Blick richtung Hafen in der Ria Vigo, mit Frachtschiffen und Gebirgsstreifen in der Kulisse.

Vigo an einem Tag – 15 Sehenswürdigkeiten und viele Geschichten

Auf der Suche nach Galicien Geheimtipps? Warum nicht nach Vigo reisen?

Als ich im Rahmen meiner Recherche zu meiner Reise mit dem Zug nach Portugal von Vigo hörte, hatte ich zu diesem Ort noch kein wirkliches Bild vor Augen. Ich kannte nur den traditionsreichen Fußballclub Real Club Celta de Vigo aus der Primera División. Eben so, wie man in Spanien sicher schonmal vom BVB oder Schalke 04 gehört hat, wohl jedoch kaum mit Detailwissen über die Städte hinter den Clubs prahlen kann.

Lupe auf Kartenausschnitt von Spanien, mit Galicien und Vigo im Fokus. Fußballrasen im Hintergrund.
Für mich bislang ein Ort des Rasenballs – Celta Vigo

Anders als die beiden Revier-Städten jedoch ist Vigo ein Knotenpunkt für Zugfahrten nach Portugal. Von hier aus fährt der nach eben jenem Fußballclub benannte Zug Celta (TRENCELTA) zweimal täglich in die portugiesische Metropole Porto.

Doch welche Geschichten hat diese zunächst unscheinbare Hafenstadt Vigo zu erzählen? Gibt es in Vigo Sehenswürdigkeiten? Mal schauen …

Selfie vor dem gelben Triebagen des Trencelta - Zug Celta am Bahnhof in Vigo.
Highlight auf der Reise nach Portugal – der internationale Zug Celta.

Versteckte Schätze in Galicien – Hafenstadt Vigo

Als ich in dieser charmanten Stadt an der Küste des Atlantischen Ozeans ankomme, bin ich bald von ihrem reichen kulturellen und historischen Erbe sowie von ihren lieblichen Eigenarten begeistert. Bereits als ich vom Bahnhof zum Hotel marschiere, kommt mir eine Mannschaft junger Matrosen entgegen. Stramme Knaben in Blau-Weiß. Zufällig auch die Farben der Region Galicien – und des Fußballclubs.

Ganz ehrlich: Vigo ist sicher keine grazile Schönheit. Auch nicht auf den zweiten Blick. Aber dennoch entdecke ich hier tolle Orte. Und auf den dritten Blick ist die Stadt dann irgendwie doch schön, und wird mit jedem Blick schöner – im Stile einer hügeligen Hafenstadt.

Stark bewölkter Himmel über Bucht von Vigo. Pier und Jachthafen.
Typische Bucht der Rias Baixas.

Besonders inspirierend ist der Blick über die ganz besonderen Landschaftsformationen an seiner Küste, die Vigo bewacht. Die Rías Baixas ist eine Gruppe spanischen Fjorde, welche die rustikalen Buchten-Formationen im Nordwesten der iberischen Halbinsel bilden.
Die Rías Baixas erstrecken sich entlang der Küste von Galicien und prägen dort malerische Landschaften – und die Ria de Vigo erinnert mich durchaus ein wenig an meine ➟ Zugreise nach Norwegen.

Ich bin an einem ziemlich verregneten Tag in der Stadt und finde, dass das vermeintlich „schlechte Wetter“ dem Ganzen eine ganz eigene Ästhetik verleiht, welche die Geschichte der Stadt mitsamt der marinen Traditionen authentisch abbildet. Im besten Sinne!

Vigo erzählt viele Geschichten – über die Fischerei, über Migration, über Kriege und über die ihre zentrale Rolle bei der transatlantischen Telekommunikation.

In diesem Artikel gebe ich dir einen kurzen Einblick in meine Streifzüge durch Vigo, und in die vielseitigen Geschichten, welche die größte Hafenstadt von Galicien erzählt

Die beschriebenen Orte sind zugleich ausdrückliche Reiseempfehlungen. Für deinen Überblick und deine Reiseplanung hängt unten eine interaktive Karte mit Markierungen an

Am Ende des Beitrags bekommst du zudem wertvolle Informationen & Reisetipps zu Unterkunft und pflanzlicher Verpflegung


1 – Die Bahnhöfe von Vigo – Anreise und Abreise

Da ich natürlich im Zug in Galicien und Vigo unterwegs bin, möchte ich zunächst kurz die beiden Bahnhöfe der Stadt vorstellen. Denn gerade, wenn du eine Bahnreise planst, ist es gut zu wissen, welcher der Bahnhöfe deine Wunschverbindung bedient.
Für die szenische galicische Route von A Coruña, über Santiago de Compostela und Vigo nach Porto, spielt vor allem der Bahnhof Vigo Guixar eine zentrale Rolle. Ich empfehle auf dieser Strecke unbedingt die Anreise im Regionalzug.
Für die direkte An- und Abreise von/nach Madrid dagegen ist der Bahnhof Vigo Urzaiz interessanter.

Kartenausschnitt von Vigo mit Markierung von Bahnhof Vigo Urzaiz und Vigo Guixar. Hafen und Monte Do Castro zur Orientierung als Vigo Sehenswürdigkeiten markiert.
Der Bahnhof Vigo Urzaiz liegt nah am Stadtkern. Vigo Guixar liegt am Hafen. (Basiskarte erstellt von Google My Maps)

Vigo Guixar

Der Bahnhof Vigo Guixar ist der provisorische Hauptbahnhof von Vigo und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Galicien und Nordspanien.
Um die Zeit des Umbaus des zukünftigen Hauptbahnhofs Vigo Urzáiz zu überbrücken, wurde er im Jahr 2011 am Hafen errichtet und bedient zahlreiche Verbindungen in Regional- und Fernverkehr. Der Bahnhof befindet sich am Hafen von Vigo und zu Fuß bist du – je nach Fitness – in 15–20 Minuten im Stadtzentrum.

Betongebäude des Bahnhofs Vigo Guixar. Vorderseite mit Bunter Glasfassade.
Hafenatmosphäre am Bahnhof Vigo Guixar.

An diesem Bahnhof bin ich selbst sowohl aus Santiago de Compostela eingetroffen als auch in Richtung Porto wieder aufgebrochen. Es ist angesichts seiner Geschichte nicht überraschend, dass Vigo Guixar nicht besonders hübsch ist. Aber die Fassade ist durchaus farbenfroh bestückt – und in die City ist es eben auch nicht allzu weit.

✔ Wenn du in Vigo nur in Richtung Porto umsteigen und direkt weiterfahren möchtest, ist es derzeit sinnvoll, darauf zu achten, dass du am Bahnhof Guixar ankommst, da der Zug Celta nicht vom Bahnhof Urzáiz abfährt.

✔ In Vigo Guixar halten vor allem – aber nicht ausschließlich – Regionalzüge. Hier endet auch die langsamere Anfahrt aus Richtung A Coruña und Santiago de Compostela im Regionalzug,

🌍 Informationen zu An- und Abreise und einen Fahrplan der Züge nach Porto findest du in meinem Artikel ➟Mit dem Zug nach Portugal

Vigo Urzáiz

Dank seines 2015 fertiggestellten Umbaus erscheint der designierte Hauptbahnhof Vigo Urzaiz deutlich moderner als sein Gegenspieler am Hafen. Ich habe diesen jedoch nur noch auf die Schnelle, am Ende meines Aufenthalts bei Nacht angesehen. Ein durchaus einladendes Bahnhofsgebäude, mit zeitgenössischen Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischem Angebot.

Frontansicht des Bahnhofs Vigo Urzaiz bei Nacht.
Deutlich schillernder – Bahnhof Vigo Urzaiz

Vigo Urzaiz bedient vor allem Strecken der schnelleren Zugtypen ALVIA, AVANT und Media Distancia (MD). Hier endet auch die schnellere Anfahrt aus A Coruña und Santiago de Compotela im MD-Zug

Am Bahnhof Urzaiz hält unter anderem der ALVIA-Zug aus Madrid-Chamartin.

🌍 Informationen zu aktuellen Fahrplänen und Buchungen findest du auf der offiziellen Website der spanischen Bahn ➟www.renfe.com

2 – Altstadt von Vigo – Rund um den Plaza da Constitución

Für meine Stadtbesichtigung jenseits der Bahnhöfe habe ich mir nicht mehr als einen Tag eingeplant. Aber Vigo ist nicht allzu riesig, und ich denke, die spannendsten Orte und ihre Geschichten auf meinen Streifzügen „mitgenommen“ zu haben.
Und natürlich beginnt mein Tag in Vigo in der Altstadt, die durch enge Gassen, mittelalterliche Plätze und Kirchen sowie durch das alte ⬇Fischerviertel Barrio de Berbés⬇ geprägt ist. Hier ist noch heute die zentrale Bedeutung der Fischereiwirtschaft auf die Stadtgeschichte zu spüren. Die Herzstücke der Altstadt sind der Plaza da Constitución – eingebettet in ein tolles architektonisches Ensemble und zugänglich durch mittelalterliche Tünnelchen.

Enge Gasse in der Altstadt von Vigo. Im Hintergund die barocken Türme der Basilica de Santa Maria.
Enge Gassen zwischen Plaza da Constitución und Basílica de Santa María.

Praza da Colexiata & Basílica de Santa María 

Etwas nördlich, also hafenwärts, befindet sich der Praza da Colexiata – mit der dort eingepflegten, majestätischen Kathedrale Santa María, die zuletzt im 19. Jahrhundert wiedererrichtet wurde und als eines der bedeutendsten religiösen Gebäude der Stadt gilt. Als ich versuche, die Kirche zwecks Besichtigung zu betreten, werde ich jedoch zurückgewiesen. Offenbar ist das Gebäude wochentags nur von 9:30 h bis 13:00 h zu betreten.

Die Basílica de Santa María in Vigo von vorne mit ihren zwei barocken Türmen bei bewölktem Himmel.
Auch von außen schön – Kathedrale Santa María.

In dieser Gegend werde ich erstmals auf den Schriftzug „R 1809“ aufmerksam, auf den ich weiter unten nochmal zurückkommen werde. Auch die Streetart-Szene von Vigo zeigt sich im Altstadt-Revier deutlich. Und teilweise sind die Balkone nett geschmückt. Da lässt man sich auch mal von einem Piraten mit Degen die Richtung weisen. Vielleicht auch nur Vorbote anstehender Festivitäten …?

Balkon mit Piratenfigur, die an Captain Jack Sparrow erinnert.
Pirat findet Balkon.

3 – Altes Fischerviertel Barrio de Berbés

Das alte Fischerviertel Barrio de Berbés liegt südwestlich der Kathedrale und erstreckt sich entlang der Rúa Real bis zur Praza dos Pescadores. Es ist eines der traditionellsten Viertel der Stadt mit einer langen Geschichte von Seefahrt- und Fischereiaktivitäten, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Das Viertel behält noch immer einen Großteil seines ursprünglichen Charakters mit engen Straßen und Häusern. Ein echter Hingucker!

Häuserzeile: links großes Sandsteinhaus mit Arkaden. Rechts daneben kleines Haus auf Stelzen.
Spannendes Häuserensemble am Praza do Berbes.

Ich mache ein kurzes Päuschen am Praza do Berbés, mit seinem Arcaden-Gang und einigen architektonischen Niedlichkeiten. Hier muss ich auch zweimal hinschauen, und ich glaube, dass dieser Platz bei sonnigem Wetter nochmal einiges mehr hermacht.

Blick über verregneten Berbés-Platz mit mittelalterlichen Arkaden.

A propos Fischerviertel: Wer mag, kann natürlich in den zahlreichen Restaurants und Bars Meeresfrüchte-Spezialitäten verknuspern. Allerdings ist bei meinem frühjährlichen Besuch nicht so schrecklich viel los auf den Straßen und in den offensichtlich auf Außengastronomie ausgerichteten Lokalen. Regen schreckt halt ab. Dafür kann ich bei diesen Bedingungen in Ruhe die leeren Gassen des Viertels fotografieren. Und für Kneipenfans gibt es hier auch einige coole Locations, um sich das ein oder andere Kaltgetränk zu gönnen.

Enge Gasse im Fischerviertel von Vigo
Schön zum Schlendern – auch bei Regen.

Mercado da Pedra

Direkt oberhalb des Hafens liegt der legendäre Markt „Mercado da Pedra„, der seit dem späten 19. Jahrhundert ein wichtiger lokaler Handelsplatz für frische Lebensmittel ist. Aber nicht nur … Im 20. Jahrhundert wurde der Markt nämlich berüchtigt für seine unstatthaften Umtriebe: etwa dem Verkauf von illegalem Tabak und gefälschte Waren Prestige-trächtiger Marken.

Unterführung mit Treppe am Mercado da Pedra - aus Sandstein.
Unten warten (bei gutem Wetter) die Fischrestaurants auf Gäste.

Im Jahr 2014 wurde der Markt für sieben Jahre geschlossen, wegen zunehmenden Drucks vonseiten der gefoppten Konzerne sowie der spanischen Regierung.
Eine radikale Maßnahme gegen Produktpiraterie. Im Jahr 2021 durfte der Markt nach einer Umstrukturierung schließlich wieder eröffnen und präsentiert sich nun in neuem Glanze.

Tahur Bar im Fischerviertel in Vigo
Referenz an die Spieler-Kultur (Tahúr = Spieler) in Hafennähe.

La Reconquista

Bei meiner Runde durch das Fischerviertel – aber eigentlich in der gesamten Altstadt – fallen mir zahlreiche Fahnen und Banner mit der Aufschrift „R 1809“ auf. Diese Losung bezieht sich auf die anstehenden, traditionellen Feierlichkeiten „La Reconquista“.

Banner an Balkongeländer "Reconquista da Vila de Vigo 1809"
Das große Fest kündigt sich an.

Jedes Jahr wird ab dem 28. März drei Tage lang die spanische Befreiung von Napoleons Armee im Jahr 1809 zelebriert. Bei dieser Veranstaltung verkleiden sich die Menschen in historischen Kostümen und inszenieren Schlachten mit traditionellen Waffen. Mit einer entsprechenden Suchanfrage wirst du dir auf Youtube einen guten Eindruck von diesem Stadtfest verschaffen können.

Fahne mit Aufschrift R 1809
Am 28. März geht es los: La Reconquista de Vigo.

Ich selbst bin für dieses Spektakel nun leider einige Tage zu früh dran. Aber gut – immerhin wieder was gelernt. Die einen verehren Napoleon, und die anderen verehren jene, die ihn besiegt haben. That´s History.

4 – Lavadoiro e Fonte da Barroca

Etwas nördlich des Praza do Berbés befindet sich eine kleine Vigo Sehenswürdigkeit, wie sie jedenfalls hierzulande nicht an jeder Ecke zu finden ist. Vor der Erfindung der Waschmaschine wurden in Galicien im 19. und frühen 20. Jahrhundert zahlreiche öffentlichen Waschplätze eingerichtet. Die Lavadoiros waren ein wichtiger Treffpunkt für Frauen, an dem sie gemeinsam arbeiteten und sich – abseits des patriarchalen Blicks – frei austauschen konnten.

Weiße Fließenbecken der öffnetlichen Waschstell "Lavadoiro" in Vigo. Überdacht.

Sie spielten eine wichtige Rolle im Leben der Gemeinden und boten vielen Familien eine zusätzliche Einkommensquelle, da die Frauen gegen Bezahlung auch Wäsche von anderen waschen konnten. Schrubben, reiben, spülen …

Nicht so leicht zu finden?
📍Lavadoiro e Fonte da Barroca
📫Adresse: Rúa dos Poboadores, 72, 36202 Vigo
🧭Koordinaten: 42.236546 -8.728673
Plus Code: 67PC+JG8 Vigo, Spanien

5 – Monte do Castro mit dem Castelo

Der geografische Höhepunkt in Vigo ist schließlich der Parque monte do Castro. Aus meiner Sicht ein absolutes Must-See: Der Park liegt auf einem Hügel im Zentrum der Stadt und ist ein idealer Ort, um einen umfassenden Blick auf die Ria Vigo zu erhaschen. Vor allem aber thront hier das Castelo do Castro über der Hafenstadt: Eine alte Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert. Deren Mauern sind flächendeckend mit Moos und anderen Grünlingen bewachsen, sodass es mir hier leicht fällt, die Region Galicien ihrem keltischen Erbe zuzuordnen.

Moosbewachsene Mauern der Castelo do Castro mit gestutztem Platanenbaum.
Stolzes Mauerwerk aus dem 17. Jahrhundert – Castelo do Castro.

Das Moos hat wohl eher etwas mit dem atlantischen Klima, als mit dem keltischen Erbe zu tun. Doch beides teilen sich Galicien und etwa Irland, mit seinen ebenfalls schroff und grün erscheinenden historischen Relikten. Auf dem Gelände des Hügels gibt es auch einige kleinere und größere Skulpturen und Monumente, die den Fotoapparat zu provozieren wissen. Darunter das rustikale Kreuz „Cruceiro da Fortaleza do Castro“, oder das fein-künstlerisch gestaltete Denkende Mädchen „Muller a Pensar“.

Stark bewölkter Himmel über Bucht von Vigo. Pier und Jachthafen.
Stimmungsvoller Blick vom Miradoiro do Castro.

Monumento a los Galeones (Denkmal für die Galeonen)

Fast ähnlich beeindruckt bin ich von dem Monumento ós galeóns de Rande, das auf einer mittleren Ebene des Hügels, inmitten eines Aussichtspunkts an eine legendäre Seeschlacht zwischen der anglo-niederländischen Marine und den spanisch-französischen Flotten im Oktober 1702 erinnert.
Es besteht aus drei Anker, die aus den Dutzenden von Schiffen stammen, die während eben jener „Seeschlacht bei Vigo“ in der Ría de Vigo gesunken sind. Eine imposante und ästhetische Erinnerung an die Zeiten des Spanischen Erbfolgekriegs.

Drei große Metallanker vor bewölkter Kulisse der Bucht von Vigo.
Originale Anker erinnern an die Seeschlacht bei Vigo.

6 – Castillo de San Sebastián

Für mich geht es nun in sportlichem Takt von Burg zu Burg. Das „Castillo de San Sebastián“ erreiche ich nach weniger als 15 Gehminuten nördlich des Monte do Castro. Dieses Exemplar einer maritimen Festungsanlage wurde im Jahr 1656 während der Regierungszeit von Philipp IV. gebaut. Es diente dem Schutz Vigos vor Angriffen englischer Piraten – aber auch vor Angriffen der Verbündeten Portugals, das sich während dieser Zeit ihre Unabhängigkeit von der spanischen Herrschaft erkämpften.

Doch bereits im Jahr 1719 gelang es englischen Truppen, einen fatalen Angriff zu starten und das Castillo als Trümmerhaufen zu hinterlassen.

Treppen hoch zum Castelo de San Sebastián, mig Grün bewachsenen Mauern.
Eine imposante Zeitzeugin – Castillo de San Sebastián.

Erst in den 1920er Jahren wurde die Burg wiedererrichtet und diente fortan als Kaserne, bis sie in den 1970ern teilweise wieder abgerissen wurde, um Platz für das neue Rathaus zu schaffen.
Dennoch lässt sich hier die Geschichte der Festung spüren und erfahren. Einige Informationstafeln berichten von der strategischen Rolle in früheren Zeiten – und auch einige geführte Schüler- und Touri-Gruppen sind hier unterwegs. Zentraler Teil eines galicischen Lehrpfads, nehme ich an. Und natürlich gibt es auch hier eine tolle Aussicht auf die Bucht und den Hafen von Vigo.

Kleiner, runder Wachturm vor der Ria Vigo. Bewölkter Himmel.
Wachsam zwischen1656 und 1719 – Castillo de San Sebastián.

7 – Miradoiro da Oliveira

Direkt unterhalb der Castillo San Sebastian befindet sich dann noch ein weiterer toller Aussichtspunkt, mit einigen anliegenden Cafés. Der Miradoiro da Oliveira ist benannt nach einem alten, dort ansässigen Olivenbaum, der daran erinnert, dass Vigo wegen seiner einstigen Olivenhaine als „Stadt der Oliven“ bekannt wurde.
Daneben gibt es hier einen tollen Ausblick auf die westliche Bucht der Ria de Vigo und jede Menge zu lernen. So bekommst du hier auf Infotafeln (mit QR code zu einer Website mit ausführlichen Erläuterungen) Eckdaten zu der Geschichte der ehemaligen Stadtmauer – und warum diese Ende des 19. Jahrhunderts wieder entfernt wurde.

Charafiz Brunnen aus Sandstein vor klassizistischem, rotem Gebäude in Vigo.
Chafariz in der Altstadt von Vigo.

Auf dem kleinen anliegenden Platz befindet sich der historische Chafariz. Ein Chafariz ist eine öffentliche Brunnenanlage, wie sie insbesondere in Portugal und Spanien sowie in deren ehemaligen Kolonien zu finden ist. Das Wort „Chafariz“ leitet sich vom arabischen Wort „shafariz“ ab, was „derjenige, der Wasser verteilt“ bedeutet. Historisch gesehen waren Chafarizes eine wichtige Quelle für Trinkwasser in den Gemeinden sowie für öffentliche und religiöse Zeremonien. Dieses Exemplar wurde im 18. Jahrhundert vor der einstigen Porta da Falperra der Stadtmauer erbaut und war ein wichtiger Treffpunkt für die Bewohner der Stadt.

Bronzeskulptur einer Fee, die auf einem Drachen reitet und in ihrer Hand einen Zauberstab hält. Der Drache hat geöffnete Flügel und seinen Kopf erhoben, als würde er fliegen
Galicische Lyrik: Die Fee und der Drache.

Ähnlich wie auch in ➟Santiago de Compostela begegne ich in Vigo stolzen Referenzen an die reiche mythologische Kultur Galiciens. Am Miradoiro da Oliveira etwa steht die hoch hinauf ragende Statue „A Fada e o Dragon“ („Die Fee und der Drache“) – eine Hommage an mittelalterliche Dichter und Troubadoure, die die Schätze des Meeres von Vigo besungen haben.

🌍 Offizielle Website mit Informationen zur Geschichte der Stadtmauer von Vigo (englisch) ➟hoxe.vigo.org

8 – Porto de Vigo – Unten am Hafenterminal

Nach meinem Bummel durch die Altstadt begebe ich mich schließlich an die Küste auf einen Hafenspaziergang. Dieser Nachmittag ist das kleine, große Highlight meiner Stadtbesichtigung. Denn hier entdecke ich einiges Erwartetes, aber eben auch einiges Überraschendes – nicht zuletzt über die Bedeutung der Hafenstadt in den vergangenen Jahrhunderten.

Estación Marítima

Eine besonders schöne Szene entdecke ich direkt vor dem Eingang zur Fährterminal: vor der Estación Marítima steht ein Ensemble von Skulpturen, das die galicischen Auswanderer ehrt, die einst von Vigo aus in die Neue Welt aufgebrochen sind.

Das Monument mit seinen unterschiedlich gestalteten Figuren vor dem brutalistischen Hafen-Bahnhofsgebäude ist aus verschiedenen Perspektiven sehr beeindruckend und wirkt auf mich nahezu lebensecht. Interpretation: Eine Familie samt Hund verabschiedet den Familienvater bei dessen Abreise nach Übersee.

Bronzestatue eines Mannes mit Koffer in rechter Hand auf dem Weg in den Fährbahnhof von Vigo. Von hinten.
Aufbruch in ein neues Leben.

Entsprechend der starken Ausdruckskraft dieses Werks, konkurrieren auch andere Besucher:innen mit mir trotz Regenwetters geduldig um die besten Foto-Motive. Ein lustiges Katz-und-Maus-Spiel um die spannendsten Perspektiven.

Bonze und Metallstatuen vor dem Fährbahnhof in Vigo (von vorne). Metalliguren winken. Bronze-Frau mit Baby im Arm.
Die Melancholie des Abschieds.

Galicien und insbesondere Vigo haben eine lange Geschichte der Emigration. Im 19. und 20. Jahrhundert verließen viele Menschen – vor allem Männer – aus Galicien ihre Heimat in Richtung Südamerika und Kuba. Die Gründe für die Auswanderung waren vielfältig und reichten von wirtschaftlicher Not und Arbeitslosigkeit bis hin zu politischer Unterdrückung und Krieg. Viele Galicier hofften auf ein besseres Leben in den neuen Ländern und arbeiteten hart, um ihre Familien in Galicien zu unterstützen. Ein berühmtes Beispiel ist der Vater eines gewissen Fidel Castros.

Steinplatte mit der galicischen Inschrift "Galicia non esquece aos seus emigrantes. Que coas suas bagoas regarona historia do noso porto"

„Galicien vergisst nicht seine Auswanderer, die mit ihren Tränen die Geschichte unseres Hafens bereichert haben.“

9 – Pier „Perirao de Transatlanticos“

Nur wenige Schritte vom Fährterminal komme ich auf den Peirao de Transatlanticos: ein 500 Meter langer Pier, an dem riesige Kreuzfahrt- und Frachtschiffe anlegen. Neben der fast kolossalen Kulisse ist der Pier eine Goldgrube für Geschichtsinteressierte. Zunächst stoße ich hier etwa auf die Bronzeskulptur „Sempre Benéfica“, die einen gebrochenen Soldaten zeigt, der von einer Frau umsorgt wird. Es erinnert an die Rückkehr von Soldaten aus Kuba im Jahr 1898, die damals aufopferungsvoll von den Einwohnern Vigos gepflegt wurden.

Bronzeskulptur mit gebrochenem Soldaten und Frau, die ihn hält und versorgt. Daneben Rucksack und Gewehr.
Ein Monument bedingungsloser Menschlichkeit – Sempre Benéfica

Der Pier ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Tourismus in Vigo und eine zentrale Verbindung zwischen der Stadt und anderen Häfen auf der Welt. Hier lerne ich vor allem einen interessanten – buchstäblich verborgenen – Teil der Geschichte Vigos kennen. Nämlich über die Rolle der Stadt bei der globalen Telekommunikation – und damit auch ihrer Position während der vergangenen Weltkriege.

Im Kreis aufgerolle Kabel am Hafen von Vigo
El Cable ingles zeigt buchstäblich die Rolle von Vigo in der weltweiten Telekommunikation.

El Cable inglés (Die englischen Kabel)

Die am Pier aufgerollten Kabel und die damit assoziierten Infotafeln erzählen die Geschichte zwischen 1873 und 1969, als Vigo ein wichtiges Kommunikationszentrum für das British Empire war und zeitweise – in Kriegszeiten – als großes Nest von Spionen galt. Hier vernetzte sich England mit dem fernen Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien … und auch die Deutschen spielten irgendwann mit und ließen sich „verkabeln“.
Zu den spannenden Erzählungen über diesen Ort gehört ein Fußballturnier, an dem englische und deutsche Teams im Jahr 1913 in eben sportlicher Manier gegeneinander antraten.

Englische und Deutsche Kabel – Eine Frage der Kommunikation

El Cables Ingles bezieht sich auf das Unterseekabel, das im 19. Jahrhundert Vigo mit England verband. Es wurde von der Eastern Telegraph Company gegründet und diente als wichtiges Kommunikationsmittel für den internationalen Handel und für private Nachrichten.

Das Kabel wurde im Jahr 1873 verlegt und war in der Lage, sowohl Telegrafie- als auch Telefonie-Signale zu übertragen. Es war Teil eines weltweiten Netzwerks von Unterseekabeln, das es ermöglichte, schnelle und zuverlässige Kommunikation zwischen Europa, Nordamerika und anderen Teilen der Welt herzustellen.

Das Englische Kabel ist ein wichtiger Teil der Geschichte von Vigo und ein Zeugnis für die Bedeutung der Telekommunikation im 19. Jahrhundert. Obwohl das Kabel heute nicht mehr in Betrieb ist, bleibt es ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Am 1. Januar 1970 wurden die Telegraphenämter geschlossen, und das Telegraphenkabel wurde durch ein Telefonkabel ersetzt.

Im Kreis aufgerollte, schwarze Kabel am Hafen von Vigo. Mit Infotafeln. Im Hintergrund ein großes Frachtschiff

Vigo wurde als einer von drei europäischen Atlantikhäfen ausgewählt, um globale koaxiale Telefonkabel zu lagern, die von zehn der größten Kommunikationsunternehmen der Welt für die Verlegung und Reparatur von Unterwassernetzen genutzt wurden (ACMA-Abkommen).

Daten und Fakten:

  • Betreiber: Eastern Telegraph Company
  • Verlegungsjahr: 1873
  • Übertragungsart: Telegrafie und Telefonie
  • Bedeutung: wichtiger Teil der Geschichte von Vigo, Zeugnis für die Bedeutung der Telekommunikation im 19. Jahrhundert, kulturelles Erbe der Stadt

Wenn du dir bei dieser an sich erstmal wenig spektakulär anmutenden Vigo Sehenswürdigkeit alles genau ansehen und durchlesen möchtest, kannst du schon locker eine halbe Stunde hier verbringen. Und den Spaziergang am Hafen mit einem spannenden Einblick in die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts fortsetzen.

🌍 Eine weitere Lektüre (in Englisch) findest du auf dem galicischen Tourismus-Blogblog.turismo.gal

🌍 Wenn du dich für lokale Kulturprojekte interessierst: Die Agentur O Cable Inglés bewirbt durch Cable inglés inspirierte Projektarbeit (englisch) ➟www.ocableingles.com

10 – Die Hafenmole – Espigón del Puerto Deportivo

Weiter oben – ostwärts – im Hafen geht es ebenfalls entspannt zu. Sehr entspannt. Die Hafenmole „Espigón del Puerto Deportivo“ am Yachthafen ist ein guter Ort, um einen romantischen Blick auf die Bucht von Vigo zu genießen. Ich treffe hier auch einige Leute mit Angeln an, die – ganz im Geiste der lokalen Traditionen – versuchen, einen guten Fang zu machen. Aktuell scheint der Erfolg noch auszubleiben.
Gut für die Wunschbeute. Am Ende des Piers wartet noch ein kleiner, roter Leuchtturm, der zumindest das maritime Flair untermalt.

Langer Kai mit einigen Anglern an verregnetem Tag
Entspannung auf der Hafenmole an der Ria de Vigo.

11 – Denkmal für Jules Verne

Durchaus eine kleine, aber eine der Feinsten der Vigo Sehenswürdigkeiten am Hafen ist das Bronzedenkmal zu Ehren des Schriftstellers Jules Verne. Der hat in immerhin einem Kapitel seines Buches „20.000 Meilen unter dem Meer“ die Bucht von Vigo und die mythischen Schätze von Rande erwähnt. Ich hoffe, es waren lobende Worte. Ich gehe auch davon aus. Denn dann kann man den guten Mann auch mal auf einen Kraken setzen.

Bronzestatue von Jules Verne, sitzend auf einer Krake. Weise blickend.
20.000 Saugnäpfe unter dem Po. Jules Verne am Hafen von Vigo.

12 – Der Badende: O bañista do Areal

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob diese Skulptur die Popularität genießt, die ihr zusteht. Der BadendeO bañista do Areal“ befindet sich zwischen den oben beschriebenen Pieren und zeigt einen Mann von enormer Größe, der in den Betonboden zu tauchen scheint. Der zuständige Bildhauer Francisco Leiro möchte mit dieser Arbeit den Stränden in dem Küstenbereich „Areal“ Tribut zollen, die durch die Landgewinnung verloren gegangen sind. Die Figur ist wirklich so mächtig, wie sie auf dem Foto wirkt. Es gibt dazu übrigens noch eine schwimmende Zwillingsskulptur „El Nadador“ („Der Schwimmer“) am Praza da Estrela, in der Nähe des Bahnhofs Vigo Guixar.

Bronzeskulptur: Kopf und Oberkörper liegen schräg auf Boden. Getrennter Unterkörper stehen Aufrecht dahinter.
Der Badende „O bañista do Areal“.

13 – Vertical Vigo – Elektrische Gehwege und Rolltreppen

Und schließlich kommen in Vigo auch Freunde moderner, urbaner Infrastrukturprojekte auf ihre Kosten. So auch ich. Das Projekt „Vertical Vigo“ ist vor allem deshalb beeindruckend, weil ich etwas Vergleichbares noch in keiner anderen Stadt gesehen habe. Das Ziel des Projekts ist es, die Fußgänger-Infrastruktur in Vigo effizienter und angenehmer zu gestalten. Es umfasst rund ein Dutzend Routen mit Aufzügen, Rolltreppen und Gehsteigen in der Stadt.

Hausfassade mit kunstvollem, grünen Klecks. Darunter überdachte Rolltreppen des Projekts "Vertical Vigo".
Vertical Vigo – auf Rolltreppen durch die Altstadt.

Das Highlight des Projekts ist der im Dezember 2021 eröffnete, sich über fünf Straßenblocks ziehende, überdachte elektrische Gehweg entlang der Gran Via. Die Gran Via ist die zentrale Hauptstraße in Vigo und lässt nun streckenweise und rund um die Uhr im Stand bewältigen.
Das Projekt kostete rund 4 Millionen Euro und hat einen großen Einfluss auf den Fußgängerverkehr innerhalb der Stadt. Der Gehweg führt durch eine Art botanischen Garten inmitten der City und bietet ein einzigartiges Erlebnis für Besucher:innen.

Elektronischer Gehweg neben Fußweg - überdacht mit moderner Konstruktion.
Elektrischer Gehweg in der Gran Via mit einer Steigung von 20 % – nebst moderner, grüner Oase.

Uns so lasse ich es mir nicht nehmen, diesen Weg gleich mehrfach auf und ab zu gehen bzw. zu stehen. Die elektrischen Gehwege in der Gran Via sind vor allem bei Nacht sehr sehenswert, da sie dann schön beleuchtet sind und so ein halb romanisches, halb futuristisches Ambiente erzeugen. Futuristisch – oder vielmehr zeitgemäß – sind auch die Sitzbänke mit Zugang zu USB-Ports, die die Büroarbeit im öffentlichen Raum deutlich erleichtern.

14 – Denkmal der Arbeit – Monumento al Trabajo

Nur wenige Meter unterhalb des elektrischen Gehwegs in der Gran Via findet sich ein Monument, das aus meiner Sicht die Geschichte und Gegenwart der Stadt wunderbar repräsentiert: Das Monumento al Trabajo gilt als eines der bedeutendsten Denkmäler in Vigo.
Denn es symbolisiert stolz die industrielle Vergangenheit, das harte Leben der Fischer und die enge Verbundenheit der Stadt mit dem Meer.
Die Skulptur zeigt sieben kräftige Fischer, die mit einem Netz Fische aus dem Meer fangen – oder vielmehr ziehen.
Einer der ersten Eindrücke, die ich bei meiner Ankunft in Vigo bekomme. Und ein Eindruck, der sich bis zu meiner Abfahrt in eine Geschichte verwandelt hat.

Skulptur Monumento ao Trabalho bei Nacht: Mehrere muskulöse Männer ziehen an einem Fischernetz. Darunter beleuchtete Wasserfontänen.
Monumento al Trabajo at night.

15 – Streetart in Vigo

In Vigo sind mir viele bunte Ecken und Fassaden aufgefallen, die mit ansprechenden Streetart-Elementen verziert sind. Die Stadt scheint tatsächlich ein echtes Eldorado für Streetart-Liebhaber zu sein. Ähnlich wie ich es schonmal – ebenfalls unverhoffter Weise – im belgischen ➟Lüttich erlebt habe.

Vom Stadtzentrum bis hin zu den Stadtteilen findest du hier zahlreiche Graffitis, Murals und Stencils, die die Gebäude in Kunstwerke verwandeln. Unten findest du eine Galerie von einigen kunstvollen Beispielen, die sich mir in Vigo präsentiert haben.

🌍 Eine ausführliche Beschreibung der Streetart in Vigo mit Walking Tour – in englischer Sprache – findest du auf ➟urbankulturblog.com

☞ Ausflug auf die Illas Cíes

Eigentlich müsste ich hier empfehlen, eine Tour mit der Fähre zur Insel Illas Cies zu unternehmen. Dabei handelt es sich um ein Archipel, das aus drei Inseln besteht und sich direkt vor der Bucht von Vigo befindet. Die Inseln sind Teil des Nationalparks Islas Atlánticas und sollen einige der schönsten Strände Galiciens auffahren, darunter den berühmten Playa de Rodas, der gar als einer der schönsten Strände Europas gilt.
Der Einlass zu den Inseln wird kontrolliert und bedarf einer offiziellen Genehmigung.

Es gibt täglich bis zu 10 Fährverbindungen von Vigo zu den Illas Cíes, allerdings nur in den Monaten Juni bis September.
Während der Osterwoche im März sowie im April, Mai und Oktober verkehren die Fähren lediglich an Wochenenden.
Die Fähren werden von zwei Reedereien betrieben
Ticketpreis: 22 € (Hin- und Rückfahrt)
Fahrtdauer: 45 min

🌍Offizielle Website der galicischen Regionalregierung für die kostenfreie Reservierung einer Genehmigungautorizacionillasatlanticas.xunta.gal

Alternative Vigo – Moaña

Wenn du nur das kurze Fähr-Erlebnis in der Ria Vigo genießen möchtest, kannst du ganzjährig Ausflüge mit den stündlich verkehrenden Linien-Booten nach Moaña auf der anderen Seite der Ria Vigo machen.
Ticketpreis: 2,25 € (Einzelfahrt)
Fahrtdauer: 15 min
🌍 Fahrpläne und Tickets bekommst du auf der Website der Reederei ➟piratasdenabia.com

Fähre der Reederei Mar de Ons legt am Hafen von Vigo ab.
Die Fähren zwischen Vigo und Moaña fahren stündlich.

Fazit

Insgesamt war mein Tag in Vigo ein spannendes und überraschendes Erlebnis, das ich jedem empfehlen würde, der die versteckte Schönheit und stolze Geschichte dieser Stadt entdecken möchte. Ob du durch die Altstadt schlenderst, am Hafen spazieren gehst, das Castelo de San Sebastian besuchst oder den Parque monte do Castro erkundest – es gibt so viele Orte und Aktivitäten in Vigo, mit denen du auch locker 2–3 Tage füllen könntest.

Mein persönliches Highlight – abgesehen natürlich von der Zugfahrt – ist das Vertical Vigo Projekt. Ein urbanes Infrastruktur-Konzept mit Vorbildcharakter.
Bitte beachten, dass die Fähren nach Illas Cies nicht das ganze Jahr über verfügbar sind. In der Hochsaison von Juni bis September jedoch gibt es normalerweise täglich mehrere Abfahrten von verschiedenen Anlegestellen in Vigo und der Umgebung.


Karte mit den Vigo Sehenswürdigkeiten


Reisetipps

Übernachten in Vigo

✔ Hotel Ogalia
Unbezahlte Werbung

Für meine zwei Übernachtungen in Vigo habe ich mir das Hotel Ogalia, in der Nähe der Gran Via ausgesucht. Das Hotel liegt damit in der Nähe der Altstadt und der beiden Castillos, und auch der Hafen ist gut zu erreichen. Wenn du mit dem Zug am Bahnhof Urzaiz ankommst (oder von dort abfährst) sind es auch nur 5 Minuten zu Fuß.

Hotelbett im Hotel Ogalia
Gemütliche und gepflegte Zimmer im Hotel Ogalia.

Die Lobby ist vielleicht etwas steril und Business-mäßig eingerichtet, und viel los ist im Café-Bereich auch nicht, dafür sind die Zimmer gemütlich, sauber und ruhig in der Nacht. Die 54 € pro Nacht waren angesichts der Lage und des Komforts angemessen.
Für 5 € gibt es ein Frühstück mit O-Saft, Kaffee und Kuchen.

☞ Ich fand besonders die Mitarbeitenden sehr freundlich und hilfsbereit. Speziell bezüglich einer Umbuchung und dem Auffinden eines Waschsalons (der sich auch in der Nähe befindet).

Wo gehts lang?
📍Vigo – Hotel Ogalia
📫Adresse: Lepanto, 10, 36201 Vigo
🧭Koordinaten: 42.234748, -8.715630
Plus Code: 67MM+VM Vigo, Spanien

📍Waschsalon: „Lavandería Autoservicio“
📫Adresse: R. do Brasil, 26, 36204 Vigo
🧭Koordinaten: 42.233000, -8.714829
Plus Code: 67MP+633 Vigo, Spanien

Vegan essen in Vigo

Auf meinen Restaurant-Tipp bin ich sich selbst per Zufall gestoßen. Denn das Lokal befindet sich ganz in der Nähe meines Hotels, in der Rua do Brasil, einer Seitenstraße der Via Grand und fällt durch einen recht verräterischen Namen und ein kaum übersehbares Logo über der Straße auf.

✔ Restaurante Curcuma Vegetariano
Unbezahlte Werbung

Unter der Woche ist am Abend auch nicht viel los, und ich kann spontan und ohne Reservierung zum Dinner einkehren. Und bereits die Menü-Karte ist so liebevoll gestaltet, dass die Erwartungen auf das Essen schnell ansteigen.

Schild des Restaurants "Restaurante Curcuma Vegetariano" in Vigo bei Nacht.

Die Inneneinrichtung ist auch sehr charmant – einige Bilder zeitgenössischer Künstler:innen, mit teils provokativ anmutenden Darstellungen hängen an den Wänden. Die Atmosphäre ist stilvoll und legere.
Im Restaurant werden gehobene, international inspirierte vegetarische und vegane Gerichte zubereitet, ohne dass allzu hohe Preise verlangt werden.
Neben Dim Sum mit Guacamole und einer Pad-Thai-Variation finden sich in der Karte auch Chili-Tacos und eine Shiitake-Lasagne. Ich entscheide mich für eine Gemüsesuppe und ein Auberginen-Gericht mit Paprika und Kartoffeln „Berenjena asada con pimientos y patatas“.

Teller mit vegetarischem Auberginengericht. Mit Paprika, Kartoffel, brauner Soße und Sojasprossen.
„Berenjena asada con pimientos y patatas“ — Traditionell spanisches Auberginen-Gericht.

Die Speisen sind nicht nur schön hergerichtet, sondern auch lecker. Man merkt, dass hier auf hohe Qualität geachtet wird und alles frisch zubereitet ist. Daher eine klare Empfehlung. Die Preise für die Hauptgerichte liegen alle bei ca. 10 € und die Getränkepreise bei 2-3 €.

Wo gehts lang?
📍Restaurante Curcuma Vegetariano
📫Adresse: Rúa do Brasil, 4, 36204 Vigo
🧭Koordinaten: 42.233575 -8.716335
Plus Code: 67MM+C8 Vigo, Spanien

Warst du auch schonmal in Vigo?

An welchem Bahnhof bist du angekommen und abgefahren? Kannst du noch weitere Vigo Sehenswürdigkeiten empfehlen?
❓Hast du eine ähnliche Reise vor und möchtest dich näher informieren?
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Hinweis: Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.

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3 Gedanken zu „Vigo an einem Tag – 15 Sehenswürdigkeiten und viele Geschichten

  1. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass es dort doch so viel zu sehen wird. Vigo hab ich nicht in guter Erinnerung, da ich dort so Probleme mit meinen Waden (vom Camino) hatte, abends dann in eine öffentlich Herberge einkehren musste und ich glaube es war Sonntag. Da gab es dann noch Eis zum Abendessen 😂 Bin dann aber am nächsten Tag direkt weiter, wollte nicht in Städten verweilen. Lg, Meike

  2. Hi Meike,

    ja, man muss auch ein wenig nach den Sehenswürdigkeiten suchen. Vigo ist eben Schönheit auf den dritten Blick. 😉
    Eis zum Abendessen – dann warst du ja ideal gestärkt für den restlichen Weg nach Santiago. 😁

    LG
    Dennis

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