, was in Paris allerdings zu einer zögerlichen Annahme des Präsentes führte.

Zu kriegerisch sei die Darstellung der Jungfrau von Orleans.
Schließlich wurde die Skulptur als symbolische Darstellung Frankreichs ‒ La France renaissante ‒ akzeptiert und 1958 aufgestellt.

Interessanterweise wurde eine Figurine der Jeanne d’Arc bei der spektakulären Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in einer sehr ähnlichen Reiterpose inszeniert.
Nur war sie nicht mit Schwert sondern mit der Olympischen Fahne unterwegs, als sie zielgerichtet über die Seine ritt.
In ganz friedlicher Mission…

Quellen
➟ Equestrian statue of Jeanne d’Arc (equestrianstatue.org)
➟ Französische Modedesigner:innen brechen mit olympischer Tradition (fashionunited.de)

Auf der Bir-Hakeim-Brücke sehe ich auch zum ersten Mal, dass man in Paris scheinbar alte Citroën 2CV-Fabrikate – die gute alte Ente – mieten kann, um seine Fotos in nostalgischer Atmosphäre aufzupolieren.

Schließlich ist die Brücke auch als beliebter Drehort populärer Spielfilme bekannt.

Très charmant!

Mir persönlich gefällt natürlich besonders der tolle Blick auf das Metro-Viadukt mit den vorbeirauschenden U-Bahn-Zügen der Linie 6.

Und auch ein Fahrradweg führt hier zentral über die Seine.

Ich habe ja noch nicht alle gesehen – aber in meinen Augen ist die Pont de Bir Hakeim schon jetzt die schönste Brücke in Paris. ☝️

1.3 Paris Geheimtipp | Avenue Fremiet

Während ich meinen Roller an einem Parkplatz unweit des Seine-Ufers abstelle, fällt mir die elegante Avenue Fremiet auf, die nur wenige Gehminuten links vom nordwestlichen Ende der Brücke entfernt ist.

Die Straße gehört zu der ehemals eigenständigen Gemeinde und heutigem Edelviertel Passy.

In der Av. Fremiet reihen sich 12 wirklich imposante Häuser aus dem frühen 20. Jahrhundert aneinander, die alle von der Kreativität des Architekten Albert Vêque profitieren.

Schöne Häuser finden sich natürlich an vielen Orten in dieser Stadt. Aber diese kleine Allee hat einen gewissen Wiedererkennungswert.

Gar nicht weit entfernt, kannst du übrigens direkt einen Abstecher in das Schriftstellermuseum Maison de Balzac und in das Weinmuseum machen.

2. Kathedrale Notre Dame | Phönix aus der Asche

Als Nächstes geht es in das Herz der Pariser Innenstadt – auf die Île de la Cité.
Die vermeintliche, in jedem Fall jedoch ehrwürdige Erbin der altertümlichen Stadt Lutetia.

Eigentlich muss ich ja nicht alle berühmten Sehenswürdigkeiten aus der Nähe betrachtet haben – doch der Ort, an dem sich die Kathedrale Notre-Dame hinter der ältesten Brücke von Paris erhebt, bittet auch um meine Aufmerksamkeit.

2.1 Notre-Dame im Aufbau

Ich bin vorwiegend neugierig darauf, wie der Wiederaufbau der Türme nach dem verheerenden Brand der Kirche am 15. April 2019 voranschreitet.

Der Touristenstrom zu der alten Dame scheint so weit jedenfalls nicht beeinträchtigt zu sein.

Vor diesem Pariser Nationalheiligtum und auf der Seine, wo zahlreiche Touristenboote vorbeifahren, ist viel los.

Die Kathedrale selbst scheint den Umständen entsprechend gut dazustehen.
Natürlich sind die Türme von Gerüsten umgeben und es wird fleißig gearbeitet.

Vor der Westfassade stehen Infotafeln zur Geschichte der Notre Dame und zu den laufenden Restaurierungsarbeiten.

Auf den umliegenden Brücken und Seine-Promenaden verkaufen Kunsthändler:innen ihre kreativen Werke wie eh und je …

2.2 Was macht die Notre-Dame eigentlich so berühmt und berüchtigt?

Vor allem ist es ihre unverwechselbare Silhouette: Die Doppeltürme, die mit gutmütiger Autorität über die Stadt wachen, und die markanten Rosenfenster an den Fassaden.

Nicht zuletzt haben wir da auch noch die kuriosen Steinfiguren der Notre Dame.

Die dämonenhaften Wesen an den Dachkanten, diese grimmig dreinschauenden, Wasser-spuckenden kleinen Monster, sollen böse Geister fernhalten – und dienen ganz nebenbei als antikes System zur Ableitung von Regenwasser.

Daneben steht die historische Bedeutung der Kathedrale – inklusive ihres literarischen Prestiges durch den Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo, der seit 1831 Geschichten von diesem Ort erzählt.

💡 Die Wiedereröffnung der Kathedrale ist übrigens für den 8. Dezember 2024 geplant.

📍Kathedrale Notre-Dame

Wo geht‚s lang?

📍 Kathedrale Notre-Dame
4. Arrondissement

Adresse: 6 Parvis Notre-Dame – Pl. Jean-Paul II, 75004 Paris
Koordinaten: 48.853118275664116, 2.3499555973079067
Plus Code: V83X+5X Paris, Frankreich

Metro-Stationen:

📌 Saint-Michel Notre-Dame, Linie 4
📌 Cité, Linie 4

Nächste Sehenswürdigkeit:

🧷 Pont Neuf | Älteste Brücke von Paris
14 Minuten zu Fuß

🧷 Sainte-Chapelle | Ehemalige Palastkapelle
6 Minuten zu Fuß

🧷 Museum Conciergerie | Ehemaliger Palast & Gefängnis
6 Minuten zu Fuß

3. Montmartre & Basilika Sacre Coeur | Ikone in Weiß

Meine gar nicht so heimliche Lieblings-Hauptsehenswürdigkeit von Paris befindet sich im Norden der Stadt, im 18. Arrondissement, das mich auch später noch bei meiner „Ringbahn-Tour“ begeistern wird.

Der Montmartre und die Basilika Sacre Coeur sind für mich immer ein Pflichtbesuch in Paris – einmal morgens und einmal abends.

Insbesondere die Atmosphäre während des Sonnenuntergangs mit Blick über die Stadt ist einfach einzigartig.

Besuchermassen hin oder her.

Ich bleibe davon unbeeindruckt, und fokussiere mich lieber auf die beinahe schneeweiß leuchtende Kirche mit ihren – nun ja – eierförmigen Kuppeln, die jeweils ein kleines Minitürmchen zum Himmel halten.

Die Innen-Besichtigung der Sacre Coeur ist ein diszipliniert ablaufender, rascher Rundlauf.
Doch es gibt viel zu sehen – insbesondere die wunderschöne Malerei an der Decke ist beeindruckend.
Es ist fast so, als würde man in den Himmel schauen.

Der Eiffelturm ist von der Treppe zur Sacre Coeur aus übrigens nicht direkt sichtbar.
Wenn du dich aber etwas nach Westen bewegt, kannst du ihn in seiner leuchtenden Pracht bewundern.

Und ansonsten so?

Die Treppe vor der Kirche ist am Abend voll und laut, ringsum bieten Straßenhändler:innen bunte Junk-Souvenirs an.
Glasflaschen, Gedrängel … egal … ich freue mich schon auf meinen nächsten Hike auf den Montmartre.

Übrigens lohnt es sich auch, die direkte Umgebung des Place du Tertre auf dem Montmartre im Spaziergang zu erkunden – gerne auch plan- und ziellos.

Auf dem Montmartre erlebst du Paris mal anders … Nein, nicht wirklich! Du erlebst Paris aus dem Bilderbuch – und das sicher nicht alleine. Ganz sicher nicht …

Am Fuße des Montmartre kannst du dich dann im „verruchten“ Viertel Pigalle – auf dem Place Blanche – von der rotierenden Moulin Rouge bezaubern oder auf dem Flohmarkt inspirieren lassen.

Langweilig wird es nicht in dieser lebendigen Ecke der Stadt.

4. La Petite Ceinture | Auf der stillgelegten Bahnstrecke

Nun startet endlich mein Hauptprojekt – mein Parcours durch die Bahngeschichte von Paris.
Oder wenigstens zu einem Teil dieser Geschichte.

Ich begebe mich auf die Spuren der Petite Ceinture …

Die Petite Ceinture ist eine stillgelegte Ringbahnlinie, die einmal um das Stadtzentrum von Paris herumführte.

Der Name bedeutet „der Kleine Gürtel von Paris“ – obwohl er in Wahrheit gar nicht so klein ist.
Immerhin schlängelt sich die alte Pariser Bahnstrecke auf insgesamt 32 Kilometern durch einige der äußeren Arrondissements der Millionenmetropole.

Ich habe mich auf den Weg entlang des kleinen Gürtels gemacht und mir einige der öffentlich zugänglichen Abschnitte der S-Bahnstrecke genau angesehen.

An einem Abschnitt bin ich sogar zum Brunch eingekehrt.

4.1 Gleise im 12. Arrondissement | Villa du Bel-Air

Das 1,7 Kilometer lange Teilstück der Petite Ceinture zwischen der Villa de Bel Air und der Rue des Meuniers ist erst seit Anfang 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine erfrischende Möglichkeit für den klassischen Spaziergang im Grünen.

An der idyllischen Sackgasse Villa du Bel-Air, wo früher mal ein Bahnhof stand, gibt es nun einen barrierefreien Zugang zu diesem relativ natürlich belassenen Abschnitt der Petite Ceinture.

Diese Teilstrecke ist vor allem für ihre biologische Vielfalt bekannt – faunistischer Artenreichtum, der hier auf urbane Straßenkunst trifft.

4.2 Schienen im 13. Arrondissement

Dieser kürzere Abschnitt der ehemaligen Pariser Ringbahn zwischen der Rue du Moulin-de-la Pointe und der Rue Annie Girardoti ist für mich der am wenigsten spektakuläre.

Für alle Eisenbahn-Begeisterten und hoffnungslosen Romantiker:innen ist die Teilstrecke im 13. Arrondissement dennoch einen Besuch wert.

Bei meinem Besuch ist der Pariser Himmel von wechselhaftem Wetter gezeichnet – wohl auch deshalb kommt der Glanz dieses Ortes nicht ganz zum Vorschein.

Der Vorteil dieses Gleisabschnitts ist, dass hier nicht viel los und es entsprechend ruhig ist.

Es ist im Prinzip ein kleiner Park mit ca. 500 Meter Gleislinie, auf denen du spazieren kannst.

An den Sperrzäunen am Ende des Abschnitts findest du knappe Informationen über die dem Naturschutz geschuldete Absperrung.
Demnach werden die Tunnel und weitere Abschnitte der Petite Ceinture offenbar nicht nur aus Sicherheitsgründen unzugänglich gemacht.

Man gibt der Tier- und Pflanzenwelt auch in der Pariser Unterwelt eine Chance!

4.3 Gleise im 15. Arrondissement

Promenade Petite Ceinture

Dieser Abschnitt der Petite Ceinture wird auch als der sehenswerteste, genauer gesagt als der bewandernswerteste Schienenpfad beschrieben.

Der Parkweg ist ein populäres und barrierefreies Naherholungsgebiet im 15. Arrondissement von Paris. Es gibt auf der Strecke mehrere moderne Aufzüge, um den Zugang für alle zu erleichtern.

Da diese Teilstrecke zwischen dem Place Balard und der Rue Olivier de Serres bereits in mehreren Blogs als Must-See gefeiert wird, beschloss ich, meine Tour de la Petite Ceinture hier zu starten.

Die ca. 1,3 km lange Parkanlage verläuft weitgehend auf einem Bahndamm und ist auf Google Maps auch als „Promenade Petite Ceinture“ zu finden.
Der entsprechende Eintrag und Standort-Pin führt dich direkt an den Eingang an der Metro-Station „Balard“

Bahnwandern mitten in Paris.

Ich selbst bin an der Rue Olivier de Serres gestartet – dort, wo ein Metalltor den Zugang zum anschließenden Eisenbahntunnel absperrt, der das 15. einst mit dem 14. Arrondissement verband.

Trotz mittelmäßigen Wetters kommen viele Leute zum Joggen her – und natürlich zum Spazieren, Chillen und Knutschen.

Hier verbringe ich auch entsprechend viel Zeit und spaziere in aller Ruhe auf den alten Schienen zwischen den ansonsten eher tristen Wohnblöcken.

Auf diese Weise erzeugt diese brutalistische Kulisse jedoch eine entschleunigende Monotonie inmitten der Pariser Hektik, die sich zwischendurch, etwa bei der Überquerung der Rue de Vaugirard, zeigt.

Unterwegs kannst du dich wahlweise mit Graffiti-Kunst oder den Lehrtafeln zur Petite Ceinture beschäftigen.

Eines dieser Hinweisschilder erklärt die wichtige Bedeutung der schmalen Waldrand-Zone (la lisière) entlang dieser Pfade als Lebensraum für Raub- und Beutetiere.

Hier sagt also allenfalls der Fuchs dem Hasen „Gute Nacht!“.

Leidenschaftliche Flaneure haben auf diesem Pfad übrigens die Möglichkeit vom Park Georges Brassens (fast) direkt in den Park André Citroën zu lustwandeln.

Die beiden Parkanlagen beherbergten früher Industrieanlagen, die ebenfalls über die Petite Ceinture versorgt wurden.

Insgesamt ist die Promenade Petite Ceinture eine gelungene Mischung aus urbaner Eisenbahngeschichte, lebendiger Naherholung und sich emanzipierender Natur.

4.4 Abschnitt im 18. Arrondissement

Für mich ist dieser nördliche Teilabschnitt der Petite Ceinture das Highlight meiner Tour auf den alten Pariser Schienen.

Vielleicht bin ich da nicht ganz unbefangen – denn viele meiner Lieblingsorte in Paris befinden sich im Norden der Stadt.

La Recyclerie | Speisen an den Gleisen

Doch ein besonderer Grund, diesen Ort zu schätzen, ist das charmante Restaurant La REcyclerie, das sich in einem ehemaligen Bahnhof der Petite Ceinture befindet und einen unmittelbaren Blick auf die Gleise bietet.

Die REcyclerie betreibt auch eine Reparaturwerkstatt sowie eine urbane Farm und inspiriert seit 2014 Menschen auf positive und konstruktive Weise zu einem nachhaltigen Lebensstil und ökologischer Verantwortung.
Unter anderem mit tollem Essen.

Da ist der Name Programm.

Und am Wochenende kannst du hier super brunchen. Auch vegetarische/ vegane Optionen werden angeboten.

Das Restaurant funktioniert im Prinzip wie eine Kantine, nur eben in einem besonderen Ambiente und mit hochwertigen Speisen.

Die Zutaten sind zu 100 % regional und saisonal.

Im März ist offenbar Saison für Chili sin Carne mit Räuchertofu und gebackenen Kartoffeln – ziemlich lecker und in anständiger Portion gereicht.

Natürlich bezahlt man keine Kantinen-Preise: Ich war für ein Menü mit Hauptgericht, Nachtisch und einem Glas hausgemachtem Saft mit 25 Euro dabei.

Aber das lohnt sich auf jeden Fall!

Bei gutem Wetter gibt es auch einen Außenbereich auf einer Terrasse sowie im Garten an den Gleisen – ich war leider bei Regenwetter im März vor Ort.

Les Jardins du Ruisseau | Bienen an den Schienen

Die Gleise selbst sind leider nicht zugänglich, während ich mich hier im 18. Arrondissement herumtreibe.

Allerdings gibt es direkt am Rand des Gleisbetts das kleine Gartenprojekt „Les Jardins du Ruisseau“, das sich auch über neugierige Besucher:innen freut.

Dieser Gemeinschaftsgarten befindet direkt gegenüber der Gartenanlage der Recyclerie.

Und auch diese Bürgerinitiative verpflichtet sich der nachhaltigen Bewirtschaftung des Geländes.

Hier wird fleißig kompostiert und Regenwasser gesammelt.

Und auch ein Insektenhotel sowie ein Bienenstock hat man hier neben dem Gleisbett etabliert.

Zugang zu der Gartenanlage findest du über eine Metalltreppe an der 110bis Rue du Ruisseau.

Wenn du kurz vor der Öffnungszeit vor einem geschlossenen Tor stehst, lohnt es sich zu warten, bis jemand mit dem passenden Schlüssel kommt.

Geheimtipp Paris | La Villa des Tulipes

Auf der anderen Seite der Rue du Ruisseau gibt es noch die liebevoll gestaltete Gasse „Villa des Tulipes“ zu entdecken.
Die pittoreske, kleine Sackgasse ist bekannt für ihre charmanten kleinen Häuser und gepflegte Gärten in typischem pariser Stil.

Also, nicht so richtig bekannt – ich habe die Gasse auch zufällig entdeckt

Es ist unglaublich ruhig hier – unweit der Porte de Clignancourt.

Vielleicht ist es auch das regennasse Kopfsteinpflaster, das hier den Lärm der Großstadt auf metaphysische Weise filtert.

Ein verspieltes Graffiti-Panorama zeigt das Leben der Bewohner:innen unter Blumen.

Am Ende der Gasse erwartet dich schließlich ein kleiner Gemeinschaftsgarten und ein weiteres farbenfrohes Wandgemälde – ein Hauch von ländlichem Charme mitten in der Großstadt!

4.5 Teilstrecke im 19. Arrondissement

Dieser Teilabschnitt der alten Ringbahn im 19. Arrondissement von Paris ist aus meiner Sicht der coolste aller besichtigten Spots.

Er liegt ein wenig ab vom Schuss, allerdings auch nicht wirklich ab vom schusser als die meisten anderen begehbaren Streckenteile der Petite Ceinture.
Aber er hat diesen speziellen off-the-beaten-track–Flair.

Der begehbare Abschnitt befindet sich unmittelbar hinter einer historischen Metallbrücke, deren markantes Käfigdesign bis ins Jahr 1892 zurückreicht.

Der offizielle Name dieser Brücke ist „La Passerelle des Ardennes“.

Als die Züge der Petite Ceinture über diese Eisenbahnbrücke fuhren, verursachte sie offenbar laute knackende Geräusche, weshalb sie auch auf den Spitznamen „Pont craqueur“ hört.

Die Ardennen-Brücke kannst du heutzutage auch betreten, allerdings nur auf einem Fußgängerübergang neben den Gleisen.

Der einzige Zugang zu den Gleisen liegt an der Rue Thionville, südlich der Brücke, die noch durch das Viadukt de l’Argonne verlängert wird.

Auf dem Weg zum Zugang kommt man wieder an einer kleinen Gartenanlage vorbei, die direkt unterhalb des steinernen Viadukts gepflegt wird.

Dieser öffentliche Spazierweg verläuft über 230 Meter bis zur Avenue Jean Jaurès – der Zugang Brücke ist auch von dort aus versperrt.

Ein Hostpot das Biodiversität

Bei meiner Recherche wurde ich damit überrascht, dass sich auf diesem Abschnitt der Petite Ceinture 153 unterschiedliche Wildpflanzenarten tummeln.

Da ich allerdings zu Beginn der Vegetationsperiode dort war, präsentierte sich das bunte Grün noch etwas verhalten.

Insofern bleibt mir vor allem der beeindruckende Blick in Richtung der „Knackenden Brücke“ in Erinnerung.

Und auch die kleinen Wegweiser auf den Holzschwellen der Schienen gefallen mir.

Hier fiel mir auch erstmals der Name Rosa Parks als ein Ort in Paris auf.
Dabei handelt es sich um einen noch recht neuen Bahnhof (2015) auf dem Areal zweier ehemaliger Bahnhöfe der Petite Ceinture – nördlich der Passerelle des Ardennes.

Am spazierbaren Pfad befindet sich zudem ein kleines Lokal, das der Szene einen gewissen Bohème-Charakter verleiht.

4.6 Öffnungszeiten der Petite Ceinture

5. Canal de l’Ourcq & Pont de Crimée

Der Petite Ceinture-Abschnitt im 19. Arr. lässt sich direkt mit einem weiteren Geheimtipp im Norden von Paris kombinieren.

Der Canal de l’Ourcq ist ein künstlicher Wasserweg, der durch den Norden von Paris fließt und über den Canal Saint-Martin in die Seine mündet.

Er wurde im 19. Jahrhundert vor allem als Transportweg für Waren wie Getreide und Holz genutzt.

Heute ist der Kanal im Villette-Bezirk ein beliebtes Ziel für Spaziergänge, Radtouren oder Bootsfahrten – und Pariser Flusskulinarik.

Neben einigen Café- und Restaurant-Booten findest du entlang des Kanals auch interessante Brücken, wie eben die ehemalige Eisenbahnbrücke der Petite Ceinture.

Ein echter Hingucker und Ingenieursschmankerl ist das Brückenpaar der „Pont de Crimée“: Eine hoch-gebogene Fußgängerbrücke steht Seite an Seite mit einer klassischen Hubbrücke.
Sie ist tatsächlich die letzte verbliebene Hubbrücke in Paris, deren riesige Umlenkrollen sich auch heute noch 25-mal pro Tag in Bewegung setzen.

Für einige vielleicht auch spannend: Wenn man dem Kanal hinter der Pont de Crimée südwestlich folgt, stößt man auf das Bassin de la Villette, ein großes Becken vor der Mündung in den Canal Saint-Martin, in den auch ein paar Schwimmbecken für heiße Sommertage eingelassen wurden.

6. Parc de la Villette

Und wenn du den Canal de l’Ourcq in nordöstliche Richtung läufst, stößt du auf ein weiteres kleines Highlight fernab des ganz großen Trubels.

Denn dort, wo der Canal de l’Ourcq den Canal de Saint-Denis kreuzt, geht es hoch auf eine moderne Brückenkonstruktion, bzw. auf einen Steg, der entlang einer riesigen Grünanlage führt.

Auf diesem ehemaligen Areal der Pariser Schlachthöfe wurde beidseitig des Kanals eine futuristisch anmutende Parkanlage errichtet, an der sich vermutlich die Geister scheiden.

Der Parc de la Villette ist ein Kultur– und Vergnügungspark, dessen Charme ich irgendwo zwischen moderner Industriekultur und realsozialistischer Brachialität einordne.

Die leicht unterkühlte Mischung aus Offenheit und dekonstruktivistischer Ästhetik spiegelt aber auch eine gewisse Wissenschaftlichkeit des Ortes wider.

Das ist nicht ganz zufällig – denn hinter einer alles überragenden Spiegelkugel, die ein großes Hightech-Kino beherbergt, befindet sich eines der größten Technik-Museen der Welt: die Cité des sciences et de l’industrie.

Gegenüber der Stahlkugel hast du die Möglichkeit, dich in einem 400 Tonnen schweren Angriffs-U-Boot über das Leben in der Tiefsee zu informieren.

Die Argonaute ist das ehemalige Flaggschiff der französischen Marine aus den 1950er Jahren.
Nachdem sie ihren Dienst im Jahr 1982 quittierte, steht sie den wissensdurstigen Parkbesucher:innen nun als Museum zur Verfügung.

Und sonst so? Neben einigen Snack-Buden und Lokalen bietet der Parc de la Villette natürlich reichlich Grünfläche.
Besonders interessant – wie könnte es in der Pariser Industriekultur auch anders sein – finde ich die unterschiedlich gestalteten Gärten.
Darunter auch das ökologische Gartenbauprojekt „Les Jardins passagers„, das zu Workshops über organischen Gemüsebau einlädt.

Auch zum Sonnenuntergang ist es schön herzukommen, um das Farbspiel des Himmels über und in der Kugel des Wissens zu beobachten.

7. Ground Control

Ein weiteres Stück Pariser Eisenbahngeschichte begegnet mir im Süden der Stadt

In der Nähe des Gare de Lyon befindet sich der wirklich coole Food Court und Veranstaltungsort „Ground Control“.

Der Zusammenhang mit der Bahn ist hier erstmal weniger offensichtlich, denn es handelt sich um das Gelände des ehemaligen Postbetriebs der französischen Bahn SNCF.

Eher Lagerhallen-Style als Schienenromantik.

Die riesige Terrasse und die große, bunt gestaltete Lagerhalle verkörpern Industriekultur im feinsten Berliner Stil.

Um auf das Gelände zu gelangen, läuft man in einem kleinen Vorgebäude in der Rue du Charolais eine Metalltreppe hoch.

Am Eingang stehen Türsteher, die zunächst die Taschen kontrollieren ‒ Waffen und Drogen dürften hier also nicht gern gesehen sein.

In dem Treppenhaus gibt es dann hochwertige Graffiti von alten Lokomotiven zu bestaunen ‒ eine stolze und nostalgische Rückschau auf vergangene Zeiten des Pariser Eisenbahnbetriebs.

Das Gelände ist nach allen Regeln der Pariser Bohème eingerichtet ‒ oder eigentlich eher gemäß einer Pariser Spielart der Berliner Post-Bohème.
Wie auch immer man es nennen möchte ‒ das Herz des Außenbereichs ist ein zum Restaurant umgebauter Omnibus.

Daneben gibt es noch weitere kleine Streetfood-Stände und natürlich Bierbänke zum Genießen und Chillen.

Über Lieferanten-Tore gelangst du in die große Food-Court-Halle, in der aber nicht nur Essen und Trinken angeboten wird.

Und der erste Eindruck ist schon ziemlich cool: Zahlreiche Bars und Imbiss-Schalter reihen sich aneinander, mit exklusiven Bier- und Weinangeboten und Food aus aller Welt.

Auch vegane und vegetarische Kost ist leicht zu finden – zum Beispiel am asiatischen Stand.

Daneben gibt es eine kleine Bücherei, einen Plattenladen, Ateliers und – nicht zuletzt – eine große Leinwand für Sport-Events.

Als ich an einem Samstagnachmittag im Ground Control bin, herrscht beste Stimmung während eines laufenden Rugby-Spiels.

Und ins Gespräch kommt man hier mit den Leuten auch leicht – wenn man denn möchte …

Für mich ist das Ground Control auf jeden Fall ein Volltreffer und ein echter Geheimtipp für Paris!

📍 Ground Control

Wo geht‚s lang?

📍 Ground Control
12. Arrondissement

Adresse: 81, rue du Charolais, 75012 Paris
Koordinaten: 48.84394600702115, 2.3820629137021596
Plus Code: R9VJ+GM Paris, Frankreich

Öffnungszeiten:

Mittwoch & Donnerstag: 12:00 – 0:00 Uhr
Freitag & Samstag: 12:00 – 1:00 Uhr
Sonntag: 12:00 – 22:30 Uhr
Montag & Dienstag: geschlossen

💡Letzter Einlass: 1 Stunde vor Schließun

👉 Website (nur Französisch): Ground Control Paris

Metro-Stationen:

📌 Gare de Lyon, Linien 1 und 14
📌 Reuilly – Diderot, Linien 1 und

8. Gare du Nord & Gare de Lyon

Und wenn wir schonmal da sind… machen wir doch auch mal einen kleinen Abstecher zum Bahnhof. 🙂

Denn anders als im Ground Control herrscht im Gare de Lyon durchaus noch reger Zugbetrieb.

Er ist neben dem Gare du Nord einer der beiden Pariser Bahnhöfe, die auf meinem Weg von Düsseldorf nach Lissabon liegen.

Sie sind zwei von insgesamt sechs großen Sackbahnhöfen in Paris und sind für sich einzigartige Sehenswürdigkeiten.

Während mir der Gare de Lyon von außen besonders gut gefällt, beeindruckt mich der Gare du Nord umso mehr in seinem Inneren.

Gare du Nord

Also, nichts gegen die durchaus beeindruckende neoklassizistische Fassade des Gare du Nord.
Aber die industrielle Ästhetik der offenen Bahnhofshalle aus Eisen und Glas berührt mein Zugreise-Herz in ganz besonderer Weise.

Der Pariser Nordbahnhof ist einer der weltweit größten Bahnhöfe, und du kannst minutenlang über die Bahnsteige laufen, bis du an deren Ende gelangst.

Das lohnt sich insbesondere, wenn du Brücken liebst, die von Bahnen überquert werden.

Die Bahnsteige des Gare du Nord bieten einen der wenigen guten Aussichtspunkte auf die Brücke „Pont Saint-Ange“.

Für manche ist sie nur eine nüchterne Stahlbrücke.
Andere sehen sie mindestens als charmante Ergänzung der Atmosphäre am belebtesten Bahnhof Europas.

Der Nordbahnhof ist der wichtigste Bahnhof für den internationalen Fernverkehr und ein zentraler Knotenpunkt für den Nahverkehr – und entsprechend beeindruckend.

Für mich ist er zudem der Ankunftsbahnhof, als ich mit dem Thalys/Eurostar aus Düsseldorf in Paris eintreffe.

Gare de Lyon

Der Gare de Lyon dagegen ist der Ausgangspunkt für viele Züge in den Süden Frankreichs und nach Spanien – etwa nach Barcelona.

Der Bahnhof ist nicht nur unter Kenner:innen bekannt für seine historische Architektur und seine schicken Wartebereiche, inklusive eines alten Nobel-Restaurants.

Der stolze Prunkbau ist sichtlich ein historisches Denkmal der Pariser Belle Époque.
Er gehört zu jenen Bauwerken, die damals für die Weltausstellung 1900 errichtet wurden.

Der markante, 67 Meter hohe Glockenturm ist übrigens inspiriert vom Londoner Big Ben – na ja, obviously!

Im Inneren des Empfangsgebäudes gibt es drei Hallen mit Bahnsteigen und Wartebereichen.

In Halle 2 steht ein edles Piano – oder ein nur halb-edles Klavier..?!
Ich habe zwar keine Ahnung aber das Glück, am frühen Morgen einem talentierten Pianisten live zuhören du dürfen.

Unter anderem bringt er mein müdes Trommelfell mit dem zeitlosen Gassenhauer „Knocking on heaven’s Door“ wieder in Schwung.

Musikalische Klänge, so zeitlos wie eben der Gare de Lyon ‒ so zeitlos wie die Stadt der Lichter, die Kathedrale der Belle Époque.

9. L’atelier des lumieres

Das Atelier des lumieres ist eine ehemalige Eisengießerei im 11. Arrondissement von Paris, die heute als Kunst- und Kulturzentrum genutzt wird.

Auch hier gibt es ‒ natürlich rein zufällig ‒ einen Bezug zur Eisenbahn in Paris.

Denn die Fabrik produzierte zu Zeiten der industriellen Revolution hauptsächlich Eisenbahnteile für eines der damaligen französischen Bahnunternehmen.

Im Jahr 2018 wurde die große Halle in eine digitale Showbühne umgewandelt und bietet ein fantastisches Projektionsspiel mit berühmten Kunstwerken.

Begleitet von betörender Musik und eindringlichen Soundeffekten wird man als Besucher:in selbst zum Teil der Kunst und der Geschichten, die sie erzählt.

Bei meinem Besuch im März 2023 wurden die Geschichten von Künstlern wie Marc Chagall und Paul Klee erzählt.

Die Kunsthalle war ziemlich gut besucht und die meisten Leute setzen sich auf den Boden, um das bunte Spektakel im Rundumblick zu bestaunen.

Die Show dauert etwa eine Stunde, aber es lohnt sich, für eine zweite Runde im Raum zu bleiben.

10. Cimetière du Père Lachaise

Der Pariser Friedhof Cimetière du Père Lachaise ist sowas wie das Hollywood der Friedhöfe, denn hier haben schon einige prominente Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden.

Allerdings wird einer von ihnen nicht so richtig in Ruhe gelassen – wenn ich mal bei der zynischen Sichtweise bleiben darf.

Der Friedhof befindet sich nur fünf Gehminuten von L’atelier des lumieres entfernt und ist natürlich auch ein beliebtes Ziel für Tourist:innen.

Innerhalb meines bisherigen Erfahrungshorizonts ist der Cimetière du Père Lachaise der einzige Friedhof mit einer Wanderkarte.
Er ist allerdings auch ziemlich groß.

Auf mehreren Tafeln wird den Besucher:innen der genaue Ort der letzten Ruhestätte jener berühmten Persönlichkeiten angezeigt.

Auch auf Google Maps sind einige dieser Orte verzeichnet.

Zu den berühmtesten Personen, die hier begraben sind, gehören der Doors-Sänger Jim Morrison, die Grande Chanteuse Édith Piaf, Schriftsteller Oscar Wilde und Journalisten-Legende Victor Noir.

Auch der Unternehmer James Rothschild und Scharlatan Samuel Hahnemann fanden hier ihre letzte Ruhe.

Das Gelände ist riesig, und die Grabsteine sind teilweise monströs. So manche:r hat hier eigene kleine Obelisken oder Kirchtürme errichten lassen.

Neben den beeindruckenden Grabstätten beherbergt der Friedhof auch ein ikonisches Krematorium, zahlreiche Orte der Kriegserinnerung sowie mehrere Denkmäler für die Opfer einer Flugkatastrophe im Jahr 2009, bei der 228 Menschen auf dem Weg von Brasilien nach Paris in den Atlantik stürzten.

An der südlichen Außenmauer befindet sich zudem eine lange Galerie mit den eingravierten Namen von Menschen, die im Ersten Weltkrieg an der Front ihr Leben opferten.
Dieses Denkmal ist noch relativ neu und wurde Ende 2018 zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands eingeweiht.

Insgesamt ist dieser Friedhof aus vielerlei Gründen einen Besuch wert.

Nicht nur, um am Grab von Jim Morrison (das mittlerweile auch abgesperrt wurde) ein wertschätzendes Kaugummi zu hinterlassen.

📍Cimetière du Père Lachaise

Wo geht‚s lang?

📍 Cimetière du Père Lachaise
11. Arrondissement

👉 Eingang am Boulevard de Ménilmontant

Koordinaten: 48.86258399535177, 2.387785317655301
Plus Code: V97Q+24F Paris, Frankreich

Metro-Station:

📌 Père Lachaise, Linien 2 und 3

Und sonst so in Paris?

Durch Paris zu flanieren, ist ja nicht nur wegen der zahlreichen, imposanten und eleganten architektonischen Schmuckstücke eine große Freude.

Auch das lokale Flair in den Straßen und Gassen prägen die unverkennbare Pariser Lebensromantik.
Dazu gehören die überall zu findenden Flohmärkte, die auf unterschiedlichem Angebotsniveau eine wärmende Atmosphäre der Zeitlosigkeit erzeugen.

Auch wenn man selbst nicht mitfeilscht, macht es Spaß durch diese kleinen Horte der marktwirtschaftlichen Ursprünglichkeit zu streifen.

Fazit

Paris ist natürlich der Klassiker unter den Städtetrips – und daher auch nicht ganz günstig.

Insofern ist es für das Reisebudget sicher vorteilhaft, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade der Stadt der Liebe zu wandeln und somit die hohen Eintrittspreise des Louvre und anderer Top-Attraktionen zu umgehen.

Natürlich möchte ich keinesfalls abwertend über das Louvre und andere berühmte Orte in Paris sprechen.

Aber auch die abseitigen Schienen der Geschichte – im wahrsten Sinne – sind unbedingt einen Besuch wert und zeichnen ein eigenes Bild von der eleganten Metropole an der Seine.

Allen Eisenbahnnerds und Lost Places-Jagenden (ganz so lost sind die Places allerdings auch nicht) kann ich eine Umrundung der Petite Ceinture ohnehin wärmstens empfehlen.

Und für alle anderen: Ein Spaziergang auf den Gleisen im 15. Arrondissement und der Besuch der REcyclerie im 18. Arrondissement gehört unbedingt auf den Reiseplan.

Denn an diesem Abschnitt der Petite Ceinture weht irgendwie noch ein Hauch Pariser Bohème – in einer modernen, an die Zeichen der Zeit angepassten Erscheinungsform.

Die weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie die unbeugsame Kathedrale Notre Dame und die Sacré-Coeur de Montmartre haben natürlich ihren unbstrittenen Reiz.

Doch wenn man etwas Zeit hat, lohnt es sich auch mal, die weniger bekannten Seiten der Stadt zu erkunden und Paris mal anders zu erleben.

Auch für den schmaleren Geldbeutel gibt es in Paris günstige Übernachtungsmöglichkeiten, wie das Paris Hotel in Clichy.

Karte | Sehenswürdigkeiten in Paris

Alle in diesem Artikel beschriebenen Sehenswürdigkeiten von Paris sind orange markiert. Weitere Orte, die ich hier erwähne, sind lila markiert.

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Schau doch mal, was du dir in der berüchtigten südfranzösischen ➟Hafenstadt an einem Tag alles anschauen kannst!

Praktische Informationen & Tipps

Übernachten in Clichy

Das „Paris Hotel“ in Clichy ist eine gute Wahl für alle, die eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit im Norden von Paris – oder knapp außerhalb – suchen.

Das Hotel liegt in der 3 Rue Henri Poincaré, nicht weit von Pigalle und Montmartre, und ist gut mit der Buslinie 54 an den Gare du Nord angebunden.

Anreise mit dem Zug

Paris ist gut mit dem Eurostar, TGV und ICE aus verschiedenen Städten Europas zu erreichen.
Auch Nachtzug-Verbindungen in die französische Hauptstadt stehen zur Verfügung.

Dank schneller Direktverbindungen aus Städten wie Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Berlin, Wien, Stuttgart, Zürich und München kannst du ganz ohne Umsteigen mit dem Zug nach Paris reisen.

Einen umfassenden Überblick über die Anreisemöglichkeiten mit der Bahn findest du in meinem Artikel ➟ ‚Nach Paris mit dem Zug – Ohne Umsteigen‚.

Vegan essen in Paris

Die vegane Szene in Paris ist lebendig und bietet eine Vielzahl von Optionen.
Besonders zu empfehlen ist der Brunch am Wochenende in La REcyclerie.

Die Betreiber:innen geben an, dass 50 % der angebotenen Speisen vegetarisch sind. Auf der Brunch- und Lunch-Karte gibt es immer eine „vegetarische oder vegane“ Option.

Das Essen schmeckt wirklich frisch und lecker. Auch wegen der besonderen Atmosphäre kann ich die REcyclerie wärmstens empfehlen – und das nicht nur für Eisenbahn-Nostalgiker:innen. 😉

Nahverker Paris | Metro & Co.

Das legendäre Pariser Metro-Netz ist nicht nur umfangreich, sondern auch unkompliziert zu nutzen.

Und die Fahrt mit der Metro ist sehr effektiv. Denn die Wartezeit zwischen zwei Zügen beträgt normalerweise 2 Minuten.

Ergänzt wird die U-Bahn durch die RER-Züge, eine Art S-Bahn, sowie durch Straßenbahnen (Tram) und Busse.

Der Großraum Paris (Region Île-de-France,) ist in fünf Tarifzonen unterteilt.

Wenn du dich nur innerhalb der Stadtgrenzen von Paris aufhältst, gilt für alle Metrostationen der Tarif der Zonen 1 und 2.
Für die Gestaltung deiner Touren mit Metro & Co. stehen dir verschiedene Ticket-Optionen zur Verfügung: vom Einzelfahrschein-Block über Tagestickets und Wochentickets bis hin zum Touristenpass.

Paris (nicht mehr) mit E-Scooter

Auf meiner Tour durch Paris, von der ich in diesem Artikel berichte, war ich teilweise mit dem E-Scooter in der Stadt unterwegs.

Das war für mich ein entspannte Möglichkeit, um schnell und sicher entlang des Seine-Ufers und über den Montmartre zu gelangen.

Am frühen Morgen, ohne viel Verkehr entlang der altehrwürdigen Sehenswürdigkeiten zu rollen, die zuletzt so stilvoll bei der olympischen Eröffnungsfeier präsentiert wurden, war einzigartig.

Mittlerweile wurden die elektrischen Mietroller aber leider aus dem Pariser Verkehr gezogen – infolge einer Volksabstimmung mit 10% Wahlbeteiligung.

Fahrrad statt Roller

Aber sicher macht es auch mit dem Fahrrad Spaß, durch die 20 Arrondissements von Paris zu düsen.
Denn Paris hat ordentlich und sichtbar in den Ausbau von Radwegen investiert, und der Verleih von Fahrrädern und E-Bikes per Bike Sharing ist weiterhin erlaubt.

Oder du erkundest die Hauptstadt eben mit der legendären Pariser Metro – das versteht sich aber auch fast von selbst.

FAQ

Was sollte man in Paris unbedingt gesehen haben?

Die absoluten Must-Sees in Paris sind für mich der Eiffelturm, die Notre-Dame und die Basilika Sacré-Cœur auf dem Montmartre zum Sonnenuntergang.

Was ist das Besondere an Paris?

In Paris ist vieles besonders. Einzigartig ist die Atmosphäre in den Gassen des Montmartre, rund um die Basilika Sacre Coer. Hier weht auch heute noch ein Hauch der alten Pariser Bohème.
Und am Fuße des Montmartre lässt die berüchtigte Moulin Rouge im wahrsten Sinne eine Brise der Pariser Belle Époque durch die Straßen wehen.

Was ist der interessanteste Platz in Paris?

Das Panorama am Ufer der Seine ist einzigartig, und die Spaziergänge über die wunderschönen Brücken von Paris sind wirklich etwas Besonderes.
Ein besonderer Geheimtip ist die Brücke „Pont de Bir Hakeim„, mit tollem Blick über die Seine auf den berühmten Eiffelturm.

Wie heißt in Paris die stillgelegte Bahnstrecke?

In Paris gibt es eine stillgelegte Ringbahnstrecke, die auf 32 Kilometern einmal um den Pariser Stadtkern führt.
Die Petite Ceinture („Kleiner Gürtel“) wurde Ende der 1970er Jahre außer Betrieb genommen.
Seit einigen Jahren ist es möglich, auf einigen abgesicherten Teilstrecken spazieren zu gehen.

Was ist La REcyclerie in Paris?

La REcyclerie Paris ist ein ökologisch nachhaltiges Kulturzentrum, das sich in einem ehemaligen Bahnhof der Petite Ceinture im 18. Arrondissement befindet.
In der REcyclerie gibt es eine Reparaturwerkstatt, eine Urban Gardening-Anlage und ein Restaurant, das mit lokalen und saisonalen Zutaten arbeitet.
Das Restaurant ist von Freitag bis Sonntag für Besucher:innen geöffnet und bietet zu 50 % vegetarische und vegane Speisen an.

Wo hält der TGV in Paris?

In Paris gibt es sechs bedeutende Kopfbahnhöfe, die um den Stadtkern verteilt sind und als zentrale An- und Abfahrtsorte für verschiedene Reiseziele dienen.
Reisende aus dem deutschsprachigen Raum nutzen hauptsächlich die Bahnhöfe Gare de l’Est, Gare du Nord und Gare de Lyon für ihre Ankunft beziehungsweise Abreise in Paris.
Drei Hochgeschwindigkeitszüge – Eurostar (Thalys), TGV und ICE – verbinden Deutschland und die Schweiz mit Paris.
Der Eurostar (Thalys) fährt von Köln zum Gare du Nord, während der TGV von Karlsruhe, Stuttgart, München, Zürich oder Basel zum Gare de l’Est fährt und neu auch von Freiburg zum Gare de Lyon.
Der ICE der Deutschen Bahn verbindet Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, München, Karlsruhe, Saarbrücken, Augsburg und Ulm mit dem Gare de l’Est in Paris.

👉 Hier findest du einen Überblick zur Anreise nach Paris mit dem Zug

❗Hinweis
Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.