- Mit dem Zug nach Chengdu
- Info: Bahnhöfe in Chengdu
- Meine Ankunft: Ein Entspanntes Quartier und drei Bier am Jin Jiang (锦江)
- Anshun Brücke (安顺桥)
- Volkspark Chengdu (人民公园)
- Wuhou Tempel (武侯祠) und Jinli Street (锦里古街)
- Tianfu-Platz (天府广场)
- Panda-Aufzuchtstation Chengdu
- Sitzender Buddha von Leshan (樂山大佛)
- Kulinarischer Tipp – Veganer Hot Pot
- Meine Tipps für Chengdu
Chengdu (成都) ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan im Westen Chinas und für Rucksackreisende ein zentraler Anlaufpunkt, um Bustouren in die tibetische Hochebene zu unternehmen. Daneben gibt es hier die Gelegenheit, Große Pandas aus nächster Nähe beim Bambus-Knabbern zu beobachten oder einen Abstecher zum weltweit größten Felsbild eines Buddhas zu machen. Aber auch die Stadt Chengdu selbst hat einiges an Kultur, Geschichte und vor allem feurigem Essen zu bieten. Viele China-Backpacker sind begeistert von dem entspannten Flair Chengdus. Trotz des anstrengenden Klimas und des meist vernebelten Himmels kommt auch bei mir sehr schnell ein heimeliges Gefühl auf, als ich mich im Sommer 2016 auf eine spannende Entdeckungstour begebe.
Mit dem Zug nach Chengdu
Als zentraler Kontenpunkt in West-China ist Chengdu bequem und in hoher Frequenz mit dem Zug erreichbar. Vom Pekinger West-Bahnhof fahren täglich mehrere Schnellzüge (CRH), die nach etwa 9 ½ Stunden (einige Züge bereits nach 7 ¾) in Chengdu eintreffen. Zudem gibt es die Option, gemütlich im slow train innerhalb von 21 ½ aus Peking anzureisen. Die langsamere Variante kostet im Großraum-Schlafabteil (Hard Sleeper) auch nur gut die Hälfte (60 €) als die Reise im Schnellzug in der 2. Klasse (~112 €). Von Shanghai aus dauert die Reise im Schnellzug mindestens 11 Stunden.
Bei meiner Reise im Jahr 2016 hatte ich zwischen Shanghai und Chengdu einen Zwischenhalt in Xi’an, und bin von dort aus im Nachtzug angereist. Diesen Nachtzug scheint es mittlerweile nicht mehr zu geben. Dafür fahren von Xi’an aus zahlreiche Schnellzüge hochgetaktet nach Chengdu, mit einer Fahrtzeit von 3 ½ – 4 ½ Stunden. Ein wenig schade finde ich es schon, dass die langsamen Züge an Bedeutung verlieren. Jedenfalls aus touristischer Sicht. Die Züge haben ihren eigenen Charme, die Fahrten können erlebnisreich sein, da man für eine Nacht mit einigen Menschen auf engem Raum „lebt“. Bei meiner Anreise nach Chengdu etwa teile ich mir ein Vierer-Schlafabteil (Soft Sleeper) mit einer Familie, deren Vater die ganze Nacht durch schnarcht. Ohne Ohrstöpsel hätte ich keine Chance tief zu schlafen. In diesem Fall zunächst also eher ein wenig erholsames Erlebnis. Am frühen Morgen gehe ich dann in den Speisewagen, um mir die erforderliche Dosis Koffein zu gönnen.

Hier stelle ich fest, dass Kaffee in China – außerhalb der großen Städte – eher ein Rand-Konzept ist. Es wird üblicherweise Tee getrunken. Als ich in dem Speisewagen nach Coffee frage, dauert es eine Weile, bis die Bedienung versteht, was ich meine. Sprachbarriere. Der Zug wird nicht gerade von vielen ausländischen Tourist:innen genutzt. Da ich noch keine Übersetzer-App habe, kommunizieren wir noch klassisch per Körpersprache auf chineglisch. Das scheint auch – wie meistens – gut zu funktionieren. Allerdings kann ich nicht wirklich identifizieren, woraus der „Kaffee“ hergestellt wurde. Es ist eine warme, braune Flüssigkeit, die eher nach Getreide schmeckt. Nun gut. Fortan bleibe ich beim Tee, sofern Kaffee nicht ausdrücklich angeboten wird. Ist ohnehin authentischer und eigentlich auch schmackhafter.
Info: Bahnhöfe in Chengdu
- Chengdu Railway Station (成都火车站) – Im Norden der Stadt gelegen (auch als North Railway Station bezeichnet) werden von hier aus u.a. einige große Metropolen wie Chongqing, Shanghai, Wuhan, Nanning, Lazhou und Lhasa mit Slow Trains bedient. Der Bahnhof ist über die Metro-Linien 1 und 7 (North Railway Station, 火车北站) angebunden.
- Chengdu East Railway Station (成都东站) – Der große, moderne Bahnhof im Osten der Stadt bedient zahlreiche Großstädte wie Peking, Shanghai, Guangzhou, Kunming oder Xi’an mit Hochgeschwindigkeitszügen (CRH). Der Bahnhof ist über die Metro-Linien 2 und 7 (East Chengdu Railway Station, 成都东客站) angebunden.
- Chengdu West Railway Station (成都西) – Der jüngste der großen Bahnhöfe liegt im Westen der Stadt und bedient Ya’an und Dujiangyan mit Hochgeschwindigkeitszügen (CRH). Der Westbahnhof ist über die Metro-Linien 4 und 9 (Chengdu West Railway Station, 成都西站) angebunden.
- Chengdu South Railway Station (成都南站) – Vom Südbahnhof aus kannst du mit Hochgeschwindigkeitszügen (CRH) bequem auf eigene Faust nach Leshan oder zum heiligen Berg Emeishan reisen. Der Bahnhof ist über die Metro-Linien 1, 7 und 18 (South Railway Station, 火车南站) angebunden.
Quelle: chinasdiscovery.com
Meine Ankunft: Ein Entspanntes Quartier und drei Bier am Jin Jiang (锦江)
Wie eigentlich immer ist auch in Chengdu das Ankommen einer der schönsten Momente des gesamten Aufenthalts. Die ersten Eindrücke beim Einfahren des Zuges, auf dem Weg ins Hostel, beim ersten Spaziergang nach dem Einchecken. Der Sound der Stadt, ortstypische Gerüche – und natürlich die Menschen und ihre Kultur. Nach knapp 14 Stunden Fahrt im Nachtzug erreiche ich Chengdu im Juni 2016 am Ostbahnhof (East Railway Station, 成都东), dem damals jüngsten und modernsten Fernbahnhof der Stadt. Per Metro – Linie 2 bis Chunxi Road (春熙路), dann eine Station in Linie 3 – bin ich schnell an der Xinnanmen Station (新南门), dem touristischen Dreh- und Angelpunkt Chengdus. Von hier aus fahren auch die Busse in die kleinen Orte in West-Sichuan.

Aufregende Touren auf das Tibetische Plateau. Chengdu liegt in einer Senke inmitten des Sichuan-Beckens, das an eben jenes mächtige Hochland grenzt. Daher ist es ist hier besonders jetzt im Sommer nebelig, schwül und warm. Durch die Stadt fließt der Fluss Jin Jiang (锦江), an dessen Ufer ich mich hier befinde. Auf der Karte wird der Fluss abschnittsweise auch als Fu He (府河) bzw. Nan He (南河) bezeichnet, die hier – im Süden des Stadtkerns – zusammenfließen und eine lange Promenade der Naherholung bilden. Auch die touristische Infrastruktur der Stadt scheint sich weitgehend hier zu fokussieren. Backpacker Hostels, Hotels, Ausgehmeilen mit Bars, Live-Musik und vollen Restaurants…
Im Sommer 2016 läuft die Fußball-EM der Herren. Auch in China richtet sich eine gewisse Aufmerksamkeit auf den Event. Jedenfalls glaube ich das zunächst – auch basierend auf Erfahrungen aus Hostels anderer Städte. Wie ist es in Chengdu? Etwas weiter südlich am Flusslauf reihen sich tatsächlich Kneipen und Restaurants aneinander, viele derer reich beflaggt sind – mit Fähnchen der Teilnehmer-Länder. Einige mit den üblichen Fahnen-Girlanden, andere bekennen sich zu den Teams ausgewählter Länder. Als ich eines Abends durch die Gassen ziehe, blicke ich in die Bars. Es läuft Leichtathletik. Jedenfalls meistens. Überwiegend junge Leute genießen hier die Abende und Nächte. Nicht nur Backpacker, sondern vor allem Studierende.

Ich finde auch eine weniger hippe Terassen-Kneipe, am anderen (Nord-) Ufer des Flusses, wo sehr spät in der Nacht (China liegt 6 Stunden vor MEZ) noch Fußball läuft. Dort halten sich vor allem ältere Herren auf, die mir gleich bei meiner Bestellung – und darüber hinaus – zur Hilfe kommen. Ich deute an, dass ich gerne Bier trinken würde. Also eins. Erstmal. In China ist es – wie ich mittlerweile weiß – üblicher, direkt die Menge an Bieren zu bestellen, die man über den gesamten Abend hinweg zu trinken plant. Ich bekomme also direkt drei Flaschen Tuborg an meinen Platz. Je etwa einen halben Liter. Da ich nicht vorhabe, mich doll zu betrinken, bin ich froh, dass es sich um eher leichtes Bier mit einem Alkoholgehalt von weniger als 4% handelt. Zu dem Bier bekomme ich dann noch eine Dame angeboten. Einer der Männer hält mir sein Telefon ans Ohr. Es spricht jemand in halbwegs verständlichem Englisch von eben einem Girl, dass er mir gerne… dieses Angebot muss ich dann doch ablehnen und bestelle lieber noch ein viertes Tuborg.
Bei meinem dann doch nicht allzu verkaterten Morgenspaziergang am Fluss nehme ich neben der Geräuschkulisse des Straßenverkehrs noch einen weiteren Laut zur Kenntnis: ein wiederholtes Knallen. Etwa alle 5 Sekunden höre ich sowas wie gnadenlose Peitschenhiebe. Es sind Peitschenhiebe. Allerdings auf einen leblosen, wenig empfindsamen Körper. Beim Peitschen-Kreisel-Spiel schlägt der Spieler rhythmisch auf einen Metallkreisel ein, sodass das Um- und wieder Entwinden der Peitschenschnur um den Kreisel diesen am Drehen hält.
Dieses Jahrtausende alte Spiel erfreut sich in chinesischen Parks und Plätzen, besonders bei älteren Männern, noch heute großer Beliebtheit und trägt für mich zum speziellen kulturellen Erlebnis bei. Ich frage mich, ob die Lautstärke dieser Leibes- (und Konzentrations-) Übung in deutschen Nachbarschaften regelmäßig eingehende Beschwerden wegen Lärmbelästigung mit sich bringen würde. Ich denke mir eine Antwort und genieße die innere Ruhe, die mir das Beobachten dieser rhythmischen Aktivität beschert.
Anshun Brücke (安顺桥)
Die große Attraktion und Fotoobjekt Nr. 1 am Flussufer ist die Anshun-Brücke, etwa 20 Minuten südlich des Xinnanmen Busbahnhofs. Was davon heute sichtbar ist, ist ein Neubau aus dem Jahr 2002. Doch bereits im 13. Jahrhundert soll Marco Polo einen Vorläufer dieser Brücke in seinem Werk erwähnt haben. Dem legendären China-Reisenden ist dort auch entsprechend eine Steintafel gewidmet.

Eine weitere Tafel besagt, dass die Stadt zu Zeiten der Qing-Dynastie, im Jahr 1746 eine hölzerne Version des Originals wiederaufbaute. Das Datum der Errichtung des Erstlings ist offenbar unbekannt. Die klassisch-moderne Erscheinung schmückt vor allem das ansonsten von funktionalen Hochhäusern geprägte Stadtbild Chengdus. Insbesondere bei Nacht, wenn die Brücke geschmackvoll beleuchtet ist.
Von der Brücke selbst kannst du einen guten Ausblick auf den Flusslauf und die lebendige Umgebung erhaschen. Und die traditionellen Musterungen an den Geländer- und Dachkonstruktionen sind hier natürlich aus nächster Nähe zu sehen. Ein klein wenig Tempel-Flair beim Uferwechsel über den Jin. Ein Stück Kultur zwischen Peitschen und Kneipen.

Volkspark Chengdu (人民公园)
Ein wahrer Schmelztiegel chinesischer Alltags-Kultur ist der Volkspark (People´s Park, 人民公园), der im letzten Jahr der Qing-Dynastie, 1911 als Shaocheng Park (少城公园) gegründet wurde und 1950 von der kommunistischen Regierung seinen heutigen Namen erhielt. Ich bin hier zugegebenermaßen eher zufällig gelandet und hatte offenbar auch etwas Glück, direkt mit filigraner gesanglicher Performance empfangen zu werden. Zunächst aber spiegelt sich hier ein Teil der Geschichte Chinas bzw. auch der Provinz Sichuan wider. Nahe dem Westtor des Parks sticht ein spitz zulaufendes Monument mit kupferfarbenem Haupt prominent hervor: Dieses Denkmal erinnert an die Opfer der Eisenbahnschutzbewegung des Jahres 1911, ein Aufbegehren gegen die Politik der Qing und damit ein wesentlicher Vorläufer der Xinhai-Revolution, welche das Ende des chinesischen Kaiserreichs besiegelte.
Am anderen Ende des Parks, nahe dem Osttor, wird eines weiteren wichtigen Ereignisses der jüngeren Geschichte gedacht: dem Widerstandskrieg gegen die japanischen Besatzer während des Zweiten Weltkrieges. In der Provinz Sichuan gab zu diesen turbulenten Zeiten eine Gruppe von fünf Kriegsherren samt Armeen: die sogenannte Sichuan Clique. Deren verlustreicher Beitrag während des Krieges wird hier durch eine einschlägige Statue gewürdigt. Auch noch einige weitere Bronze-Statuen mit militärisch-heldenhaftem Bezug zieren den Park. Einige werden von den Locals ganz pragmatisch als Haken für Jacken und Einkaufstüten verwendet. So bleibt den Helden neben der Erinnerung noch eine postmoderne Realfunktion, um dem Wohl des Volkes zu dienen.
Ein Teil des chinesischen Alltags, die ich ganz besonders liebe, ist das Zusammenkommen vieler Menschen unter freiem Himmel zur kollektiven Freizeitgestaltung. Es wird gemeinsam getanzt, gesungen, gespielt. In den Parks, auf den urbanen Plätzen, an den Flussufern. So auch im People´s Park. Unter anderem beim Xiangqi (象棋), dem „chinesischen Schachspiel“, das für mich vor Ort leider schwierig nachzuvollziehen ist, da die Spielsteine durch Schriftzeichen markiert und nicht als Figuren gestaltet sind, wie ich es von der hierzulande bekannten Schach-Variante kenne. Das Zuschauen ist ausdrücklich erwünscht und ich werde herbeigewunken, um immerhin die Atmosphäre während des geistigen Duells zweier Männer zu spüren. Höchste Konzentration, Pokerfaces – auch bei den nicht wenigen Zuschauenden.

Eine anspruchsvolle Form des Müßiggangs, wenn man es so nennen darf. Eigentlich nicht. Es ist gelebte Alltagskultur, ein entschleunigender Lifestyle, einfach bei Verstand bleiben… So auch bekomme ich im Park eine besondere Art der bildenden Kunst zu sehen – Dishu (地书): Die Straßen-Kalligrafie ist sowas wie eine traditionsbewusste Form chinesischer Streetart. Und dabei höchst umweltfreundlich. Mit einem dichten, spitzen Pinsel wird Wasser auf dem Beton aufgetragen. Eben chinesische Schriftzeichen – Poesie, konfuzianische Zitate… Ich selbst kann es nicht entziffern. Und viel Zeit bleibt mir auch nicht. Denn das Wasser verdunstet früher oder später – und mit ihm auch die Kunst.

Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein spezieller Tag ist. Es wird viel gesungen in Chinas Parks. Auch in Chengdu sehe und höre ich Menschen mit Karaoke-Anlagen am Ufer des Jin Jiang. Im Volkspark bekomme ich jedoch eine regelrechte Performance mit Gesang und Tanz zu sehen. Frauen und Männer in Uniformen singen mit stolzer Pose, Tänzerinnen begleiten den Vortrag in bunten Kostümen. Bisweilen wird die Fahne der Partei geschwungen. Fäuste werden geballt. Stolz und Freude werden gleichermaßen schwungvoll zum Ausdruck gebracht.
Nach jedem Song gehen Leute aus dem Publikum zu den Künstler:innen und reichen ihnen Sträuße bunter Plastik-Blumen. Diese werden in Eimern zu Füßen der Barden gesammelt. Ich bin mit nicht ganz sicher, wo die Fans die ganzen Blumen herhaben. In Vorfreude auf die Show mitgebracht? Ich meine, zu beobachten, dass es einen Fundus der bunten Bouquets gibt, dessen sich die Leute bedienen. Inwieweit das Ganze möglicherweise einem Kreislauf-Schema folgt, kann ich nicht wirklich einschätzen. Allenfalls erahnen. In jedem Fall hat man Freude an der Performance und der bunten Wertschätzung zugleich.

Den Grund der Veranstaltung kenne ich nicht. Möglicherweise eine Einstimmung auf den 95. Jahrestag der Parteigründung (gefeiert am 1. Juli 2016). Vielleicht aber auch ohne besonderen Anlass… ?
Nicht zuletzt stelle ich zu meiner Freude fest, dass im Volkspark auch das Volk tanzt. Paartanz. Ich liebe es, einfach nur dazusitzen und zuzusehen. Eine besondere Leichtigkeit strahlt von diesen sozialen Tänzen aus. Ohne dass es eines Anlasses bedarf.

Die Menschen kommen zusammen, mit oder ohne Partner:in. Die Musik mag manchmal Geschmackssache sein, die Stimmung ist immer entspannt.
Eintritt zum Volkspark Chengdu: frei
Öffnungszeiten: Apr. – Nov.: 6:30- 22: 00, Dez.- März.: 6: 00- 22: 30
Wuhou Tempel (武侯祠) und Jinli Street (锦里古街)
In Chengdu findest du einige Tempel, die es sicher alle Wert sind, besucht zu werden. Ich entscheide mich für den Wuhou Tempel (武侯祠), der dem Markgrafen Zhuge Liang (诸葛亮) sowie Kaiser Liu Bei (刘备) des Staates Shu Han (蜀汉) gewidmet ist. Dieser Besuch führt mich sehr weit zurück in die Geschichte des Landes. Denn Shu Han war eines der drei Königreiche während der danach benannten kurzen Ära zwischen 220 und 280 n. Chr. Obwohl es einen geografisch-historischen Zusammenhang gibt, ist diese Ära nicht mit dem noch altertümlicheren Staat Shu zu verwechseln, der schon Jahrhunderte vor Christus – hier im Sichuan-Becken – existierte.

Der Wuhou-Tempel liegt südöstlich des Stadtzentrums, und ist mit einem Spaziergang entlang des Flusses fußläufig gut zu erreichen. Vom Xinnanmen aus brauche ich etwa 40 Minuten, die sich an sich schon lohnen. Der Tempel ist vor allem (weitgehend) ein ruhiger Kulturpark mit traditioneller, chinesischer Gartenarchitektur, Pavillons und Hallen… und natürlich Geschichte. In den Tempeln und Hallen sind Statuen und Bilder der Staatsmänner der Shu Han ausgestellt. Nebst traditionellem, hölzernen Mobiliar und Kalligrafie.
Bei meinem Besuch ist nicht allzu viel los, sodass es wenig Gedränge bei den Statuen und anderen Sehenswürdigkeiten gibt. Und ich finde leicht ein Plätzchen, um mich sitzend von dem heiß-feuchten Wetter zu erholen. Neben den scharfen Speisen ist das „schwere“ Klima vielleicht die große körperliche Herausforderung für Besucher:innen aus gemäßigten Klimagefilden. Ein Besuch in einer kleinen Oase wie dieser, inmitten der Metropole, empfinde ich daher als sehr erfrischend.

Im Osten des Parks befindet sich eine der touristischen Straßen für traditionelles Handwerk und Streetfood, wie sie typisch sind für China. Auch die Jinli Ancient Street (锦里古街) lockt mit liebevoll ausgestalteten Altstadt-Fassaden – mit hölzernen Elementen, roten Lampions und eben vielen Menschen. Ein ähnliches Konzept wie etwa im Yu Garden Bazaar in Shanghai. In Chengdu ist sicherlich das kulinarische Angebot herausstechend. Die legendäre Sichuan-Küche mit ihren scharfen Gewürzen – ein „Hauch“ von Chili und Sichuan-Pfeffer liegt in der Luft. Und in den Porzellan-Schalen der Verkaufsstände.

Als ich in einem Teehaus sitze und mich an einer lokalen Grüntee-Spezialität erfreue, wird es plötzlich unruhig. Menschentrauben bilden sich. In der Mitte ein großes, stacheliges, leuchtendes Wesen…. Ein Alien, oder eben jemand als Alien verkleidetes zieht die Aufmerksamkeit der Besucherscharen auf sich. Und auch die Aufmerksamkeit der heran nahenden Polizisten. Diese schauen sich das Spektakel zunächst etwas verunsichert an. Die offenbar westlichen Begleiter des Aliens schauen andererseits die Polizisten etwas verunsichert an.

Einige der Beamten scheint es auch zu amüsieren, was ich aus deren erkennbaren Grins- Mimiken schließe. Andere machen dagegen klare Handgesten des Verweises. Es löst sich aber irgendwie alles in Wohlgefallen auf. Im Gespräch mit den Alien-Begleiter:innen finde ich heraus, dass das Ganze eine Promo-Aktion für das damals (2016) anstehende Storm Electronic Music Festival (Link zu Wikipedia) ist. Ich habe den Eindruck, dass die Aktion recht erfolgreich verläuft und möglicherweise auch der ein oder andere Chengduer Staatsbedienstete seine Uniform abstreifen wird, um lässig das Tanzbein zu schwingen…
Eintritt Wuhou Tempel: 50 Yuan (~7 Euro)
Öffnungszeiten: Mai – Okt. 8:00 – 20:00, Nov. – Apr.: 8:00 – 18:30
Tianfu-Platz (天府广场)
Nördlich des Flusses und etwas östlich des Volksparks befindet sich ein weiterer wichtiger Ort der Stadt, von dem sehr viel Symbolkraft ausstrahlt. Die Geschichte Sichuans reicht weit zurück und wird mit vollem Stolz repräsentiert. Mitunter auf dem Tianfu-Platz (天府广场). Zunächst muss ich mich ausweisen, als ich den Platz betreten möchte. Die Polizeipräsenz ist groß. Die diensthabenden Polizisten sind sehr freundlich und erklären mir, dass sie meine Daten auch zu meinem eigenen Schutz aufnehmen. Ich habe damit kein nennenswertes Problem. Anonym bin ich ohnehin nicht unterwegs.

Auf den ersten Blick ist der Tianfu ein typischer zentraler städtischer Platz, der von gläsernen Hochhäusern umgeben ist und eine weiße Statue Maos ausstellt. Allerdings ist er doppelstöckig und mit besonderer, historisch-schmuckvoller Ausgestaltung versehen. In der Mitte befindet sich ein riesiges Replikat des Goldenen Sonnenvogels (Golden Sun Bird, 太阳神鸟金饰). Ein im Original aus Goldfolie bestehendes Artefakt, das in der naheliegenden Jinsha-Ausgrabungsstätte entdeckt wurde (Quelle: travelchinaguide.com) und seit 2012 das Wappen Chengdus ziert. Ein Verweis auf die lange, stolze Geschichte der Stadt und Region, die 3000 Jahre zurückreicht – in die Zeit des Staates Shu.
Die auffälligsten Skulpturen auf dem Tianfu-Platz sind jedoch zwei fontänenartige Säulen, die je von einem goldenen Drachen umwunden sind. Diese flankieren rechts und links den zentralen Sonnenvogel und symbolisieren den Gelben Fluss bzw. den Jangtse. Dieses einzigartige Ensemble stellt gemeinsam die Wiege der chinesischen Kultur dar. Aus der Fußgänger-Perspektive weniger leicht ersichtlich ist jedoch, dass dies alles in das Symbol des Ying und Yang eingebettet ist. Daher: beim Besuch auch auf den Boden gucken.

Neben den üblichen Shopping-Möglichkeiten findest du am Tianfu-Platz unter anderem das Sichuan Science and Technology Museum und das großartige Chengdu Museum. Einen Besuch des letzteren muss ich wärmstens empfehlen. Hier lernst du praktisch alles über die Geschichte der Stadt und der Provinz Sichuan, inklusive vieler englischsprachiger Informationstafeln. Und das alles für umsonst!
Anreise: Metro-Linien 1 und 2 bedienen die Tianfu Square Station 天府广场
Panda-Aufzuchtstation Chengdu
Als Highlight meines Chengdu-Aufenthalts steht schließlich die Kombi-Tour zur Panda-Aufzuchtstation und dem großen Buddha von Leshan an. Ich zögere zunächst, da die geführte Tour relativ teuer ist, und ich ja auch auf eigene Faust losziehen könnte. Nach Leshan kommt man per Zug in 45 Minuten, die Panda-Station ist per Metro und Bus zu erreichen. Allerdings habe ich nur einen Tag Zeit, und in der Tour ist eben alles effizient organisiert. Die Tour startet morgens um 7:30. Alle Teilnehmenden (insgesamt 6 Leute) werden in einem Minibus von ihren Hostels abgeholt und dann geht es direkt zu den Pandas. Die Fahrt dorthin dauert ca. 1 Stunde.
Der offizielle Name der Aufzuchtstation lautet „Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding“ (天成都大熊猫繁育研究基地). Hier befindet sich die größte in Gefangenschaft lebende Population an Riesenpandas, mit aktuell 215 Tieren (Stand: 2020). Der Riesenpanda (Ailuropoda melanolueca) ist das uns allen auch als Pandabär bekannte, immerzu Bambus knabbernde, flauschige Symboltier Chinas. Er ist zwar durchaus in Sichuan und einigen angrenzenden Provinzen heimisch, jedoch gibt es derzeit wohl nicht mehr als 2000 wild lebende Exemplare. Aufgrund äußerer Umstände ist der Riesenpanda extrem schutzbedürftig und ziert nicht zufällig seit jeher das Logo der Naturschutzorganisation WWF.

Die geführte Tour folgt einem Rundweg, vorbei an den Außengehegen, wo wir auch genügend Zeit bekommen, den Bären beim Futtern, Klettern, bei der entspannten Rückenmassage und dem Müßiggang zu beobachten. Pandas knuspern pro Tag mehr als 10 kg Bambus. Das kostet Zeit – bis zu zwei Drittel des Tages. Die Tiere müssen soviel davon futtern, weil sie praktisch nichts anderes speisen als Bambus, Bambus, Bambus… und Bambus ist nicht so schrecklich reich an Nährstoffen. Diese einseitige Ernährung spiegelt sich auch im Farbton der entsprechenden Ausscheidungen wider. Ein dezentes Grün.

Warum Pandabären derart spezialisiert auf Bambus sind, ist nicht vollständig geklärt. Klar, Bambus wächst hier in der Region reichlich und an jeder Ecke. Vielleicht wenig Konkurrenz? Der interessanteste Punkt ist ohnehin, dass Pandas genetisch Karnivoren sind, also Fleischfresser. Dennoch rühren sie kein (oder kaum) tierische Nahrung an. Das war vor über 5000 Jahren einmal anders. Die Bären haben sich im Laufe der Evolution quasi zu Veganern entwickelt, ohne ihren Verdauungstrakt nennenswert anzupassen. Lediglich die Ansiedlung Cellulose-verdauender Bakterien scheint ihnen bei der Nutzung der Nahrung behilflich zu sein (Quellen: science.orf.at, dw.com/de, spektrum.de). Ein Lebensmodell für die Zukunft?

Die Station ist natürlich kein rein der Unterhaltung dienender lustiger Zoo, sondern ausdrücklich eine Aufzucht- und Forschungseinrichtung. Der touristische Aspekt dient vor allem auch die Unterstützung der Kernprojekte. Dazu zählt eben die Züchtungsarbeit. Da die Panda-Mamas nur das Erstgeborene eines Wurfs (von bis zu drei Neugeborenen) großzieht, kümmern sich menschliche Pfleger:innen um das Wohlergehen der „verschmähten“ Jungen. Auch darauf dürfen wir einen kurzen Blick werfen. Hinter einer Scheibe sehen wir, wie die pinkfarbenen Panda-Babys in Brutkästen von Pflegerinnen bemuttert werden. Ich habe hier auch den Eindruck, dass trotz der touristischen Ausgestaltung hoch-professionelle Arbeit getan wird und der Besuch der Station eine sinnvolle Unterstützung darstellt.
Trotz meines Biologie-Studiums höre ich hier erstmals davon, dass Pandas eigentlich keine Pandas sind. Beziehungsweise: es gibt Pandas, und es gibt Pandas… verwandt miteinander sind sie nicht. Der allseits bekannte Riesenpanda gehört zu der Familie der Bären (daher auch eigentlich ein Raubtier). Dann gibt es aber noch den Kleinen Panda (Ailurus fulgens), auch Roter Panda genannt. Der ernährt sich auch größtenteils von Bambus, ist aber kein Bär… aber dennoch ein Raubtier… Jedenfalls gemäß der Systematik gehört der Kleine Panda zu den Hundeartigen… Im Alltag scheint er es den Riesenpandas jedenfalls gleichzutun. Man teilt sich Lebensraum, Ernährungsstil, Bambus, Namen und Aufzuchtstation.
Im Vergleich bekommen wir jedoch nur wenige dieser buschigen Rotschöpfe zu sehen. Immerhin während einer Fütterung – mit Kürbisspalten. Der Bambus scheint dem großen, berühmten Cousin vorbehalten. Wäre mir auch recht.
Sitzender Buddha von Leshan (樂山大佛)
Nach dem Panda-Abenteuer führt die Tour weiter zu einer gigantischen religiösen Reliquie etwa 150 km südlich von Chengdu. Zugegebenermaßen dauern Hin- und Rückfahrt mit je 2 Stunden insgesamt länger als das Sightseeing-Programm selbst. Aber der spektakuläre Anblick rechtfertigt die Anfahrt. Für mich ist dieser Teil der Tour aus zweierlei Gründen spannend. Zum einen ist da natürlich eben diese weltgrößte sitzende Steinstatue eines Buddhas, quasi eingemeißelt in eine Felswand. Zum anderen fließen hier die Flüsse Min (岷江) und Dadu (大渡河) zusammen. Der Buddha ist nicht weniger als 71 Meter hoch. Seine auf den Knien aufliegenden Finger sind 8,3 Meter lang. Ein massiver Anblick! Wir schauen uns dies von einem Touristenboot aus an, das direkt vor die Skulptur fährt.
Wir haben die Wahl zwischen der Bootstour und einer Besteigung des Felsen. Also, entweder oder. Alle Teilnehmer:innen sind sich einig. Die Besteigung kann bei großem Andrang wohl sehr zeitaufwändig und nervenzehrend sein. Mir ist die Entscheidung ohnehin recht, da wir mit dem Boot nun direkt über die Fluss-Konfluenz fahren. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass mich Orte großer – aber auch kleiner – Zusammenflüsse faszinieren. Etwa die Konfluenz von Save und Donau in Belgrad, die quasi den einstigen Übergang zwischen Okzident und Orient markiert – oder das zweifarbige Verschmelzen von Oka und Wolga in Nischni Nowgorod – mit seinen fantastischen Sonnenuntergängen. Auch hier in Leshan scheinen sich zwei völlig gegensätzliche Ökosysteme, wenigstens aber zwei völlig unterschiedlich nuancierte Gewässer zu vereinen. Zu Füßen des Buddhas höchstselbst.

Tatsächlich ist die Ortswahl nicht zufällig gewesen. Ein Mönch erbat Almosen zur Errichtung des Buddhas, um eben jene wilden Ströme durch dessen Autorität – oder wohl vielmehr durch dessen geistiges Eingreifen – zu bändigen. Damals hat es wohl einige ernsthafte Bootsunfälle gegeben. Das war im Jahr 713 – die Konstruktion dauerte bis ins Jahr 803 an. Sicher nicht zufällig in den Zeiten der Tang-Dynastie, als sich der Buddhismus großflächig in China etablierte. Ob der Buddha damals direkt bei der Vermeidung der Bootsunglücke hilfreich war, weiß ich nicht. Heute jedenfalls scheint das Konzept aufzugehen. Unser Boot liegt sicher im Wasser – und einige weitere Touristenboote ebenfalls.

Die beiden Flüsse bieten auch ohne Unglück ein tolles Schauspiel. Der Dadu He ist der längste Zulauf des Ming Jiang, der wiederum der wasserreichste Nebenfluss des mächtigen Jangtse-Flusses ist. Diese Größenordnungen erschließen sich mir hier natürlich nicht. Aber faszinierend ist hier die klare Sichtbarkeit des Zusammenflusses unter den Augen des Buddhas. Der Dadu bringt offenbar einiges an abgetragener Erde mit, während der Ming etwas sauberer erscheint. Unser Tourguide weist auch auf industrielle Verschmutzungen des Dadu hin, was jedoch einige Bewohner Leshans nicht davon abhält darin zu baden. Der Min scheint sich etwas schwerer zu tun, sich mit dem etwas rustikaleren Dadu zu mischen… über eine lange Strecke zeigt sich eine scharfe Flussgrenze, die sich jedoch allmählich dem dominanten Braunton beugt.

Kulinarischer Tipp – Veganer Hot Pot
Eine – wenn nicht die – Spezialität der Provinz Sichuan ist der feurig-scharfe Hot Pot (火锅). Eine Art Fondue. Eine sehr würzige, meist extrem scharfe, ölige Brühe wird am Tisch auf einer Flamme (oder Herdplatte) heiß gehalten, und allerlei Zutaten werden direkt darin gegart, bis die Speisenden sie mit den Essstäbchen wieder herausfischen. Man kann sich denken, dass zu diesen Zutaten üblicherweise raue Mengen an Fleisch gehören. Allerdings gibt es auch meiste ausreichend vegetarische Zutaten wie verschiedene Sorten Pilze, Gemüse, Tofu und vor allem Nudeln. In Chengdu bin ich nun auf ein rein veganes Hot Pot Restaurant gestoßen.
Davon gibt es in chinesischen Großstädten nicht allzu viele, aber es gibt sie. Häufig in der näheren Umgebung buddhistischer Tempel. Das besondere ist, dass es durchaus eine alte buddhistische Tradition ist, Fleischalternativen – fake meat – herzustellen und anzubieten. Durch das langjährige Know How spielen die in ostasiatischen Restaurants angebotenen veganen Schinken, Fleischbällchen und Würstchen in einer anderen Liga als ähnliche europäische Produkte. Daher empfehle ich auch Nicht-Veganern, einmal diese Art buddhistische Kost zu probieren. Der Yusuge Garden (御素阁) ist ein eher modernes Lokal mit Kantinen-Charakter. Die meisten Besucher:innen schätze ich als jüngere Business-Leute bei der Mittagspause ein. Alles ist sehr gepflegt, nur die Kommunikation ist etwas holprig. Es gibt ein Selbstbedienungsbuffet, um sich die Zutaten auf einem Tablett zusammenzustellen.
Die Brühe ist tatsächlich extrem scharf. Ich bin das zwar einigermaßen gewohnt, aber hier komme ich durchaus ins Schwitzen. Dennoch schmeckt es fantastisch. Wenn du es lieber etwas milder magst, kannst du das vielleicht mit dem Personal besprechen. Am besten mit einer Translate App.
Adresse: 4F Shunong Hotel, 67 Qingnian Rd, Jinjiang District (锦江区青年路67号蜀农大酒店4楼).
Das Restaurant befindet sich im 4. Stock (4F) eines unauffälligen Geschäftsgebäudes in einer belebten Fußgängerzone und ist nicht allzu leicht zu identifizieren. Halte die Augen nach der weißen Aufschrift „Yusuge Garden Vegan Restaurant“ offen.
Preis: 48 Yuan (~7 €) pro Person (2016) – Vorsicht: Darin ist eine Kaution enthalten, die es nur zurückgibt, wenn du Platz und Tablett sauber übergibst. Bei mir ist das Konzept nicht aufgegangen.
Anmerkung: In einem Kommentar vom 22.12.2021 auf der HappyCow Website wird berichtet, dass das Lokal einem Kino gewichen sei. Das kann ich nicht verifizieren. Im Februar 2021 wurden noch positive Berichte gepostet.
Meine Tipps für Chengdu
In der Hauptstadt Sichuans gibt es reichlich zu entdecken. Vor allem auch außerhalb des Stadtzentrums. Ich habe bei Weitem noch nicht alles gesehen und freue mich schon auf die nächste Reise nach Chengdu. Auch für einen Aufenthalt auf Durchreise Richtung West-Sichuan oder Yunnan solltest du mindestens zwei volle Tage, also drei Nächte einplanen.
- Tag 1: Einen vollen brauchst du, um dir den People´s Park (2 Stunden), Tianfu Square (1 Stunde) und den Wuhou Tempel (2 Stunden) in Ruhe anzusehen. Ich empfehle auch unbedingt den Besuch im Chengdu Museum am Tianfu Square, für das du dir 2-3 Stunden Zeit nehmen solltest. Vom Fluss (und der Xinnanmen Station) aus lässt sich das alles gut fußläufig erreichen, und unterwegs auch die Anshun-Brücke überqueren. Zum Mittagessen wirst du mit Sicherheit in der Jinli Street am Wuhou Tempel fündig, wenn du dich nicht ohnehin für das Hot Pot Restaurant entscheidest. Zum Abendessen gibt es besonders im südlichen Bereich des Jin Jiang Ufers einige Optionen.
- Tag 2: Einen ganzen Tag musst du für eine Tour zu den Pandas und dem Leshan-Buddha einplanen. In den Hostels werden meist (relativ teure: bis über 100 €) Kombi-Touren inklusive Mittagessen angeboten. Beide Orte kannst du aber auch individuell auf eigene Faust besuchen. Vermutlich sparst du dabei Geld, aber keine Zeit.
- Weiterfahrt nach West-Sichuan: Von der Xinnanmen Station fahren Busse in das Tibetische Hochland – unter anderem nach Kangding, von wo aus weitere spannende Ziele angesteuert werden können: lies hierzu auch den Beitrag zu meiner Bustour nach Litang.
- Auf meiner persönlichen Bucket List steht mindestens noch der Besuch zweier Ausgrabungsstätten in der Region:
- Jinsha Site Museum
- Sanxingdui Museum
- Ich empfehle dazu die Beiträge im Bamboo Blog: Sanxingdui und Jinsha
Hinweis: Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.