Kurz und Zügig
Das erwartet dich in diesem Artikel…
- Kurzüberblick und Route der Bahnstrecke Graz-Zagreb
- Übersichtskarte der Reiseroute zwischen Graz und Zagreb
- Informationen zu den Verbindungen und dem Reisekomfort
- Aktuelle Zugverbindungen 2024
- Fahrplan und Bahnhöfe
- Service und Ausstattung im Zug
- Meine Erfahrungen im EC 158 von Zagreb nach Graz
- Praktische Infos zur Zugreise von und nach Zagreb
Mit dem Eurocity „Croatia“ von Zagreb über Maribor nach Graz (und Wien) zu reisen, ist ein bisschen wie eine Fahrt zum Spartarif im Sonderzug durch wirklich malerische Landschaften.
Aber, warum schreibe ich „Wien“ eigentlich in Klammern❓
Die österreichische Hauptstadt ist doch eigentlich der Endpunkt dieser internationalen Zugstrecke (gewesen)⁉️
Und warum schreibe ich jetzt „gewesen“ in Klammern❓
Alles aus Wehmut!
Denn tatsächlich fährt der Eurocity seit September 2023 leider nur noch ab/ bis Graz – begründet durch die häufigen Verspätungen, die sich bis auf die Rückfahrten ausgewirkt haben.
Und damit entfällt auch der Abschnitt auf der legendären Semmeringbahn nördlich von Graz in Richtung Wien.
Nun denn – positiv sehen! Denn auch Graz ist wunderschön.
Und vielleicht steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass einige von euch auf der Strecke zwischen Wien und Zagreb auch mal einen aufmerksamen Blick auf die Hauptstadt der Steiermark und ihren kreativen Spirit werfen.
In flotten 4:17 Stunden im EuroCity von Zagreb nach Graz. Wie nah es doch zum Balkan ist …
Die slowenischen Waggons dieses Zugs sind noch richtig was für Bahn-Romantiker:innen – mit Fenster auf und so.
Nördlich von Maribor fährt der EC 158 jetzt auch durch den neuen, fancy Pekel-Tunnel und über das Pesnica-Viadukt.
Ich zeige dir, ob sich die Reise mit dem EuroCity ‘Croatia’ wirklich lohnt, und was du für deine Reiseplanung beachten solltest.
1. Die Route | Im Zug von Graz nach Zagreb
Auf der internationalen Bahnstrecke zwischen Graz und Zagreb erlebst du eine entspannte Zugfahrt durch die sanften Landschaften der Steiermark und der Flusstäler Sloweniens.
Die Route führt zunächst von der historischen Stadt Graz durch die berühmte Weinregion der Südsteiermark, über Leibnitz, bis zum Grenzort Spielfeld-Straß.
Auf slowenischer Seite geht es dann weiter nach Maribor an der Drau, der zweitgrößten Stadt Sloweniens, deren Geschichte übrigens bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht.
Der Zug passiert weitere, kleine Orte wie Pragersko und Poljcane und erreicht südlich von Celje das malerische Flusstal der Savinja.
Südlich von Zidani Most beginnt der landschaftlich spektakuläre Abschnitt der Bahnfahrt entlang der eleganten Save.
Über die Kleinstädte Sevnica – dem Heimatort einer gewissen Melania Trump – und Krško erreicht der Zug schließlich den Grenzort Dobova.
Nicht weit hinter der Grenze endet die Reise in Zagreb – der Hauptstadt Kroatiens und einem zentralen Meilenstein der Save auf ihrem Weg zur Donau.
2. Der EuroCity „Croatia“ | Das musst du wissen
2.1 Wann fährt der Zug zwischen Graz und Zagreb?
Auf der Route Graz – Zagreb fährt täglich je ein internationaler EuroCity-Direktzug in beide Richtungen.
📌 Interessante Haltestellen auf der Strecke sind Leibnitz, Maribor und Celje.
Die prinzipiell attraktivere Fahrtrichtung ist jene von Zagreb nach Graz, da der Zug am frühen Morgen startet und man bei Tageslicht durch die slowenischen Flusstäler fährt.
Im Sommer sollte aber auch die abendliche Fahrt von Graz nach Zagreb tolle Ausblicke bieten, wenn sich der Zug gen Sonnenuntergang durch die Berg-und-Tal-Landschaft schlängelt.
🌙 Sonnenuntergang
- Abfahrt: Graz Hbf um 18:52 Uhr
- Ankunft: Zagreb Glavni Kolodvor um 22:26 Uhr
☀️ Sonnenaufgang
- Abfahrt: Zagreb Glavni Kolodvor um 7:05 Uhr
- Ankunft: Graz Hbf um 11:22 Uhr
2.2 Fahrplan EC 159 Graz – Zagreb
Beachte, dass die Zeiten für Abfahrt und Ankunft an bestimmten Tagen auch ohne Betriebsstörungen oder Fahrplanänderungen leicht variieren können.
Um die aktuellen Fahrplandaten zu erhalten, schaust du am besten direkt auf den Websites der Kroatischen oder Österreichischen Bahn nach.
Bahnhof | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|
Graz Hbf | – | 18:52 |
Leibnitz | 19:12 | 19:14 |
Spielfeld-Straß | 19:23 | 19:35 |
Maribor | 19:40 | 19:48 |
Pragersko | 20:02 | 20:03 |
Poljcane | 20:14 | 20:15 |
Celje | 20:40 | 20:42 |
Laško | 20:50 | 20:51 |
Sevnica | 21:21 | 21:22 |
Krško | 21:35 | 21:36 |
Dobova | 21:49 | 22:01 |
Zapresic | 22:11 | 22:12 |
Zagreb Glavni kolodvor | 22:26 | – |
2.3 Fahrplan EC 158 Zagreb – Graz
Bahnhof | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|
Zagreb Glavni kolodvor | – | 07:05 |
Zapresic | 07:18 | 07:19 |
Dobova | 07:56 | 08:10 |
Krško | 08:22 | 08:23 |
Sevnica | 08:36 | 08:37 |
Laško | 09:06 | 09:07 |
Celje | 09:15 | 09:17 |
Poljcane | 09:43 | 09:44 |
Pragersko | 09:55 | 09:56 |
Maribor | 10:11 | 10:20 |
Spielfeld-Straß | 10:34 | 10:48 |
Leibnitz | 10:57 | 10:59 |
Graz Hbf | 11:22 | – |
2.4 Alternative Zugverbindungen nach Kroatien
📌 Du möchtest lieber im Nachtzug von Österreich nach Kroatien fahren?
Seit Mai 2024 bieten ÖBB und die Slowakische Bahn wieder EuroNight-Verbindungen von Bratislava, Wien und Graz direkt nach Split an.
Quelle: https://www.nightjet.com/de/reiseziele/kroatien
📌 Du möchtest von Deutschland nach Kroatien fahren?
Neben den Nachtzügen von Stuttgart über München nach Zagreb und Rijeka, gibt es auch eine tägliche Bahnverbindung von München nach Zagreb und weiter bis Vinkovci.
Diese Verbindung erfordert zwar einen Umstieg in Villach, bringt dich aber bei Tageslicht auf Schienen nach Kroatien.
Bahnhof | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|
➡️ Abfahrt im RJ 111 | ||
München Hbf | – | 08:16 |
Salzburg Hbf | 09:59 | 10:12 |
Villach | 12:44 | – |
🔄 Umstieg in EC 211 | ||
Villach | – | |
Ljubljana | 14:32 | 14:45 |
Zagreb | 17:03 | 17:37 |
Vinkovci | 22:04 | – |
2.4 Komfort im Zug EuroCity „Croatia“
Die Zugfahrt zwischen Graz und Zagreb ist eine klassische Reise der Kategorie „Eisenbahnromantik“.
Viel Komfort gibt es in den alten Abteilwagen nicht.
Klimatisiert sind allenfalls die kroatischen Waggons, nicht aber die Wagen der slowenischen Eisenbahn.
Dies gilt auch für verfügbare Steckdosen.
Normalerweise werden auch nur Abteile der 2. Klasse bereitgestellt.
An manchen Reisetagen scheinen zwar auch 1. Klasse-Abteile vorhanden zu sein, soweit ich das überblicke, tauchen diese aber nicht im Buchungssystem auf.
👉 Weitere Details findest du in meinem Erfahrungsbericht zur Zugfahrt
📌 Komfort an Bord
- Sitzplätze 2. Klasse
- Teilweise Klimatisiert ❄️ ❌ | ✅
- Barrierefreiheit ❌
- WC ✅
- Wickeltisch ❌
- Keine Fahrradmitnahme 🚲 ❌
- Steckdosen (teilweise) am Platz (230 V) 🔌❌ | ✅
- Reservierung optional ✅
»Es gibt keine Gastronomie an Bord, daher solltest du dich selbst mit Essen und Trinken versorgen.
3. Meine Erfahrungen im EuroCity Zagreb-Graz
3.1 Warum diese Strecke
Ich war im Herbst 2023 auf einer Südosteuropa-Reise unterwegs, die ich im Nachtzug von Stuttgart nach Zagreb startete.
Dieser Euronight fuhr in den Morgenstunden ebenfalls entlang der Save in Richtung Kroatien und bescherte mir damit ein wunderschönes Erwachen.
Diese Strecke sollte daher auch den Abschluss meiner Tour markieren.
Da ich meine Zugreisen immer nur teilweise vorplane und zumindest den Rückweg offen lasse, konnte ich mich noch recht spontan für den EC 158 von Zagreb nach Graz entscheiden.
3.2 Meine Vorbereitung
Gebucht habe ich das Zugticket 10 Tage im Voraus und konnte dabei noch den Sparschiene-Tarif der ÖBB abgreifen.
Bezahlt habe ich pro Person also 28,60 Euro plus 3 Euro für die Sitzplatzreservierung (im slowenischen Wagen 415).
3.3 Am Bahnhof
Die Abfahrt in Zagreb ist für mich gewissermaßen ein Heimspiel.
In bin ich bereits mehrmals in die kroatische Hauptstadt mit dem Zug gereist und fühle mich dort nicht mehr wirklich ortsfremd.
Und dank der vielen Apartments in Bahnhofsnähe gestaltet sich das frühe Aufsuchen des Hauptbahnhofs Glavni Kolodvor zur Abfahrt um 7:05 Uhr äußerst entspannt.
Zwei Wochen zuvor bin ich in Zagreb ja bereits zu einer ähnlichen Uhrzeit in den Zug in Richtung Split gestiegen.
Also, alles ganz entspannt.
Im Bahnhofsgebäude gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich mit Snacks für die Reise und einem belebenden Espresso einzudecken.
Die Schlangen vor den beiden Backshops sind am frühen Morgen allerdings recht lang.
Daher empfehle ich, dafür 10 Minuten Zeitpuffer einzuplanen.
Der Zug steht bereits am Bahnsteig, den man über eine kurze Unterführung rreicht.
Vor der Kulisse des frühherbstlichen Sonnenaufgangs gibt die Lokomotive des EuroCity „Croatia“ ein tolles Fotomotiv ab.
Und dann, um 7:05 Uhr, geht es auch pünktlich los in Richtung Steiermark – erst mal die Abteile des Zugs checken …
3.4 In den Abteilen des EuroCity ‘Croatia’
Die Verkürzung der Bahnstrecke von Zagreb nach Wien auf Zagreb-Graz im Herbst 2023 führte dazu, dass auch der Zug deutlich verkürzt wurde.
Aktuell stellt die ÖBB nämlich keine Waggons mehr bereit und damit entfallen derzeit auch die Abteile der 1. Klasse, der Speisewagen sowie das Gepäck- und Fahrradabteil.
Die Lokomotive zieht 2 bis 5 Waggons – minestens einen der slowenischen und einen der kroatischen Eisenbahn.
Gleich vorneweg: Der kroatische Wagen ist sichtbar moderner als der slowenische. Das deutet bereits die hölzern laminierte Wandverkleidung in den slowenischen Abteilen an.
❗ W-LAN gibt es aber leider im gesamten Zug nicht!
Im Slowenischen Wagen
Wir haben (zu zweit) Reservierungen im slowenischen Wagen, der ausschließlich 6er-Abteile anbietet.
Zumal wir keine weitere Gesellschaft bekommen, freue ich mich über diese klassischen Plätze am Fenster.
Noch mehr freue ich mich, dass ich das Fenster öffnen kann. Dafür nehme ich in Kauf, dass der Waggon – anders als der kroatische – nicht klimatisiert ist.
Kopf raus, Kamera raus – Fahrtwind und fotogene Landschaft genießen!
In diesen Abteilen habe ich übrigens keine Steckdosen entdeckt – nur in den WC-Kabinen, die allerdings nicht zum längeren Verweilen einladen.
Hier darfst du deine „Endprodukte“ noch klassisch per Pedaltritt auf die Schienen befördern.
Auch das Waschbecken funktioniert mit Pedale – aber es funktioniert!
Selbst, wenn das WC tatsächlich frisch geputzt sein sollte, wirkt es dank jahrzehntealter Ablagerungen schmutzig.
Daher lohnt es sich, die Toilette im kroatischen Wagen aufzusuchen, um sich frisch zu machen!
Im Kroatischen Wagen
Selbstverständlich schaue ich mich auch im vorderen Wagen der HŽPP um.
Prinzipiell ist er ebenfalls ein klassischer Abteilwagen mit 6er-Abteilen, die jedoch frischer und moderner wirken.
Helle Verkleidung, saubere, türkis bezogene Sessel und auch eine Steckdose mit Laptop-Symbol.
Der WC-Raum ist ebenfalls (einigermaßen) sauber und mit (etwas) zeitgemäßerer Klospülung ausgestattet.
Allerdings funktionierte der kontaktlose Wasserhahn nicht!
Oder ich habe nicht erkannt, dass es vielleicht doch einen Knopf für das Wasser gibt …
3.5 Unterwegs im EC 158 nach Graz
Zunächst geht es ganz gemächlich in gefühltem Schritttempo über den Zagreber Westbahnhof und die Save-Brücke aus der Stadt heraus.
In unserem sonst leeren 6er-Abteil können wir es uns also erstmal gemütlich machen – was uns nicht schwerfällt.
Nachdem der Zug schließlich auch die Vororte von Zagreb verlassen hat, fährt der EuroCity „Croatia“ auf direktem Wege an den slowenischen Grenzbahnhof nach Dobova.
Da Kroatien ja mittlerweile – seit Januar 2023 – auch Teil des Schengenraums ist, gibt es keine Grenzkontrollen.
Dennoch steht der Zug hier ca. 30 Minuten am Bahnsteig: Lok-Wechsel.
Zeit für ein paar Fotos – das warme Licht der Sonne verrät mir, dass ihr morgendlicher Aufgang noch voll im Gange ist.
Durch das untere Save-Tal (Posavje)
Als es weitergeht, beginnt auch schon der schönste Teil der Reise.
Der slowenische Abschnitt der Reise in Richtung Graz führt entlang der Save, die sich durch die Hügellandschaft der slowenischen Voralpen schlängelt.
💡 Für diesen Teil der Strecke lohnt es sich unbedingt, einen Platz auf der linken Seite des Zugs zu sichern!
Der EuroCity fährt hier phasenweise direkt am Save-Ufer entlang.
Zidani Most
Eines der Highlights auf der gesamten Strecke bis Graz beginnt kurz vor dem Verzweigungspunkt in Zidani Most – genau dort, wo Save und Savinja zusammenfließen.
Das Save-Tal verengt sich praktisch zu einer Schlucht und der Zug folgt fortan der etwas schmaleren, türkisfarbenen Savinja in Richtung Celje und Maribor.
In Zidani Most hast du übrigens die Möglichkeit – weiter der Save folgend – in Richtung Ljubljana und Villach umzusteigen.
Celje
Die Fahrt durch das Savinja-Tal bietet weiterhin entspannende Ausblicke. Nach etwa einer halben Stunde wird die Umgebung wieder ein klein wenig urbaner, während wir Sloweniens viertgrößte Stadt, Celje, erreichen.
Die historische Stadt, deren Spuren bis zu den Römern zurückführen, liegt zu Füßen der größten mittelalterlichen Burg Sloweniens – leider ist mir davon kein Foto gelungen.
Über die Drau nach Maribor
Nach einer weiteren Stunde überquert der Zug wieder einen großen Fluss, bevor er in den Bahnhof von Maribor einfährt.
Die Drau fließt mitten durch die zweitgrößte Stadt Sloweniens, und auf der linken Seite bietet sich ein schöner Blick auf das Stadtpanorama.
In Celje sind einige junge Menschen eingestiegen, die den Zug in Maribor Zug nun wieder verlassen.
Maribor ist eine wichtige Universitätsstadt – und der Eurocity möglicherweise auch ein Pendlerzug.
Zum Grenzbahnhof
Nördlich von Maribor führt die Strecke durch den brandneuen Pekel-Tunnel und über das Pesnica-Viadukt.
Schließlich erreichen wir den österreichischen Grenzbahnhof Spielfeld-Straß, wo erneut eine kleine Pause eingelegt wird, aber erneut keine Passkontrolle stattfindet.
Ankunft in Graz
Jetzt folgt der Zug noch eine Weile der Mur durch die Steiermark, bis wir mit weniger als 30 Minuten Verspätung den spacigen Hauptbahnhof in Graz erreichen.
Ich habe vorher nicht recherchiert, was mich in Graz am Bahnhof erwartet. Ich bin ziemlich beeindruckt von der Architektur und dem kreativen Design.
Insbesondere die ovale Überdachung auf dem Bahnhofsvorplatz gefällt mir. Ihr Name lautet übrigens „Golden Eye“.
Kurzer Stadtrundgang und Weiterfahrt nach Wien
Am Hauptbahnhof in Graz werden wir von Freunden zum Stadtrundgang abgeholt.
Währenddessen lagern wir unser Gepäck sicher in den modernen Schließfächern im Bahnhofsgebäude.
Die Hauptstadt der Steiermark bietet nicht nur ein Fülle an epochenübergreifender, historischer Architektur, sondern ist auch ein Ort der modernen Kunst.
So hebt sich vor allem das Kunsthaus Graz markant von der restlichen Kulisse ab. Dessen Name „Friendly Alien“ erschließt sich auf den ersten Blick.
Für die Weiterreise nach Wien geht es später in den Railjet, für den ich bei der spontanen Buchung am Vortag 34,90 Euro pro Person bezahlt habe.
Dieser Schnellzug ist 2:42 Stunden zwischen Wien und Graz unterwegs und durchaus ein weiteres Argument, die schöne Stadt Graz auf den Reiseplan in oder aus Richtung Kroatien einzubauen.
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4. Praktische Informationen zur Zugfahrt
4.1 Tickets | Zugverbindung Zagreb-Graz
Für die Buchung der Zugtickets empfehle ich das Buchungsportal der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) oder deren Buchungs-App.
Du kannst die Fahrkarten für den EuroCity „Croatia“ aber auch bei der Deutschen Bahn buchen, wenn du damit besser vertraut bist.
4.2 Ticketpreise | EC 158/159
Achte bei der Ticketbuchung auf die Spartarife „Sparschiene“ der ÖBB.
Diese werden auch bei der DB während des Buchungsprozesses angegeben.
Mit der„Komfort“-Variante des Sparschiene-Tarifs hast du eingeschränkte Möglichkeiten zur Umbuchung/ Stornierung.
ÖBB Sparschiene 2. Klasse 1. Klasse | ab 19,30 EUR – |
ÖBB Sparschiene Komfort 2. Klasse 1. Klasse | ab 29,00 EUR – |
4.3 Interrail & Eurail
Mit einem passenden Interrail-Pass kannst du grundsätzlich im EuroCity „Croatia“ reisen.
Für diese Zugverbindung zwischen Zagreb uns Graz ist eine Reservierung nicht erforderlich, wird aber empfohlen.
Die Reservierung für den EC 158/159 kostet entsprechend den Informationen auf ➟interrail.eu 3 Euro.
4.4 Verpflegung an Bord
Der EuroCity „Croatia“ ist aktuell (Stand: Juli 2024) ein extrem minimalistischer Zug, und es gibt keinen Speisewagen oder Bordkiosk.
Ich habe auf meiner Reise auch niemanden mit einem Service-Wagen gesehen.
Pack dir also am besten ausreichend Getränke und Snacks für die 4- bis 5-stündige Fahrt ein.
4.5 Sonstiges
Endstation Wien?
Auf einigen Zugreiseportalen und Reiseblogs wirst du noch recht aktuell datierte Informationen zu dieser Zugverbindung finden, die jedoch seit September 2023 nicht mehr gültig sind.
Die Züge des EC 158 und EC 159 fahren nur noch nach bzw. ab Graz Hbf. Wien Hbf wurde als Endpunkt dieser Verbindung bis auf Weiteres gestrichen.
In Graz gibt es jedoch einen direkten Anschluss an den EC 358 von Wien.
Wenn du mit dem Zug aus Zagreb kommst, kannst du z. B. mit dem Railjet RJ 78 um 12:20 Uhr direkt weiter nach Wien reisen.
❗ Verlasse dich bei deiner Reiseplanung nicht auf die Pünktlichkeit des EuroCity „Croatia“
Neue Wagenreihung
Beachte dabei auch, dass der Eurocity Zagreb-Graz seit der Streckenverkürzung ebenfalls verkürzt wurde. Es hängen keine Wagen der ÖBB mehr an.
Damit ist auch einiges an Komfort – Fahrradmitnahme, Speisewagen, Klimatisierung, 1.-Klasse-Wagen – flöten gegangen.
5. Fazit
Diese Zugreise von Zagreb nach Graz (oder in die Gegenrichtung) ist vor allem etwas für Eisenbahnromantiker:innen und Backpacker, die im Sinne der achtsamen Entschleunigung ohne Zeitdruck unterwegs sind.
Die Fahrzeit von 4:17 Stunden wird wohl selten eingehalten und dafür ist aktuell auch noch keine Lösung in Sicht.
Daher ist der EuroCity „Croatia“ sicher keine sinnvolle Option, wenn du in Graz oder Zagreb einen wichtigen Termin hast.
Ich liebe es, mit alten Zügen zu reisen.
Besonders angenehm ist es, wenn sich – wie in diesem EuroCity – das Fenster öffnen lässt.
Die sanitären Einrichtungen entsprechen jedoch oft nicht dem zeitgemäßen Standard, was mir aber auch vorher klar ist.
Darauf muss man sich eben einlassen. Und wenigstens in einem der Waggons war der Zustand der Toiletten auch nicht völlig unterdurchschnittlich.
Das Hauptargument für eine Reise im EC 158 von Zagreb nach Graz ist die Landschaft.
Besonders der slowenische Teil der Strecke holt dich komplett ins Hier und Jetzt.
Die Route Zagreb-Maribor-Graz ist eine der Zugstrecken, die dein Herz für das Zugfahren mit spitzem Pfeile erobern.
Aber nicht etwa in Windeseile – sondern in aller Seelenruhe!
5.1 Funktionieren Steckdosen/ USB-Anschlüsse?
Im kroatischen Waggon gibt es funktionierende Steckdosen, aber keine USB-Buchsen.
Die Abteile im slowenischen Wagen haben keine Stromversorgung. Weitere Steckdosen findest du in den WC-Räumen.
5.2 Gibt es freies W-LAN?
Nein. An Bord des Eurocity „Croatia“ gibt es derzeit kein W-LAN.
5.3 Gibt es ein geöffnetes Bordbistro?
Nein. Seit der Zug nur noch bis Graz fährt, ist auch der Speisewagen verschwunden. Ich empfehle für die 4–5 Stunden Zugfahrt ausreichend Getränke und Essen mitzunehmen.
An den Bahnhöfen in Zagreb und Graz gibt es ausreichend Möglichkeiten für die schnelle Versorgung.
📌 Bist du auch schonmal mit dem Zug von Österreich nach Kroatien gereist?
- Bist du ebenfalls mit dem EuroCity gefahren, oder hast du interessante Tipps für eine andere Zugreise❓
- Hast du eine ähnliche Bahnreise vor und möchtest dich näher informieren❓
- Ich bin gespannt, in den Kommentaren von deinen Erfahrungen zu lesen und freue mich auch, dich bei deinen Fragen zur Reiseplanung zu unterstützen❗
☞ Kontaktiere mich auch gerne auf meinen Social Media-Kanälen oder per E-Mail: hello@east-rail-stories.de
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FAQ
Wie lange fährt man mit dem Zug von Wien nach Kroatien?
Die Zugfahrt von Wien Hbf nach Zagreb dauert – je nach Verbindung – zwischen ca. 6 ½ Stunden und 13 Stunden. Die schnellste Zugverbindung nach Zagreb erfordert einen Umstieg in Graz Hbf.
Der Nachtzug von Wien nach Zagreb und Split ist 11 Stunden (Zagreb Westbahnhof) bzw. 19 Stunden unterwegs.
Wie heißt der Fluss in Slowenien?
Durch Slowenien fließen einige große Flüsse, darunter die Mur, die Drau und die Savinja.
Doch mit 221 Kilometern ist die Save der längste Fluss in Slowenien.
Die Save ist ein wichtiger Fluss für die gesamte Region zwischen Ljubljana (Slowenien), Zagreb (Kroatien) und ➟Belgrad (Serbien).
Entlang der Zugstrecke von Graz nach Zagreb bietet die Save zudem malerische Ausblicke.
Wo fängt die Save an?
Die Save (slowenisch: Sava) entsteht aus dem Zusammenfluss der nördlichen Sava Dolinka und der südlichen Sava Bohinjka in der Nähe von Bled.
Die Sava Bohinjka entspringt dem Savica-Wasserfall im Triglav-Nationalpark in den Julischen Alpen.
Quelle der Sava Dolinka ist ein Karstsee im Naturschutzgebiet Zelenci bei Kranjska Gora.
Die Save fließt dann durch Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, bis sie in Belgrad schließlich in die Donau mündet.
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