Arctic Circle Train - Blick in die verschneite Landschaft. Links der abbiegende Zug.

Arctic Circle Train – Im Nachtzug von Stockholm nach Narvik

Ab in den Norden

Es gibt viele gute Gründe, nach Skandinavien zu reisen. Einer davon ist die unmittelbare Nähe zum äußersten Norden. Hier gibt es, je nach Jahreszeit, einiges zu sehen und zu erleben. Die Mitternachtssonne im Sommer, Finsternis und Nordlichter im tiefen Winter – traumhafte Landschaften, das Leben mit Schnee und Eis. Eine ganz besondere Art, den hohen Norden zu bereisen, ist eine Fahrt mit dem Arctic Circle Train. So die andeutende Bezeichnung des Zuges, der auf dem Eisenbahn-Abschnitt nördlich des Polarkreises zwischen Schweden und Norwegen verkehrt. Praktischerweise gibt es eine Direktverbindung ab Stockholm, die entlang der schwedischen Ostküste nach Norden führt, jenseits des Polarkreises Schwedisch-Lappland durchquert und in Narvik endet – an der norwegischen Westküste. Eine Reise durch beeindruckende Landschaften – auf den Spuren der legendären Erzbahn.

Nachtzug von Stockholm nach Narvik. Innenansicht der Zugtür des Zuges von Stockholm nach Narvik. Auf dem blauen Schild am Fenster steht "Narvik" in weißer Schrift.

Reisebericht Stockholm – Narvik

Die Zugreise ab Stockholm ist etwas für wahre Eisenbahn-Liebhaber. Zug Nr. 94 ist ein klassischer Nachtzug (Nattåg) mit einer planmäßigen Fahrtzeit von 18 Stunden und 37 Minuten. Los geht es ab Stockholm Centralstation um 18:11 h bei einer Ankunft in Narvik um 12:48 h (Stand: Mai 2022). Wir haben die Wahl zwischen Sitzplatz und Liegeplatz im Schlafabteil. Die Schlafabteile können zudem nach Komfort und Privatsphäre ausgewählt werden. Meine Freundin und ich teilen uns das 6er-Schlafabteil mit einem weiteren Mitreisenden.

Blick entlang des leeren Gangs im Nachtzug N94 nach Narvik.
Abteile und Gänge im Zug Nr. 94 sind sauber und hell.

Ein sportlicher Kerl, der auf dem Weg zu einem Ski-Ausflug ist. Ski-Wandern. Dazu steigt man auf ziemlich kurze Skibretter, mit denen sich Berg und Tal dann flink bezwingen lassen. Er reist alleine durch das ganze Land, um sich für ein Wochenende für eine solche Wandertour mit Freunden zu treffen.

Bei der landschaftlichen Aussicht während der langen Fahrt spielt natürlich die Jahreszeit eine große Rolle. Wir unternehmen die Reise Ende April (2018). Im Süden ist noch lange nicht Sommer, und im Norden noch tiefer Winter. Eine Fahrt in den schwedischen Sonnenuntergang – und nach Sonnenaufgang entlang des Winterwunderlands.

Ich sitze im Abteil, greife zu einer Tüte auf dem Tisch und grinse in die Kamera.
Bei Tag ist viel Platz im Schlafabteil mit nur 3 Personen.

Zugegebenermaßen ist die Landschaft in Mittelschweden – jedenfalls auf dieser Bahnstrecke – erstmal nicht ganz so aufregend und romantisch, wie man sich es vielleicht vorstellt. Überwiegend Nadelwald. Schweden ist eines der waldreichsten Länder der Welt, doch handelt es sich weitgehend um Fichten-Monokulturen. Flächendeckende Forstwirtschaft. Und dennoch gibt es hier und da Lichtblicke beim Ausblick. Im wahrsten Sinne. Die im Schritttempo untergehende Sonne versteckt sich hinter Nadelhainen und verwandelt die eingestreuten Seen in Spiegelbilder der Umgebung. Nordische Poesie.

Blick aus dem Fenster. Die Sonne sinkt hinter Nadelbäumen, die sich in einem See spiegeln.

Malmbanan – Die Schwedische Erzbahn ab Kiruna

Auf dem Weg bis Narvik liegen insgesamt 25 Haltestellen. Unter anderem kannst du also auch an anderen interessanten Orten zusteigen, die Teil vieler Reiserouten durch Schweden sind: Uppsala, Gävle, Umeå, Gällivare …

Um 9:32 h in der Früh erreichen wir schließlich die nördlichste Stadt Schwedens: Kiruna. Der Ort liegt ca. 150 Kilometer jenseits des nördlichen Polarkreises und wird von 17.000 Menschen bewohnt, derer viele vom Bergbau leben. Hier befindet sich eines der weltweit größten Eisenerz-Bergwerke. Jährlich werden 26 Millionen Tonnen Erz gefördert, und über die Schwedische Erzbahn (Malmbanan), also jene Eisenbahnstrecke, auf der wir gerade unterwegs sind, zu den Häfen in Luleå und eben Narvik transportiert. Die Eisenbahn-Strecke wurde im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert erbaut und wird noch heute für den ursprünglichen Zweck genutzt.

Blick auf das schneebedeckte Erzbergwerk in Kiruna. Der Erzberg ist in Terrassen gestaffelt.
Das winterlich geschmückte Erzberg Kiirunavaara in Kiruna.

Der namensgebende Erzberg Kiirunavaara ist vom Zug aus praktisch aus nächster Nähe zu sehen. Was wir nicht sehen: Die ganz besondere Dynamik, der diese Stadt unterliegt. Der wirtschaftliche Stellenwert des Bergbaus in Kiruna ist nämlich derart hoch, dass die Stadt zur weiteren Erschließung des wertvollen Rohstoffs derzeit um einige Kilometer versetzt wird. Daher wird sich die Stadt in den nächsten 10 bis 15 Jahren bei jedem weiteren Besuch vermutlich mit einem neuen Gesicht präsentieren.

Fahrt durch den Nationalpark Abisko

Von hier an beginnt das erste große Highlight der Zugfahrt. Der malerische Abschnitt durch den Nationalpark Abisko und das Skigebiet rund um den Grenzort Riksgränsen in Richtung der norwegischen Fjorde. Für viele endet die Reise in Abisko. Im Winter kann man hier nach Nordlichtern jagen und in die Kultur der Samen eintauchen, dem großen indigenen Volk Nordskandinaviens.

Ich stehe neben dem Zug auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Abisko Östra, mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Am Bahnhof Abisko Östra.

Im Sommer dagegen ist der Nationalpark Ausgangsort für beliebte Wanderungen auf dem legendären Kungsleden (Königspfad). Für uns ist es erstmal nur ein längerer Zwischenhalt, auf dem wir die Gelegenheiten für Selfies und andere Fotos wahrnehmen. Wir sind natürlich nicht die einzigen. Im Zug sind einige Tourist:innen aus südlicheren Gefilden, für die diese königliche Schneelandschaft ähnlich beeindruckend ist wie für uns.

Arctic Circle Train. Blick entlang des Zugs am Bahnsteig des Bahnhofs Abisko Östra. Ein anderer Reisender mit grüner Jacke fotografiert die Landschaft.

Von nun an klebe ich praktisch am Fenster. Diese Landschaften im Konzert mit dem begleitenden Schienen-Rattern rechtfertigen jede Reisestrapaze. Die Fahrt zwischen Abisko und Narvik dauert 1:46 h – und könnte gerne noch deutlich länger sein. Der Zug schlängelt sich durch Landschaften zugefrorener Seen, umringt von schneebedeckten Bergen, gelegentlich akzentuiert durch geduldige Eisangler.

Blick aus dem Zugfenster entlang des Zugs, der in eine Kurve am zugefrorenen, schneebedeckten See im Abisko-Nationalpark fährt.
Schneebedeckter See mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Aus dem Zugfenster fotografiert.

Unterwegs zeigt sich auch der hier herrschende, eigene Lebensstil der Anwohner. Angepasst an die eisigen, vom Schnee dominierten Bedingungen. Der Motorschlitten kommt hier sicher nicht nur für coole Abenteuer-Ausflüge zum Einsatz. Unter anderem wird damit Skiausrüstung transportiert. Und je weiter wir Richtung Westen vordringen, desto mehr Skifahrer tauchen auf. Im Zug, und auch in der Landschaft.

Ein rotes Holzhaus in der Winterlandschaft. Ein Mann in Flanellhemd steht auf der Terrasse. Daneben stehen zwei Motorschlitten.
Motorschlitten gehören im hohen Norden zum Repertoire.

Wir nähern uns dem Grenzort Riksgränsen, bekannt für sein attraktives Skigebiet. Auch unsere Abteil-Bekanntschaft steigt hier aus, um sich auf den Weg in die Ski-gängige Wildnis zu machen. Aus dem Fenster heraus sind größere Wandergruppen auf den kurzen Skiern zu sehen. Ein wenig Lust auf Wintersport bekommt hier sicher auch der größte Sportmuffel.

10 Personen auf Skiern verlassen eine rote Holzhütte und machen sich auf den Weg in die verschneite Landschaft.
Auf zum Skiwandern.

Entlang des Ofotfjords in der Ofotbahn

Der letzte Abschnitt führt schließlich durch Norwegens berühmte Fjorde. Genaugenommen durch den Ofotfjord, nach dem der norwegische Abschnitt der Erzbahn – Ofotbanen – benannt ist. Auch hier vergeht die Fahrtzeit für meinen Geschmack viel zu schnell. Als Fjord-Neuling bin ich von der Landschaft ziemlich mitgerissen. Insbesondere darüber, dass das Wasser den Wintertemperaturen stramm zu trotzen scheint und sich weigert, einzufrieren – vor einschüchternder nordisch-massiver Kulisse.

Blick aus dem Zugfenster entlang des Ofotfjordes. Das Wasser ist sichtlich nicht gefroren.
Der Ofotfjord bleibt hartnäckig eisfrei.

Die Fahrt ist auch deshalb spannend, weil die Strecke sich über mehrere hundert Höhenmetern senkt bis sie schließlich in Narvik endet. Die Berge am Ofotfjord ragen bis zu 1700 Meter in die Höhe. Wir befinden uns innerhalb der Vegetationszone, die bis zu einer Höhe von ca. 500 Metern ihr Repertoire an Nadelhölzern zur Schau stellt. Die Gipfel der Berge sind während unserer Fahrt wegen der dichten Bewölkung kaum zu sehen. Die einzigartige Atmosphäre gleicht das jedoch aus.

Blick auf den Ofotfjord bei starker Bewölkung. Im Vordergrund sind grüne Nadelgehölze zu sehen.
Der Ausblick über den winterlichen Fjord spricht für sich.

Letzter Streckenabschnitt. Am Horizont ist bereits die Endstation Narvik zu erahnen. Die erst im Jahr 2018 fertiggestellte, über den Fjord führende Hålogaland-Brücke kündigt die Hafenstadt bereits aus der Ferne an. Im Angesicht der mächtigen Landschaft wirkt die zweitgrößte Brücke des Landes jedoch winzig. Jedenfalls aus der Zug-Perspektive.

Blick über den letzten Abschnitt des Ofotfjordes. Der Himmel ist stark bewölkt. Die Hügel schneebdeckt.
In der Ferne taucht die Hålogaland-Brücke auf.

Narvik – Die Hafenstadt am Ofotfjord

Fast pünktlich zur Mittagszeit ist es geschafft. Wir treffen am Bahnhof von Narvik ein. Dem legendären Endpunkt der Erzbahn. Es fühlt sich jedoch an wie am frühen Morgen. Zum einen wegen der langen Nachtfahrt – so richtig ausgeschlafen bin ich hinterher nie. Zum anderen ist es neblig und frisch. Eine besondere winterliche Atmosphäre in der Stadt zwischen Berg und Meer.

Der Nachtzug Nr. N94 steht am Bahnhof von Narvik, vor der Kulisse schneebedeckter Berge. Rechts steht eine ausgestellte Dampflok. Drei Mensche nsind auf dem Bahnsteig.
Ankunft am Bahnhof von Narvik. Eine schöne Zugfahrt ging zu Ende.

Der Bahnhof an sich ist ein kleiner Provinzbahnhof. Eine ausgestellte Dampflok zeugt von der Geschichte des Ortes und der historischen Zugstrecke. Hier enden allerdings nur die Passagierzüge. Der eisenhaltige Güterverkehr wird zum Hafen geleitet. Wir dagegen werden auf einem Fußweg in etwa 10 Minuten in die City geleitet. Dort bin ich überrascht, wie weit entfernt wir dann doch noch vom Nordpol sind. Ein umfangreicher Richtungsweiser in der Innenstadt gibt eine Distanz von 2407 Kilometern an. Das ist tatsächlich noch weiter als etwa nach Hamburg oder Warschau. Der Polarkreis hat offenbar Umfang.

Ein Wegweiser in Narvik zeigt in die Richtung 22 nordischer und europäischer Städte. Zum Nordpol sind es 2407 Kilometer. Nach Hamburg 2210 Kilometer.
Umfangreicher Wegweiser in Narvik. Schon noch ’n Stückchen.

Was gibt es in Narvik zu sehen?

Narvik ist aus verschiedenen Gründen ein besonderer Ort. Seine Lage am verwunschenen Ofotfjord, unmittelbar umgeben von einer alpinen Landschaft. Du kannst hier praktisch auf Ski oder Snowboard direkt vom schneebedeckten Gipfel ins Meer schlittern. Denn auch im Winter friert der Hafen nicht zu. Segen und Fluch zugleich. Die Eisfreiheit lädt zur ganzjährigen Verschiffung des aus Kiruna angelieferten Eisenerzes ein.

Ein leerer Güterzug fährt Richtung Hafen in Narvik.
Leerer Güterzug auf dem Weg nach Kiruna.

Das machte die Stadt im Zweiten Weltkrieg jedoch auch für die Deutschen zu einem wichtigen strategischen Angriffsziel. Infolge der Besatzung Narviks kam es hier zu einigen Schlachten mit Alliierten und norwegischen Widerstandskämpfern. Diesem Thema ist ein eigenes, unbedingt sehenswertes Museum gewidmet.

Sehenswürdigkeiten

  • Kriegsmuseum Narvik (Narvik Krigsmuseum)
  • Ofotfjord und Hafen
  • Bahnhof und Erzbahn
  • Narvikfjellet – Skigebiet mit Aussicht
Ankerstelle in der Hafenbucht von Narvik. Im Hintergrund ein Schiff, das beladen wird.
Am Hafen von Narvik geht es für das Eisenerz weiter zur See.

Um einen Blick auf die Hafenbucht zu erlangen, gibt es gleich südlich der Innenstadt eine Promenade, von der aus die Beladung der Schiffe mit dem angelieferten Erz zu sehen ist. Im Norden der Stadt haben wir einen tollen Blick über den Fjord, hinüber zur neuen Brücke. Durch das anliegende Wohngebiet laufen wir hoch zum Parkfriedhof der Fredskapellet und erhaschen eine weitere Perspektive. Die Stadt selbst ist gar nicht besonders hübsch. Eine Hafenstadt eben. Aber der Blick aus der Stadt hinaus in die Umgebung ist einzigartig.

Blick auf den Ofotfjord von der Uferpromenade. Recht ein Teil der Brücke. Im Hintergrund die schneebedeckten Berge. Es ist bewölkt. Zweige ragen ins Bild.
An der Uferpromenade Strandveien sind Fjord und Hålogaland-Brücke aus der Nähe zu bestaunen.
Blick hinunter zum Ofotfjord. Das Sonnenlicht durchbricht leicht die Wolkendecke. Die Berge im Hintergrund sind von Wolken verschleiert.
Am Hang vor der Fredskapellet gibt es eine schöne Aussicht auf den Fjord.

Noch besser als der Blick hinaus aus der Stadt ist der Blick hinab auf die Stadt. Vielmehr noch der Blick hinab auf den Fjord. Den gibt es in 656 Meter Höhe vom ersten Aussichtspunkt des Skicenters Narvikfjellet, direkt am östlichen Stadtrand. Wir finden einen einfachen Aufstieg. Unterwegs begegnen uns bereits einige routinierte Skifahrer:innen und eine kleine Höhle mit interessanten Eisformationen.

Blick in eine Höhle mit aufrechten, natürlich geformten Eisfiguren am Narvikfjellet in Narvik.
Die Kunst der Natur im Norden.

Der Weg ist nicht besonders steil, aber wegen des tiefen Schnees doch eine kleine Herausforderung. Zumal wir auch nicht unbedingt das entsprechende Schuhwerk dabei haben. Vermutlich wären hier die kurzen Wander-Skier genau das Richtige. Oder man nimmt einfach die Seilbahn an der Station auf 200 Meter – dauert etwa 5 Minuten und kostet 160 NOK (~ 15 €)… Ist also nicht ganz billig und kann ja jeder. Sparen wir uns für den Abstieg auf.

Blick vom Narvikfjellet in den Hafen von Narvik. Zwei große Frachtschiffe treffen im Fjord ein.
Verwunschener Blick über den Hafen von Narvik.

Schließlich ist der Hang auch in gut zwei Stunden bezwungen. Geht sicher auch schneller, aber die vielen Aussichtspunkte unterwegs wollen ja auch genossen werden. Narvikfjellet ist zwar ein Skiressort, doch auch zum Gucken werden wir hier oben willkommen geheißen. Im Narvikfjellet Restaurant werden Speis und Trank gereicht. Allerdings eben zu norwegischen Preisen. Wir geben uns mit Kaffee und Tee zur Stärkung zufrieden. Für den Abstieg gönnen wir uns dann also eine Gondel und sind erneut von der Aussicht begeistert. Damit ist auch dieser Kurztrip schon fast vorbei. Bleibt uns noch die Rückfahrt. Gleiche Strecke, gleiche Aussicht. Gleichsam fantastisch! Diese Zugfahrt nach Narvik lohnt sich, und ich freue mich schon darauf, dieselbe Route einmal im Sommer zu abzufahren.

Blick vom Narvikfjellet in den Fjord mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Zu sehen ist die Seilbahn des Skigebiets.
Hinab geht es in einer Gondel.

Gesellschaft im Nachtzug?

Skandinavier gelten allgemein als höflich und zurückhaltend, und tatsächlich verhält sich hier niemand aufdringlich. Und dennoch wird das gepflegte Gespräch geschätzt. Mitreisende im Abteil zeigen durchaus Interesse an deinem Reiseziel und erzählen auch gerne über die eigenen Pläne. Aber ohne auszuschweifen. In Maßen eben: Lagom, wie es im Schwedischen heißt. Es gibt im Zug auch einen Speisewagen, der zu Unterhaltungen einlädt. Und die Menschen kommen hier auch Tisch-übergreifend in Kontakt. Das erweist sich nicht selten als eine Gelegenheit, mehr über schwedische Alltagskultur, Geschichte, Bräuche zu lernen. Eine Mitreisende berichtete mir zum Beispiel, wie sehr sie am Winter, an der Kälte hängt. Der Wintersport ist hier eben ein wichtiger Teil des Lebens. Dafür nimmt man dann eben auch die winterliche Dunkelheit in Kauf.

Der Nachtzug zurück nach Stockholm steht auf dem Bahnsteig in Narvik. Eine Tür ist offen. Auf einem blauen Schild im Fenster steht "Stockholm". Reisebericht Stockholm - Narvik.
Der Nachtzug auf dem Bahnsteig in Narvik.


Tipps für die Reise

Zugtickets – Früh buchen

Grundsätzlich solltest du deine Tickets so früh es geht buchen. Besonders in der Hauptsaison. Immer beachten, dass in Schweden ab Mitte Juni bis etwa Ende Juli quasi flächendeckend Sommerpause ist. Das heißt, die Leute fahren über längere Zeiträume in die Ferien – unter anderem mit dem Zug. Zudem sind die Preise der schwedischen Bahn (SJ) flexibel und können über die Zeit steigen. Die unten angegebenen Preise sollen lediglich Größenordnungen für eine einfache Fahrt vermitteln. Ich empfehle, frühzeitig nach günstigen Verbindungen zu suchen.

  • Sitzplatz (ab ~85 € p.P.)
  • Etagenbett/ Koje im 6er-Abteil (ab ~100 € p.P.)
  • Bett im Abteil der 2. Klasse im 3er-Abteil – geteiltes Badezimmer (ab ~145 € p.P.)
    • gesamtes Abteil kann auch privat gebucht werden (ab ~290 € p.P.)
  • Bett im Privat-Abteil der 1. Klasse – eigenes Badezimmer
    Quellesj.se

➟ Mittlerweile gibt es eine Direktverbindung von Hamburg-Altona nach Stockholm Centralen. So kannst du bequem in zwei Schritten und zwei Nachtzügen von Deutschland nach Nord-Norwegen in den nördlichen Polarkreis reisen.
Quelle: travel-dealz.de

➟ Der Begriff „Arctic Train“ bezeichnet mittlerweile auch einen Zug eines norwegischen Verkehrsunternehmens und verkehrt täglich zwischen Narvik und Abisko
Quellen: norwaysbest.com; visitnarvik.com

➟ Für einen Aufenthalt in Narvik reichen 1-2 Tage. Das Kriegsmuseum und der Narvikfjellet sind die Must-Sees. Besonders wenn du mehr Zeit mitbringst, solltest du einen Aufenthalt im Abisko-Park oder eine Weiterfahrt zu den Lofoten oder z.B. Tromsø in Betracht ziehen.

Reisebudget

Reisen nach Norwegen sind keine low-budget Unternehmungen. Die Preise für Unterkünfte und Gastronomie sind hoch. In einem der einschlägigen Buchungs-Portale haben wir 2018 jedoch ein noch relativ günstiges und doch charmantes Gästehaus gefunden, wo wir etwa 200 Euro für 3 Nächte im Doppelzimmer bezahlt haben. Off Season! Für eine große 2-Personen-Pizza mit 2 Getränken können in einem einfachen Restaurant schon mal 40 Euro anfallen. Daher empfehle ich – je nach Anspruch – eine gewisse Budgetplanung.

Die Route von Stockholm nach Narvik

Narvik Impressionen

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Hinweis: Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.

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